Rückblick auf die NHL Trade Deadline 2017 Streits Doppeltausch, Iginlas letzter Versuch, Vegas noch untätig und der Neuaufbau der Detroit Red Wings

Das große Spektakel blieb aus: Bei der Trade Deadline 2017 wurden nur wenige Transfers getätigt - kein Wunder, waren doch ohnehin nur wenige hochkarätige Spieler auf dem Markt und mit Verteidiger Kevin Shattenkirk (von St. Louis nach Washington), Goalie Ben Bishop (von Tampa Bay nach Los Angeles) und Stürmer Martin Hanzal (von Arizona nach Minnesota) die großen Namen der Deadline schon in den Tagen vor dem Transferschluss getauscht worden.

Dennoch gab es ein paar interessante Kaderveränderungen: Den Aufsehen erregendsten Trade fädelte dabei der Tampa Bay Lightning ein, der zuerst den teuren aber in dieser Saison wenig treffsicheren Stürmer Valtteri Filppula nach Philadelphia abgab und dafür den Schweizer Verteidiger-Oldie Mark Streit erhielt. Den tauschte Manager Steve Yzerman dann wenig später weiter zu den Pittsburgh Penguins, was nur möglich war, weil ein Teil des Gehalts von Tampa Bay übernommen wurde. Die Pens, die zuvor schon Ron Hainsey geholt hatten, nahmen außerdem noch Frank Corrado (aus Toronto, für Steve Oleksy und Eric Fehr) unter Vertrag und stärkten ihre Defensive für die Playoffs.

Zu den größeren Namen, die getauscht wurden, zählen noch Jarome Iginla (39, bisher Colorado), der nun in Los Angeles versuchen wird, endlich einmal den Stanley Cup zu gewinnen. Allerdings müssen die Kings dafür erst einmal die Playoffs erreichen, momentan kämpfen sie um einen Wild-Card-Platz. Der Österreicher Thomas Vanek wechselte von den Detroit Red Wings zu den Florida Panthers. Dies war auch der erste Trade des Abends.

Die Red Wings gaben zur Deadline mit Vanek, Thomas Jurco (Chicago), Brendan Smith (Rangers) und Steve Ott (Montreal) vier Spieler ab und erhielten dafür etliche Draftpicks - ein Zeichen für einen Neuanfang. 25 Jahre in Folge waren die Red Wings in den Playoffs, die längste Serie im nordamerikanischen Profisport. Bei neun Punkten Rückstand auf die Wild-Card-Ränge dürfte diese Serie im April zu Ende gehen.

Außerdem nennenswert: P.A. Parenteau wurde von den New Jersey Devils zu den Nashville Predators getauscht, Curtis Lazar von den Ottawa Senators zu den Calgary Flames. Die Columbus Blue Jackets und die Devils tauschten Verteidiger: Kyle Quincey spielt nun für die Jackets, Dalton Prout für die Devils. Columbus holte außerdem Lauri Korpikoski aus Dallas, Boston verpflichtete Drew Stafford aus Winnipeg.

Deutsche Spieler waren nicht in die Deals involviert, dennoch gab es zumindest etwas DEL-Bezug: Andreas Martinsen, von 2012 bis 2015 bei der Düsseldorfer EG und nun in seinem zweiten NHL-Jahr, wurde für den Schweizer Sven Andrighetto von der Colorado Avalanche zu den Montreal Canadiens getauscht. Er hat in dieser Saison in bisher 55 Spielen drei Tore erzielt und vier vorbereitet.

Einige Kandidaten, die bei ihren Teams trotz (im Vorfeld zumindest vagen) Gerüchten verblieben, waren Goalie Marc-Andre Fleury (Pittsburgh), die Verteidiger Cody Franson und Dmitry Kulikov (beide Florida) sowie die Stürmer Radim Vrbata, Shane Doan (beide Arizona), Gabriel Landeskog und Matt Duchene (beide Colorado). Auch Goalie Jaroslav Halak (mittlerweile in der AHL, früher New York Islanders) fand keinen neuen Club.

Auch die Vegas Golden Knights, denen noch wenige Stunden vor dem Auslaufen der Frist von der NHL die offizielle Erlaubnis für Tauschgeschäfte erteilt worden war, taten nichts - und das, obwohl General Manager George McPhee noch im Vorfeld gesagt hatte, er sei vielfach kontaktiert worden.

Hier gibts die Trades in unserem Liveticker zum Nachlesen. Die Analyse der Gewinner und Verlierer sowie eine Übersicht über die Aktivitäten aller 30 Clubs finden Sie in der neuen Printausgabe von Eishockey NEWS, die am 7. März erscheint.

Michael Bauer