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Sonntag, 9. April 2017

Russische NHL-Legende im Interview Pavel Bure prophezeit: „Deutschland kann bei der Heim-Weltmeisterschaft jeden überraschen“

Pavel Bure beim Interview in Straubing. Foto: Schindler

Mitglied der Hockey Hall of Fame sowie der IIHF Hall of Fame seit 2012, 779 Punkte in 702 NHL-Spielen (437 Tore/342 Assists), zwei 60-Tore-Saisons und zusätzlich dazu drei Spielzeiten mit mindestens 50 Toren. Calder-Trophy-Gewinner 1992, Weltmeister 1990 und Silbermedaillengewinner bei Olympia 1998 - Pavel Bure kann man getrost in die Riege der ganz großen russischen Spieler aufnehmen.
Im Rahmen der World Legends Hockey League war "The Russian Rocket" zu Gast in Straubing und steht als Präsident dieser Organisation vor. Im nachfolgenden Interview spricht Bure über das Turnier in Niederbayern, die anstehende Weltmeisterschaft in Deutschland und die Chancen der DEB-Auswahl bei diesem Turnier sowie über den Stellenwert und die Entwicklung der KHL.

Guten Tag Herr Bure, herzlich willkommen in Straubing! Sie haben in den großen Stadien der NHL gespielt, jetzt waren Sie ein paar Tage im beschaulichen Niederbayern - welche Impressionen nehmen Sie wieder mit nach Hause?
Pavel Bure: "Straubing war mit Begeisterung bei der Sache. Letzten Endes ist es aber völlig gleich, wo man spielt - am Ende des Tages versucht man einfach, den Fans eine Freude zu machen."

Was haben Sie zur Organisation dieses Events als Präsident der World Legends Hockey League zu sagen?
Bure:
"Wir versuchen natürlich, dieses Turnier international bekannt zumachen. Chapeau an dieser Stelle an alle, die hier mitgewirkt haben. Es ist für die Einheimischen natürlich ein einmaliges Erlebnis gewesen, die ganzen Legenden live auf dem Eis zu sehen - auch wenn wir vielleicht nicht mehr ganz auf unserem höchsten Level spielen (grinst)."

Welchen Eindruck haben Sie vom Eishockey in Deutschland?
Bure:
"Ich denke, dass es natürlich deutlich das Nachsehen gegenüber Fußball hat. Aber ich finde, der Sport hat sich sehr gut etabliert und wird auch immer beliebter. Die Menschen genießen es, sich die Spiele anzuschauen und sind mit sehr viel Eifer bei der Sache - das registriere ich mit großer Freude."

Ihnen wurde die Ehre zuteil, in die Top 100 der besten Spieler, die jemals in der NHL aktiv waren, aufgenommen zu werden - welche Empfindungen ruft das in Ihnen hervor?
Bure:
"Es ist wahrscheinlich die größte Anerkennung, die man als Spieler bekommen kann - zusammen mit der Aufnahme in die Hockey Hall of Fame natürlich. Der Unterschied zwischen den beiden ist, dass die Top 100 sozusagen eine geschlossene Gesellschaft sind. Das erfüllt mich schon auch mit Stolz - aber man darf nicht vergessen, dass ich das ohne all die Leute, die mich während meiner Karriere begleitet haben, nicht geschafft hätte. Egal, ob Mitspieler, Trainer oder natürlich die Fans - jeder Einzelne hat seinen Teil dazu beigetragen."

Die KHL startete 2008/09 ja in ihre erste Spielzeit, um sozusagen das Gegengewicht Europas zur NHL zu werden.Wie sehen Sie die Entwicklung dieser Liga?
Bure: "Es sollte zuallererst festgehalten werden, dass es so gut wie unmöglich ist, sich mit dem Niveau der NHL zu vergleichen - sie ist und bleibt bei Weitem die beste Liga der Welt. Aber worauf ich stolz bin ist die Tatsache der Etablierung der KHL als zweitbeste Liga. Die letzten Jahre über wurden viele gute Dinge in die Wege geleitet, aber das kann und wird natürlich noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Ich sehe das Ganze grundsätzlich auch nicht als Wettbewerb zwischen diesen beiden Ligen, dafür sind sie zu verschieden."

Wie lautet Ihre Einschätzung zur anstehenden WM? Welche Teams sehen Sie in der Favoritenrolle und welche Chancen räumen Sie der deutschen Auswahl ein?
Bure: "Deutschland geht für gewöhnlich mit einer ziemlich starken Mannschaft an den Start - die kann jeden überraschen und für Unruhe sorgen. Der Heimvorteil mit den leidenschaftlichen Fans im Rücken tut hier sein Übriges, das gibt erfahrungsgemäß natürlich auch nochmals enormen Auftrieb. Die Favoriten sind die üblichen Verdächtigen, wobei es da stark darauf ankommt, wer alles zur Verfügung stehen wird für die jeweiligen Teams - das ist manchmal eine Wundertüte, macht aber auch den Reiz aus."

Interview: Michael Bayer


Kurznachrichtenticker

  • gestern
  • Die Selber Wölfe (DEL2) sind nach eigenen Angaben zum wiederholten Male mit einer Geldstrafe bedacht worden. Grund seien Becherwürfe im Heimspiel gegen die Dresdner Eislöwen am Freitag vergangener Woche. Sie sprechen von finanziellem Schaden und beflecktem Image und suchen nach den Werfern.
  • vor 3 Tagen
  • Das DEL-Schiedsgericht hat die Sperre von fünf Spielen inklusive einer Geldstrafe gegen Jakob Weber von den Eisbären Regensburg aufrechterhalten, nachdem Weber Berufung gegen das Urteil eingelegt hatte. Somit ist der Verteidiger nun noch drei weitere Spiele gesperrt.
  • vor 3 Tagen
  • Goalie Timo Herden verlässt die Saale Bulls Halle. Der 29-Jährige kam beim Nord-Oberligisten in den vergangenen beiden Spielzeiten auf insgesamt 89 Einsätze.
  • vor 3 Tagen
  • Sascha Paul wird der neue Nachwuchs-Sportchef und Headcoach für den gesamten Nachwuchs von der U7 bis zur U20 bei den Lindau Islanders (OL Süd). Er war von 2018 bis 2022 bereits Sportlicher Leiter beim EVL und folgt auf Spencer Eckhardt, der als Jugendleiter zu einem höherklassigen Club wechselt.
  • vor 3 Tagen
  • Die NHL-Ergebnisse aus der Nacht zum Dienstag: St. Louis Blues – Vegas Golden Knights 1:2 n.V. (0:1, 0:0, 1:0, 0:1) und Vancouver Canucks – Los Angeles Kings 2:3 (1:1, 0:2, 1:0).
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