Der AEV sicherte sich mit einem 4:1-Erfolg in Nürnberg den ersten Sieg in der Serie gegen Nürnberg.
Foto: City-Press
Überraschung zum Auftakt des bayerischen Duells um den Halbfinaleinzug am Mittwoch. Im ersten Spiel der DEL-Viertelfinalserie zwischen Nürnberg und Augsburg setzten sich die Gäste aus Schwaben am Ende deutlich mit 4:1 durch, auch wenn das Spiel lange Zeit ausgeglichen und eng umkämpft war. Erst in der Schlussphase machte das Team von Trainer Mike Stewart den Deckel auf den Sieg.
Die Ice Tigers spielten ohne die Verteidiger Milan Jurcina und Colten Teubert sowie Stürmer Rob Schremp. Und die Franken erwischten einen Start ganz nach ihren Vorstellungen. Mit dem ersten gefährlichen Konter waren die Hausherren erfolgreich. Routinier Steven Reinprecht schloss einen Zwei-auf-eins-Konter selbst ab und ließ mit seinem trockenen Schuss in den Winkel Jonathan Boutin keine Chance (6.)
Doch Augsburg kam zurück ins Spiel, auch weil sich die Ice Tigers mit ihrer leicht übermotivierten Gangart immer wieder selbst schwächten und auf die Strafbank wanderten. Das erste ganze zwei Minuten lange 3:5-Unterzahlspiel überstanden die Jungs von Trainer Rob Wilson noch bravourös. Doch bei der zweiten doppelten Unterzahl klingelte es im Kasten von Andreas Jenike. Brady Lamb hatte von der blauen Linie abgezogen und Trevor Parkes direkt vor dem Nürnberger Goalie leicht, aber entscheidend abgefälscht. So hieß es nach 20 Minuten 1:1 zwischen den Franken und den Schwaben, was auch so in Ordnung ging.
Nach dem chancenreichen Auftaktdrittel fiel im zweiten Abschnitt nur ein Treffer. T.J. Treveljan brachte die Gäste in der 28. Minute in Führung. Auf einmal waren es die Nürnberger, die gefordert waren, aber gleich zwei Überzahlspiele nicht nutzen konnten. In den Schlussabschnitt starteten die Ice Tigers druckvoll und schnürten die Gäste aus Augsburg phasenweise in deren eigener Zone ein. Doch Augsburgs Schlussmann Boutin schien für jeden Nürnberger Versuch eine Lösung zu haben und wuchs über sich hinaus. In der 50. Minute wehrte er einen Alleingang von DEL-Spieler des Jahres Patrick Reimer ab. Bis in die Schlussphase hinein scheiterten die Hausherren am Gäste-Goalie und dann kassierte auch noch Ice-Tigers-Stürmer Brandon Prust gut drei Minuten vor dem Ende eine unnötige Strafzeit, was den Bemühungen der Nürnberger auf den Ausgleich erst mal einen Dämpfer verpasste.
Eine ganz knifflige Szene dann 133 Sekunden vor dem Ende. Andreas Jenike balancierte die Scheibe mit seinem Schoner auf der Torlinie und dann wieder heraus, nachdem der Puck zuvor am Pfosten gelandet war. Nach langem Videobeweis entschieden die Referees auf kein Tor. Doch die Augsburger verdauten das schnell, auch weil sie daraufhin in doppelter Überzahl waren. Und die nutzen sie: Ben Hanowski erhöhte auf 3:1 (59.) und sorgte so für die Vorentscheidung. Per Empty-Net-Treffer stellte Aleksander Polaczek den 4:1-Endstand zu Gunsten der Gäste her.
DAS SPIEL IM STENOGRAMM:
Thomas Sabo Ice Tigers - Augsburger Panther
1:4 (1:1, 0:1, 0:2)
Tore: 1:0 (6.) Reinprecht, 1:1 (16.) Parkes, 1:2 (28.) Treveljan, 1:3 (59.) Hanowski, 1:4 (60.) Polaczek; Strafminuten: Nürnberg 14, Augsburg 10; Zuschauer: 7.026.