Dominik Kahun (Mitte) entschied Spiel 1 der Finalserie für München.
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Der EHC Red Bull München führt in der DEL-Finalserie gegen Wolfsburg mit 1:0. Dominik Kahun entschied mit einem Handgelenkschuss ins lange Eck in der 97. Minute das längste Endspiel der Liga-Geschichte mit dem 3:2-Siegtreffer. Nach ausgeglichenen 60 Minuten war der Titelverteidiger in beiden Verlängerungen das dominante Team, biss sich aber am starken Grizzlys-Schlussmann Felix Brückmann (51 Paraden) lange die Zähne aus. Wolfsburg wartet damit auch nach dem achten Finalspiel der Clubgeschichte auf den ersten Sieg. Die nächste Chance haben die Grizzlys am kommenden Dienstag, wenn Spiel 2 der Serie in Niedersachsen stattfindet.
Das erste Drittel war geprägt von hohem Tempo und vielen Zweikämpfen. Hochkärätige Torchancen waren auf beiden Seiten zunächst Mangelware, da sich beide Mannschaften in der Defensive hochkonzentriert zeigten. Erst ab der zehnten Minute rückten auch die beiden Torhüter Danny aus den Birken und Brückmann in den Fokus, lösten ihre Aufgaben aber souverän. Ein Tor fiel dennoch. 29 Sekunden vor Ende des Auftaktabschnitts schlenzte Armin Wurm von der blauen Linie aufs Münchner Gehäuse. Aus den Birken war die Sicht versperrt und den Puck landete zur Wolfsburger Führung im Netz. Für den Verteidiger war es der erste Treffer in den diesjährigen Playoffs.
Im Mitteldrittel schlug der Titelverteidiger aber schnell zurück. Im zweiten Powerplay passte Brooks Macek vor das Tor und Wurm fälschte den Puck unhaltbar für Brückmann ins eigene Tor ab. Danach gab es Chancen im Sekundentakt. Brent Aubin scheiterte mit einem Alleingang an aus den Birken, dann vergab Keith Aucoin frei vor Brückmann. Zweieinhalb Minuten nach dem 1:1 führte Wolfsburg erneut. Sebastian Furchner schloss einen Zwei-gegen-Eins-Konter nach perfektem Pass von Tyler Haskins ab. Das brachte München zunächst ein wenig aus der Fassung. Erst eine Bankstrafe gegen Wolfsburg wegen zu vieler Spieler auf dem Eis brachte München zurück und bescherte den Ausgleich. Yannic Seidenberg zog in Überzahl von der blauen Linie ab und erneut fälschte ein Grizzly-Torschütze (diesmal Furchner) entscheidend ab.
Im Schlussabschnitt war München näher am Siegtreffer - auch weil Wolfsburg sich erneut zwei unnötige Strafzeiten leistete. Grizzlys-Kapitän Tyler Haskins musste zum dritten Mal in der Partie raus. Gerade bei den Überzahl-Situationen drängten die Hausherren. Die beste Möglichkeit vergab Mads Christensen, der nach einem Querpass von Konrad Abeltshauser am überragend reagierten Brückmann scheiterte. Sogar in Unterzahl bot sich den Bullen bei einem Drei-gegen-Eins-Konter eine hervorragende Chance, doch Jason Jaffray traf nicht einmal das Tor. Zuvor hatte Rob Hisey auf der anderen Seite nach starkem Solo aus den Birken nicht bezwingen können. So blieb es nach 60 Minuten beim 2:2. Wie im Vorjahr musste in Spiel 1 der Finalserie die Verlängerung entscheiden - und Wolfsburg zog erneut den Kürzeren.
DAS SPIEL IM STENOGRAMM
EHC Red Bull München - Grizzlys Wolfsburg
3:2 n.V. (0:1, 2:1, 0:0, 0:0, 1:0)
Tore: 0:1 (20.) Wurm, 1:1 (26.) Macek, 1:2 (28.) Furchner, 2:2 (36.) Seidenberg, 3:2 (97.) Kahun; Strafminuten: München 8, Wolfsburg 18; Zuschauer: 6.142.