Gary Bettman bei der Pressekonferenz in Los Angeles.
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Hatten Fans noch damit gerechnet, dass die NHL im Zuge der All-Star-Pause eine klare Aussage bezüglich der Teilnahme an den Olympischen Spielen treffen würde, wurden sie am Samstag enttäuscht. Bei der traditionellen Pressekonferenz zur Lage der Liga fand Commissioner Gary Bettman klare Worte: Beim Treffen der Eigner sei das Thema Olympische Spiele in Pyeongchang "nicht einmal zehn Sekunden lang diskutiert worden".
Deputy Commissioner Bill Daly fuhr fort: "Wenn der Status quo so bleibt, erwarte ich nicht, dass wir an den Spielen teilnehmen." Fans und Experten waren davon ausgegangen, dass die NHL Ende Januar eine Entscheidung treffen würde. Bettman hatte Ende 2016 noch gesagt, die Liga müsse bis dahin mit den Planungen für die neue Saison beginnen. Er erklärte auch, dass der Spielplan für die Saison 2017/18 wieder im Juni veröffentlicht werde.
Allerdings wollte er auch nicht sagen, was die Meinung der NHL zu einer Teilnahme ändern könnte: "Die größte Hürde ist weiterhin, dass wir die Saison auseinander reißen müssen und gleichzeitig den Spielplan komprimieren. Daneben gibt es noch eine Menge weiterer Dinge." Dass die IIHF die Reisekosten von etwas zehn Millionen Dollar übernehmen wird - IIHF-Präsident René Fasel habe Bettman das bereits versichert - sei "nicht das einzige Problem. Allerdings war für uns klar, dass wir uns überhaupt nicht über eine Teilnahme unterhalten, wenn sie die Kosten nicht zahlen."
Einen Zeitplan, bis wann eine Entscheidung getroffen sein soll, konnte Bettman nicht geben. "Wir sind nicht diejenigen, die die Fristen für etwas setzen", spielte er den Pass wieder an die IIHF zurück. Seit 1998 haben die NHL-Stars an jeder Winterolympiade teilgenommen. Deutschland hatte sich im September beim Qualifikationsturnier in Riga für das Turnier in Pyeongchang qualifiziert.
Michael Bauer