Danny aus den Birken (rechts) wird am Freitagabend gegen Dänemark von Beginn an für den angeschlagenen Thomas Greiss (links) im deutschen Tor stehen.
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Mit dem Duell gegen den letztjährigen Viertelfinalisten Dänemark steht für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft am heutigen Freitagabend (20.15 Uhr, live bei SPORT1) das fünfte von insgesamt sieben Vorrundenspielen bei der Heim-Weltmeisterschaft in Köln auf dem Programm. Und es ist eine enorm wichtige Partie für beide Teams: Gelingt der DEB-Auswahl sowohl heute als auch am Samstag gegen Aufsteiger und Außenseiter Italien jeweils ein Dreier, könnte im abschließenden Gruppenspiel gegen Lettland ein Punkt schon zur Viertelfinalqualifikation reichen - auf die aber auch die Dänen, die nach vier WM-Begegnungen bei einem Sieg und drei Niederlagen stehen, im Falle eines Dreiers gegen Deutschland noch hoffen dürfen.
"Es wird ein harter Kampf werden", prognostiziert Marco Sturm daher wenig überraschend. Der Bundestrainer darf sich wie berichtet auf die Ankunft von Leon Draisaitl freuen, hat mit Tobias Rieder jedoch bereits einen NHL-Profi verletzungsbedingt für den Rest des Turniers verloren und muss gegen Dänemark auch auf den während der Partie gegen die Slowakei angeschlagen ausgeschiedenen Thomas Greiss verzichten. "Danny aus den Birken wird heute im Tor stehen. Thomas Greiss fühlt sich immer noch nicht zu 100 Prozent fit und wird als zweiter Mann nur auf der Bank sitzen", berichtete Sturm im Pressegespräch am Freitagmittag. Und so wird sich der DEB-Coach auch die Option Philipp Grubauer, der wie Draisaitl nach dem Aus in den NHL-Playoffs nun theoretisch verfügbar wäre, weiter offen halten: "Wir werden uns sicher heute Abend nochmal zusammensetzen und dann entscheiden. Da muss ich erstmal mit Thomas selbst reden, und dann schauen wir mal. Wenn Greiss wieder spielen kann, kommt ein Philipp Grubauer nicht. Das ist sicher. Und selbst wenn er käme, stünde er erst für das Spiel gegen Lettland zur Verfügung", erläuterte Sturm.
Möglich, dass auch Leon Draisaitl erst gegen die Letten und nicht schon am Samstagabend gegen Italien sein WM-Debüt feiern wird. "Wir müssen uns nach seiner Ankunft am Samstagvormittag erstmal darüber unterhalten, wie er körperlich dasteht. Und dann werden wir kurzfristig entscheiden, wann er sein erstes Spiel für uns macht. Es war schließlich eine lange Saison für Leon", so Marco Sturm, dessen Vorfreude auf den Top-Stürmer von den Edmonton Oilers allerdings so oder so riesig ist: "Leon ist unser bester Spieler. Das hat er in der Vergangenheit immer wieder bewiesen. Seine Präsenz, sowohl auf dem Eis als auch in der Kabine, ist für uns Gold wert."
Nun gilt es für die deutsche Mannschaft, die auch noch ein zweites und letztes Mal auf den gesperrten Angreifer Patrick Hager verzichten muss, jedoch erst einmal, definitiv noch ohne Draisaitl einen wichtigen Sieg gegen Dänemark einzufahren. Dass dies keine einfache Aufgabe werden dürfte, zeigten die vom Schweden Janne Karlsson (58) trainierten Dänen um Top-Star Nikolaj Ehlers (Winnipeg Jets/NHL) nicht zuletzt am Donnerstag bei der 0:3-Niederlage gegen Russland, als sich die Nordeuropäer sehr teuer verkauften. "Die Dänen sind eine sehr gute Mannschaft mit sehr viel Speed. Sie sind ein ähnlicher Gegner wie die Slowakei", warnt dementsprechend auch Sturm vor dem dänischen Team. Gut möglich, dass es auch wie gegen die Slowakei wieder ein bis zum Ende spannendes Duell auf Augenhöhe wird. Oder wie es DEB-Linksaußen Philip Gogulla am Freitagmittag formulierte: "Es wird ein schweres Spiel, aber wir wollen ins Viertelfinale"
Stefan Wasmer