Blitzstart und Siegtreffer in Unterzahl Doppelpack: Tobias Rieder führt Deutschland zum Erfolg gegen Weißrussland

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat das erste von zwei Testspielen in Oberhausen an diesem Wochenende mit 5:3 gewonnen. NHL-Stürmer Tobias Rieder und DEL-Verteidiger des Jahres Sinan Akdag führten die DEB-Auswahl am Freitagabend zum Erfolg. Besonders im ersten Drittel wusste die Mannschaft zu glänzen.

Das Team von Marco Sturm erwischte einen wahren Blitzstart, bereits nach 33 Sekunden zappelte die Scheibe im weißrussischen Tor. Sinan Akdag hatte Patrick Reimer bedient und der Torjäger aus Nürnberg ließ sich nicht zweimal bitten und netzte zur frühen Führung für Deutschland ein. Die deutsche Mannschaft trat auch in der Folge dominant auf und durfte sich des Öfteren in Überzahl versuchen, da sich die Weißrussen nur mit Fouls behelfen konnten. Das dritte davon nutzte die DEB-Auswahl dann in der 17. Spielminute. Jerome Flaake fälschte einen Schuss von Sinan Akdag direkt vor Kevin Lalande im Tor der Gäste zum 2:0 ab. Mit dieser Zwei-Tore-Führung ging es dann auch zum ersten Mal in die Kabine.

Das zweite Drittel begann mit einer Großchance für Niko Krämmer (24.), aber Lalande parierte glänzend. Erfolgreicher war Tobias Rieder in der 29. Minute, der auf die Reise geschickt wurde, über links vors Tor zog und mit einem Schuss unter die Latte vollendete. Die Weißrussen waren aber nicht geschockt vom dritten Gegentreffer, sondern kamen nur 19 Sekunden später zu ihrem ersten Treffer. Ex-NHL-Profi Sergei Kostitsyn hatte von der blauen Linie abgezogen und getroffen. Brückmann war die Sicht versperrt - 3:1. Und da die Weißrussen auch ihr erstes Powerplay nutzten, stand es trotz einer guten Leistung in der 31. Minute nur noch 3:2 aus deutscher Sicht. Und dieser Treffer gab den Gäste so richtig Rückenwind. Der Dauerdruck der Weißrussen mündete in den 3:3-Ausgleich durch Ivan Usenko (34.). Innerhalb von knapp fünf Minuten hatte die Sturm-Auswahl die scheinbar sichere Führung verspielt.

Doch auf den Ausgleich hatten diesmal die Deutschen eine passende Antwort. Als Krämmer auf der Strafbank saß, war Rieder plötzlich in Unterzahl auf und davon. Im Alleingang blieb der Stürmer der Coyotes eiskalt und verlud Lalande. Das deutsche Team war wieder mit einem Tor vorne. Und bei dieser knappen Führung blieb es aus auch nach 40 Minuten, da Lalande zwei gute Chancen von Rieder und Leonhard Pföderl vereiteln konnte.

Im Schlussabschnitt verteidigte das deutsche Team geschickter als noch in Drittel zwei und bot den Weißrussen so wenig Gelegenheiten. Nur in Unterzahl mussten die DEB-Jungs kurz vor dem Ende noch einmal zittern, überstand diese brenzlige Situation aber mit Glück und Geschick. Als man darauf selbst die letzten beiden Spielminuten in Überzahl agieren durfte, war die Partie entschieden. Dominik Kahun konnte in Überzahl aufs leere Gehäuse das 5:3 erzielen, was gleichzeitig auch der Endstand war. Am morgigen Samstag trifft das deutsche Team um 19:30 Uhr erneut auf die Weißrussen.

Sebastian Groß

Deutschland - Weißrussland
5:3 (2:0, 2:3, 1:0)
Kader Deutschland: Brückmann - Akdag, Ankert; Brandt, Boyle; Brückner, Kohl; N. Goc; Rieder, Draisaitl, Reimer; Krämmer, Danner, Kink; Ullmann, Fauser, Flaake; Noebels, Kahun, Pföderl;
Tore: 1:0 (0:33) Reimer (Akdag, Draisaitl), 2:0 (16:22) Flaake (Brandt, Akdag - PP1), 3:0 (28:01) Rieder (Akdag), 3:1 (28:20) S. Kostitsyn (Kalyuzhny, Lisovets), 3:2 (30:29) Linglet (Kovyrshin, Stepanov - PP1), 3:3 (33:17) Usenko (Stepanov, Gavrus), 4:3 (34:42) Rieder (Brückner - SH1), 5:3 (59:48) Kahun (Flaake, Ullmann - PP1/EN); Schiedsrichter: Brill, Krawinkel; Strafminuten: Deutschland 8, Weißrussland 12; Zuschauer: 3.650.