LES-Geschäftsführer Stefan Endraß hat nach zahlreichen Gesprächen die drohende Insolvenz verhindert. Foto: Gerleigner
Update: Bereits vor einigen Wochen berichtete Eishockey NEWS, dass dem EV Landshut kurzfristig eine Summe im unteren sechsstelligen Bereich fehlt. Die Verantwortlichen widersprachen, doch rechnet man die inzwischen gestundete Rate bei der der Stadt, die Brutto-Spielergehälter im Monat Oktober, die verspätet gezahlt wurden, sowie die offiziell bestätigten 20.000 Euro zusammen, kommt man auf eine Betrag in ähnlicher Höhe. Inzwischen sind zudem bislang nicht bekannte Posten im Rahmen einer Detailanalyse mit einem unabhängigen Wirtschaftsprüfer ans Tageslicht getreten, die die Situation rund um die Landshuter Eishockey Spielbetriebs GmbH (L.E.S.) endgültig existenziell verschärfen: "Es ist die letzte Chance für Landshut", hofft L.E.S.-Geschäftsführer Stefan Endraß bei der Vielzahl an Gläubigern auf einen Schuldenschnitt. "Dies würde für sie einen Teilverzicht bedeuten, ist aber unsere einzige Chance auf einen Neuanfang." Für dieses Unterfangen hat er noch bis maximal Mitte Dezember Zeit, andernfalls droht die Insolvenz mit weitreichenden Folgen, unter anderem dem Verlust der Oberliga-Lizenz.
Das gesamte Ausmaß der Altlasten ist nun derart hoch, dass sich Endraß zu diesem Schritt gezwungen sieht. "Erste Gespräche haben bereits stattgefunden, ich bin grundsätzlich optimistisch. Wichtig dabei ist, dass wir in dieser Saison bislang beweisen konnten, dass wir trotz des schwierigen Umfelds und der sportlich schwierigen Situation gut gewirtschaftet haben. Aber ich kann den weiteren Geschäftsbetrieb nicht sichern und gleichzeitig die Altlasten in der vorgesehenen Größenordnung abtragen", entscheidet nun das Wohlwollen der Gläubiger über die Zukunft des EV Landshut. Dabei gilt es für Endraß auch eine außergerichtliche Einigung mit Ewald Steiger zu finden. Dem ehemaligen Nachwuchs- und Co-Trainer wurde im Prozess gegen seine Kündigung jüngst vor Gericht Recht gegeben.
Die gute Nachricht: EVL-Vorstand Helmut Barnerssoi bestätigte am späten Abend gegenüber Eishockey NEWS, dass der Spielbetrieb des Stammvereins, unter anderem mit seinen Nachwuchsmannschaften, fortgesetzt werde. Entgegen der Aussage von Endraß sei auch eine Meldung der Ersten Mannschaft in der Bezirksliga angedacht. "Sicher würden im Falle einer Insolvenz der L.E.S. Gelder fehlen, aber mir ist es in den letzten Jahren immer gelungen, Eishockey in Landshut am Leben zu erhalten. So auch in Zukunft."
Alexander Skasik