Trotz Moritz Müllers sehenswertem Treffer musste sich die DEB-Auswahl Österreich geschlagen geben.
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Die deutsche Männer-Nationalmannschaft hat beim Deutschland Cup in Landshut einen herben Dämpfer hinnehmen müssen. Im zweiten Turnierspiel unterlag die Auswahl von DEB-Coach Harold Kreis Österreich mit 2:5. Der Turniersieg kann mit einem Sieg über die Slowakei am Sonntag immer noch erreicht werden. Es bedarf jedoch einer deutlichen Steigerung in vielen Bereichen, um einen Dreier gegen bisher zweimal erfolgreiche Slowaken einzufahren. Denn gegen den Nachbarn aus Österreich fehlte der deutschen Mannschaft über weite Strecken der nötige Zug zum Tor, gefährliche Torchancen waren Mangelware – und auch das Powerplay blieb schwach. Auch in den Zweikämpfen war man oft nur zweiter Sieger, am auffälligsten waren jedoch die fehlende Passsicherheit und Kreativität bei eigenem Puckbesitz.
Schon der Einstieg ins Spiel gestaltete sich etwas holprig. Bereits nach fünf Sekunden kassierte man eine zweiminütige Strafe wegen Beinstellens. Die Unterzahlsituation überstand man jedoch ohne Gegentreffer. Die Österreicher erarbeiteten sich in der dritten Spielminute eine Chance, die die deutsche Mannschaft nur mit Mühe klären konnte. Auch im weiteren Verlauf des Drittels musste Dustin Strahlmeier viel arbeiten, die Österreicher präsentierten sich offensivstark. In der elften Spielminute schafften es die deutschen Spieler das erste Mal, sich im österreichischen Drittel festzusetzen, für ein Tor reichte es aber nicht. In der 14. Spielminute dann die Chance für Deutschland auf das erste Tor: Ein Powerplay. Doch es erzielte nicht die DEB-Auswahl das erste Tor, sondern Österreich durch einen von Vinzenz Rohrer vollendeten Konter in Unterzahl. Kurz danach das zweite Powerplay für Österreich, das die deutsche Mannschaft aber wieder ohne Gegentor überstand.
Das zweite Drittel begann deutlich besser für die deutsche Mannschaft. Sie schaffte es, den Puck mehr im österreichischen Drittel zu halten und erarbeitete sich Torchancen. Die Österreicher ließen den Deutschen etwas mehr Platz, hielten aber nichtsdestotrotz stark dagegen. In der 27. Spielminute dann eine sehr heiße Torchance für Österreich, die geradeso noch abgewehrt wurde. In der 30. Spielminute dann der Ausgleich zum 1:1 durch Moritz Müller, der in einer Einzelaktion mit dem Puck einmal das Tor umkurvte und die Scheibe durch die Schoner von Atte Tolvanen im Gästegehäuse schob. Innerhalb der nächsten zwei Minuten dann gleich drei gute Tormöglichkeiten für die deutschen Profis, die aber alle am österreichischen Goalie scheiterten. Trotzdem trafen dann erneut die Österreicher in der 32. Spielminute durch Paul Huber nach einem schnellen Konter. In den letzten beiden Spielminuten des zweiten Drittels wurde die Dominanz der Österreicher noch einmal deutlich. Der Puck befand sich fast ausschließlich im deutschen Drittel. Trotz des insgesamt erhöhten Schwungs schaffte es die deutsche Nationalmannschaft auch im zweiten Drittel nicht, die Unsicherheiten, gerade in der Zuordnung, zu überwinden.
Am Anfang des dritten Drittels wurde der Schwung der deutschen Mannschaft direkt nur 49 Sekunden nach Anpfiff durch das dritte Österreicher Tor von Leon Wallner gedämpft. In der 44. Minute bot sich für die deutsche Mannschaft dann die Chance auf den Anschlusstreffer durch ein Powerplay, das Überzahlspiel blieb jedoch das ganze Spiel über harm- und erfolglos. Aber auch bei fünf gegen fünf schafften es die Deutschen zu selten, sich im gegnerischen Drittel festzusetzen. Nach Puckeroberung folgte meist der Rückzug ins eigene Drittel. In der Schlussphase zogen die Österreicher direkt durch Treffer von Vinzenz Rohrer und Dominic Zwerger – und das am Ende nicht unverdient – auf 5:1 davon, Philipp Pretos Anschlusstreffer (59. Minute) brachte die DEB-Auswahl wenigstens noch einmal auf die Anzeigetafel.
Trotz der Niederlage kann die DEB-Auswahl das Turnier wie erwähnt noch gewinnen: Mit einem Sieg nach 60 Minuten über die Slowakei könnte dies gelingen – abhängig nun aber auch vom Ausgang des Duells zwischen Lettland und Österreich am Sonntagmittag (11:00 Uhr). Das abschließende Turnierspiel der deutschen Mannschaft beginnt am Sonntagnachmittag um 14:45 Uhr (live bei MagentaSport).
Hanna Broghammer/Michael Wutz