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Freitag, 3. März 2017

Philadelphia, Tampa Bay, Pittsburgh Mark Streit und der Zufall mit dem „flotten Transferdreier“

Mark Streit spielt jetzt nicht mehr in Philadelphia, sondern in Pittsburgh
Foto: NHL Media

Jim Rutherford, General Manager der Pittsburgh Penguins hat bei der Trade Deadline einmal mehr eine taktische Meisterleistung abgeliefert. Diesmal initiierte er einen Dreieckstausch.
Das Manager-Geschäft in der NHL ist heute ein Zusammenspiel zwischen sportlichen (Teambuilding), taktischen (Timing der Transfers, Verhandlungstaktik) und ökonomischen Aspekten (Salary Cap, angehende Vertragsverhandlungen). Die Clubs bewegen sich dank des Geschicks ihrer Manager in einer Grauzone nahe der Gehaltsobergrenze. Genau dort, wo man sich durch geschickte Manöver jeweils noch Platz schaffen kann für Transfergeschäfte.

Und manchmal braucht es nicht nur zwei Manager für ein Geschäft, sondern drei oder noch mehr. Am Mittwoch lieferten die Philadelphia Flyers, der Tampa Bay Lightning und die Pittsburgh Penguins ein Lehrbeispiel für eine "Ménage à trois", made in the NHL.

Doch alles mal der Reihe nach: Der Schweizer NHL-Veteran Mark Streit musste die Koffer packen: Der 39-Jährige befindet sich in einem auslaufenden Vertragsverhältnis. Er belastete die so genannte "Cap Hit" der Flyers mit 5,25 Millionen. Oft sind Spieler wie Streit genau zur Trade Deadline begehrt. Einerseits will der Club sie transferieren, um noch einen Gegenwert zu erhalten (nach Vertragsende würde Streit ohne Gegenwert zu einem anderen Club wechseln dürfen) oder um für Transfergeschäfte und Vertragsverlängerungen mit Leistungsträgern genug Platz nach oben in der Salärobergrenze zu haben.
Streit wurde deshalb ein interessanter Protagonist beim "Flotten Dreier" zwischen Pittsburgh, Tampa und Philadelphia, weil einerseits die Flyers Platz unter der Gehaltsobergrenze brauchten, um Valtteri Filppula - einen begehrten Center - von Tampa zu übernehmen.

Andererseits muss Tampa Bay im Sommer 2017 in Verhandlungen zu Vertragsverlängerungen mit Leistungsträgern wie Tyler Johnson, Ondrej Palat und Jonathan Drouin sowie Rookie Jake Dotchin. Das wird sehr teuer für General Manager Steve Yzerman. Er musste also Platz schaffen unter der Salary Cap. Und da kommen "König Zufall" und das optimale Timing ins Spiel: Vor dem Tauschgeschäft mit Filppula und Streit einigte sich Yzerman hinter den Kulissen bereits mit Pittsburghs Jim Rutherford darauf, dass Mark Streit zu den "Pens" gehen könne. Im Gegenzug für zwei Viertrunden-Draftpicks. Eine "Win-Win-Win"-Situation für alle drei Beteiligten ist geschaffen worden. Denn die Penguins - Titelverteidiger und auch diese Saison im Playoff-Favoritenkreis - brauchen aufgrund ihrer Verletzungsmisere bei wichtigen Defensivleuten (Kris Letang vorübergehend außer Gefecht, Trevor Daley und Olli Määttä langzeitverletzt) dringend Nachschub. Streit war der ideale Kandidat, zumal Tage zuvor bereits ein weiterer erfahrener Verteidiger, Ron Hainsey, verpflichtet wurde. Kleines Detail am Rande: Mit eben diesem Ron Hainsey war Mark Streit in Montreal vor vielen Jahren beim Saisonvorbereitungscamp in Konkurrenz um einen Platz im NHL-Team. Der Schweizer wurde schliesslich Hainsey vorgezogen.

Für Streit bedeutet dies: Kurzfristig eine einmalige und letzte Chance, in einem Team, das um den Stanley Cup mitspielt zu sein. Er kann sich mit starken Playoff-Leistungen für einen letzten lukrativen NHL-Vertrag empfehlen. Andererseits ist jetzt schon klar: Streit ist ein typischer "Leihspieler", der nach der Saison frei sein wird und mit allen Clubs verhandeln kann, aber im Grunde genommen wieder bei Null anfangen muss. Ob die "Pens" ihm dann einen Vorschlag machen und ob er längerfristige Angebote aufgrund seines Alters erhält, steht also noch in den Sternen.

Joël Wuethrich


Kurznachrichtenticker

  • vor 2 Stunden
  • Der 20-jährige Verteidiger Alexander Schmidt hat seinen Vertrag bei den Eispiraten Crimmitschau um ein Jahr verlängert. Dies gab der Club aus der DEL2 am Montag bekannt.
  • vor 10 Stunden
  • Der 21-jährige Torhüter Leon-Niklas Jessler (zwei Einsätze für den EV Duisburg) wird das Team aus der Oberliga Nord wieder verlassen.
  • gestern
  • In der Finalserie der U17-Meisterrunde setzten sich die Jungadler Mannheim mit 3:1 gegen die Kölner Junghaie durch. Spiel 4 am Sonntag gewann der Mannheimer Nachwuchs souverän mit 5:1 und krönte sich mit dem Auswärtssieg zum neuen deutschen U17-Meister.
  • vor 3 Tagen
  • Die Dresdner Eislöwen (DEL2) und TecArt Black Dragons Erfurt (OL Nord) werden künftig nicht mehr kooperieren. Die Vereinbarung zwischen beiden Clubs wird nicht verlängert, da Dresden wegen der angestrebten Verkleinerung des Kaders nicht mehr zwingend einen Partner benötigt.
  • vor 3 Tagen
  • Die Schwenninger Wild Wings (PENNY DEL), der EHC Freiburg (DEL2) und die Stuttgart Rebels (OL Süd) werden künftig zusammenarbeiten. Das gaben die Clubs am Freitag bekannt. Schwenningen und Freiburg waren schon zuletzt Kooperationspartner.
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