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Donnerstag, 23. März 2017

Vor den DEL-Halbfinals am Freitag Ehliz kann spielen, Eisbären bangen um Duo, Jackson juckt Statistik nicht und Gross adelt eine Sturmreihe

Stürzen die Eisbären nun auch den Meister?
Foto: Red Bull/GEPA-Pictures

Meister gegen Rekordmeister oder München gegen Berlin: So lautet eines der zwei Duelle in den am Freitag beginnenden Halbfinalserien in der DEL. Während der EHC Red Bull im Viertelfinale in nur vier Spielen gegen Bremerhaven durchmarschierte, sicherten sich die Eisbären erst in der Verlängerung des siebten Spiels gegen Mannheim den Platz in der Vorschlussrunde. 630:37 Minuten Playoff-Eishockey haben die Hauptstädter, die beim epischen Duell gegen die Adler sowie gegen Straubing in der ersten Runde viermal in die Overtime mussten und zweimal erst in der dritten Verlängerung triumphierten, bereits in den Knochen. Der Hauptrunden-Erste im Vergleich gerade mal 240 Minuten. "München ist als Titelverteidiger zwar Favorit, aber das ist uns egal, wir haben jetzt den Extra-Schub", meint Berlins Sportlicher Leiter Stefan Ustorf.

In der Hauptrunde gab sich der EHC zudem gegen Berlin keine Blöße. Zuhause gewann München 3:2 und 3:1, in Berlin 4:2 und 4:3. Diese Ergebnisse interessieren Red-Bull-Trainer Don Jackson, der auf den Club trifft, mit dem er einst fünf Meisterschaften gewann, herzlich wenig. "Es gibt so viele Beispiele, in denen man in der Hauptrunde gegen Teams gewinnt und in den Playoffs sieht es dann ganz anders aus. So etwas bedeutet nichts", sagt der 60-Jährige. Vielmehr glaubt er, dass die Eisbären "den Schwung aus der letzten Partie gegen Mannheim mitnehmen" werden. Kraftfrage hin oder her.

Berlins Coach Uwe Krupp ist derweil voll des Lobes über den Gegner. Bei München sei "nicht die Frage, von wo die meiste Gefahr ausgeht, sondern wo keine Gefahr besteht. Sie sind die offensivstärkste Mannschaft der Liga, in der Defensive stabil und insgesamt gut aufgestellt." Bei den Eisbären wird Sven Ziegler weiter ausfallen, hinter den Einsätzen von Louis-Marc Aubry und Spencer Machacek stehen Fragezeichen. Bei München dürften die zuletzt fehlenden Jason Jaffray und Steven Pinizzotto wieder fit sein.

Während München und Berlin erstmals in einer Playoff-Serie aufeinandertreffen, haben die anderen beiden Halbfinalisten eine gemeinsame Endrunden-Historie. Dreimal standen sich beide Mannschaft schon im Kampf um die Meisterschaft gegenüber, jedes Mal setzten sich die Grizzlys durch. Zuletzt im Halbfinale der vergangenen Saison (4:2-Spiele), aber auch im Viertelfinale 2013/14 (4:2) und der ersten Runde 2012/13 (2:1). Wesentlich besser sieht dafür die Bilanz der Ice Tigers in der abgelaufenen Hauptrunde aus. Drei von vier Spielen gingen an die Franken (4:2 und 4:1 zuhause, 1:0 nach Penalty-Schießen auswärts). Wolfsburgs einziger Erfolg war ein 2:1-Heimsieg zu Beginn der Spielzeit.

Nürnbergs Goalie Jochen Reimer, von 2009 bis 2011 zwei Spielzeiten in Wolfsburg tätig, ist voll des Lobes über die Grizzlys: "Eine sehr gute Mannschaft, ähnlich wie Augsburg. Mit starken offensiven Leuten. Sie stehen defensiv super und haben einen bärenstarken Torwart. Das wird ein hartes Stück Arbeit." Mit von der Partie in Spiel 1 (live bei Sport1) wird auch der am Dienstag am Ohr übel verletzte Stürmer Yasin Ehliz ein. "Ja, ich spiele", sagt der Stürmer, der in Spiel 6 und 7 der Viertelfinal-Serie gegen die Panther drei ganz wichtige Tore erzielte. "Ich war bei den Ärzten, es ist keine Gehirnerschütterung." Das gespaltene Ohr war bereits noch während der Partie am Dienstag im Krankenhaus zusammengenäht worden.

Zum fünften Mal in Folge und siebten Mal in den vergangenen acht Jahren steht Wolfsburg im Halbfinale. In puncto Konstanz macht den Grizzlys, die sich mit Köln im Viertelfinale eine Defensivschlacht lieferten, in der insgesamt nur 23 Toren (DEL-Tiefstwert für eine Playoff-Serie über sieben Spiele) fielen, nichts vor. Auf den ganz großen Wurf in Form einer Meisterschaft warten die Niedersachsen aber weiterhin. Trainer Pavel Gross hat deshalb den Fokus nach dem 1:0-Sieg in Spiel 7 gegen die Haie deshalb sofort wieder auf die nächste Aufgabe gerichtet. Denn: "Wir haben noch nichts erreicht", meint der Taktikfuchs. "Wir haben schon im vergangenen Jahr erlebt, wie schwer es gegen diesen Gegner wird, der die wahrscheinlich beste Reihe der Liga hat. Sie haben sich im Vergleich zum Vorjahr wieder verbessert." Spielbeginn bei beiden Partien ist am Freitag 19.30 Uhr.

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Kurznachrichtenticker

  • vor 5 Stunden
  • Die Selber Wölfe (DEL2) sind nach eigenen Angaben zum wiederholten Male mit einer Geldstrafe bedacht worden. Grund seien Becherwürfe im Heimspiel gegen die Dresdner Eislöwen am Freitag vergangener Woche. Sie sprechen von finanziellem Schaden und beflecktem Image und suchen nach den Werfern.
  • vor 2 Tagen
  • Das DEL-Schiedsgericht hat die Sperre von fünf Spielen inklusive einer Geldstrafe gegen Jakob Weber von den Eisbären Regensburg aufrechterhalten, nachdem Weber Berufung gegen das Urteil eingelegt hatte. Somit ist der Verteidiger nun noch drei weitere Spiele gesperrt.
  • vor 2 Tagen
  • Goalie Timo Herden verlässt die Saale Bulls Halle. Der 29-Jährige kam beim Nord-Oberligisten in den vergangenen beiden Spielzeiten auf insgesamt 89 Einsätze.
  • vor 2 Tagen
  • Sascha Paul wird der neue Nachwuchs-Sportchef und Headcoach für den gesamten Nachwuchs von der U7 bis zur U20 bei den Lindau Islanders (OL Süd). Er war von 2018 bis 2022 bereits Sportlicher Leiter beim EVL und folgt auf Spencer Eckhardt, der als Jugendleiter zu einem höherklassigen Club wechselt.
  • vor 2 Tagen
  • Die NHL-Ergebnisse aus der Nacht zum Dienstag: St. Louis Blues – Vegas Golden Knights 1:2 n.V. (0:1, 0:0, 1:0, 0:1) und Vancouver Canucks – Los Angeles Kings 2:3 (1:1, 0:2, 1:0).
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