Der Siegtreffer von Penguins-Stürmer Jake Guentzel kurz vor Spielende.
Foto: Imago
Was für ein Start der Finalserie in der NHL: Die Auftaktpartie des Stanley-Cup-Finals 2017 bot spektakuläres Eishockey, zwei Wendungen und acht Treffer - am Ende gewann Gastgeber Pittsburgh mit 5:3 gegen die Nashville Predators. Jake Guentzel, der Bruder von Gabe Guentzel (Augsburger Panther/DEL), erzielte den entscheidenden Treffer zum 4:3 in der 57. Minute. Zuvor hatten die Penguins 37 Minuten lang nicht auf das Tor von Pekka Rinne im Gehäuse der Preds geschossen und einen 3:0-Vorsprung aus dem ersten Drittel verspielt.
Aber der Reihe nach: Für die Gäste aus Nashville schien die Partie von Beginn an unter keinem guten Stern zu stehen. Ein früher Treffer von P.K. Subban wurde der Mannschaft von Trainer Peter Laviolette aberkannt, weil Filip Forsberg zuvor wohl im Abseits stand. Die Challenge von Penguins-Coach Mike Sullivan war erfolgreich, auch wenn die Situation mit bloßem Auge kaum aufzuschlüsseln war. Und so ging nicht Nashville, sondern Pittsburgh erstmals in der Serie in Führung. Als sich die Predators gleich zwei Strafen auf einmal einfingen, konnte Evgeni Malkin mit einem harten, aber nicht unhaltbaren Schuss Rinne zum ersten Mal überwinden.
Noch vor der ersten Drittelpause erhöhten Conor Sheary nach Traumpass von Chris Kunitz frei am langen Eck stehend und Nick Bonino auf 3:0 für die Hausherren. Letzter hatte die Scheibe über außen kommend einfach mit der Rückhand vors Tor gebracht, wo sie Rinne unglücklich genau an das Knie von Verteidiger Mattias Ekholm leitete, von wo aus sie über die Linie sprang. Die Messe schien nach 20 Minuten schon gelesen.
Doch dann erlitt das Spiel der Penguins einen unglaublichen Bruch, der Gastgeber kam im zweiten Drittel auf keinen einzigen Torschuss! So konnte Preds-Verteidiger Ryan Ellis mit einer Direktabnahme Nashville zum ersten Mal auf die Anzeigetafel bringen. Im Schlussabschnitt das gleiche Bild: Pittsburgh brachte keine Scheibe mehr aufs Tor und Colton Sissons sowie Frederik Gaudreau glichen die Partie aus.
Das Spiel schien jetzt auf einmal zu Gunsten der Gäste zu kippen, doch da nahm sich Jake Guentzel ein Herz und schlenzte die Scheibe von rechts außen kommend in den Winkel. Es war der erste Schuss der Penguins auf das Tor der Predators nach genau 37 Spielminuten! Das 4:3 für Nashville war die Entscheidung in einer packenende Partie, Bonino sorgte mit einem sehenswerten Heber über fast die gesamte Eisfläche für den 5:3-Endstand. Der verletzte Angreifer Tom Kühnhackl konnte am Montag nicht für die Penguins auflaufen. Spiel 2 in der Finalserie findet nun beim Stand von 1:0 für den Titelverteidiger in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag statt (ebenfalls 2 Uhr deutscher Zeit).
Sebastian Groß