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Zwei Tage nach dem Bekanntwerden des Insolvenzantrages aus Schönheide, hat sich der Verein noch einmal zu den Gründen geäußert. Dr. Wolfgang Ternick, Zweiter Vorsitzender des Clubs, erklärte auf Nachfrage von Eishockey NEWS, dass es eine ganze Reihe von Gründen für das Einstellen des Spielbetriebs gegeben habe. "Wenn zwei Drittel der Zuschauer wegbrechen, weil die Mannschaft nicht so gut spielt, ist das schon traurig und führt zu finanziellen Einbußen." Im Schnitt kamen 421 Fans zu den Spielen, im Vorjahr lag der Saisondurchschnitt bei 547 Fans. Zuletzt gegen Höchstadt (379), Weiden (311) und Lindau (399) lag der Schnitt schon unter 400.
Das wiederum führe dazu, dass die Begeisterung bei den Sponsoren nachlasse. "Am Ende sind das wirtschaftliche Probleme, die jeden vernünftigen Kaufmann dazu veranlassen, die Reißleine zu ziehen." Allerdings stellt Ternick auch klar: "Es war um ein Vielfaches weniger als die Summe, von der nun in Landshut gesprochen wird." Dort geht man von einem Defizit von 600.000 Euro aus. "Das ist kein Vergleich zu uns. Da könnte ich keinen Tag mehr ruhig schlafen. Dennoch war es bei uns Grund genug zu sagen: Ich bin in der Verantwortung und ziehe die Reißleine. Wir waren ja im semiprofessionellen Bereich tätig, haben Verpflichtungen gegenüber Spielern, Lieferanten und Gläubigern."
Noch sei der Schuldenberg überschaubar gewesen, bei der aktuellen Entwicklung hätte man aber zum Ende der Saison einen deutlich größeren angehäuft. Kosten für Reisen ("Die haben sich aufgrund er Fahrten in den Süden verdoppelt") und auch Spieler (aufgrund der Nachverpflichtungen) seien gestiegen. Hinzu kamen fehlende Sponsorenzahlungen: "Die Zusagen wurden zwar erfüllt, wir hatten aber Absprachen, dass über die gesamte Saison neue Vereinbarungen getroffen werden", sagte Tiernick. "Das war Teil der Budgetplanung, die nicht mehr aufgingen."
Am Dienstag stellten die Verantwortlichen schließlich noch fest, dass in einen Container eingebrochen wurde, wobei ein Sachschaden in Höhe von rund 20.000 Euro entstanden ist. Es fehlen unter anderem nagelneue Schläger und ein Wäschetrockner. "Wir wissen nicht wer und warum", sagte Ternick, der zwar abwarten wolle, was die Ermittlungen der Polizei ergeben, aber vermutet, dass der "Einbruch in Zusammenhang mit der Mitteilung" der Einstellung des Spielbetriebs steht.
Michael Bauer