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Donnerstag, 8. September 2011

Nach Flugzeugabsturz in Jaroslawl: Opfer sind geborgen

Die Unglücksstelle in Jaroslawl
Foto: imago

Die Opfer des gestrigen Flugzeugunglücks, bei dem der deutsche Nationalspieler Robert Dietrich und nahezu die komplette Mannschaft des russischen KHL-Clubs Lokomotive Jaroslawl verstarben, sind geborgen wurden. Um 9.01 Uhr Ortszeit wurde die letzte Leiche in den Trümmern des Rumpfes gefunden. Das meldete das Ministerium für Notfälle am Donnerstag. Bei der Bergung mussten zuletzt Taucher und schweres Gerät eingesetzt werden, da Teile des Flugzeugs sich nach dem Absturz in das Flussbett der Wolga gebohrt hatten. Zweifelsfrei identifiziert wurden bis zum Donnerstagabend bislang aber nur 13 der insgesamt 43 Toten. Weiter in kritischen Zustand befinden sich die einzigen zwei Überlebenden, der Spieler Alexander Galimov und ein Crew-Mitglied.

Derweil hat die Untersuchung nach den Gründen für die Tragödie begonnen. "Alles wird offen gelegt werden", versprach Russlands Staatspräsident Dmitri Medvedev. Die Flugsicherheit Russlands hatte kurz nach Bekanntwerden der Katastrophe bereits ein Flugverbot für alle Maschinen des Typs Jak-42 verhängt.

Der Ausfall eines der drei Triebwerke des Flugzeugs sowie ein Pilotenfehler könnten die Gründe für den Absturz gewesen sein. Das meldete die Agentur Interfax am Vormittag und beruft sich auf Ouellen innerhalb des Untersuchungsausschusses. "Bis jetzt bleibt unklar, warum die Piloten bis zum letzten Moment versucht haben, das Flugzeug in die Luft zu heben und keine Notbremsung eingeleitet haben", zitiert Interfax ein Kommissionsmitglied. So seien auf dem Rasen hinter der Startbahn auf 400 Meter Länge nur noch Spuren des hinteren Fahrgestells gefunden worden. Meldungen über technische Probleme hätte es vor dem Start nicht gegeben.

Erste Konsequenzen aus dem Unglück hat der russische Verband gezogen. Präsident Vyacheslav Tretjak kündigte an, dass die Nationalmannschaft in Zukunft nicht mehr mit einer Jak-42 zu Länderspielen fliegen werde. "Wir werden in Zukunft auf andere Flugzeugtypen zurückgreifen", sagte er.

Die KHL gab mittlerweile in einer offiziellen Meldung bekannt, dass der Saisonstart bis auf Weiteres verschoben ist. Dies beschlossen KHL-Präsident Alexander Medvedev, KHL-Direktor Vyacheslav Fetisov und Gewerkschaftschef Alexei Kovalenko. Informationen, wann die Liga den Spielbetrieb wieder aufnimmt und in welcher Form, sollen ebenfalls in Kürze bekannt gegeben werden. Zunächst hatte es am Mittwochabend noch geheißen, die ersten Spiele sollten wie geplant stattfinden.

Torsten Weiß

Trauer um die Toten von Jaroslavl (5 Einträge)

 

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Notizen

  • vor 20 Stunden
  • Jordan Murray hat einen neuen Club gefunden. Der Verteidiger, zuletzt in Schwenningen unter Vertrag, unterschrieb beim Klagenfurter AC (ICE HL). Vor seinem Engagement bei den Wild Wings hatte der Kanadier auch für Wolfsburg und Mannheim in der DEL gespielt.
  • gestern
  • Der 23-jährige Stürmer Alexander Komov (38 Spiele, fünf Punkte) erhält einen neuen Vertrag bei Nord-Oberligist Moskitos Essen.
  • vor 3 Tagen
  • Nach der Verpflichtung von Head Coach Bill Peters nimmt das Trainerteam der Augsburger Panther (PENNY DEL) weiter Form an. Auch 2025/26 wird Thomas Dolak weiter als Assistant Coach fungieren. Der 46-Jährige kam im Sommer 2024 aus Düsseldorf. Außerdem wechselt U15-Coach Mika Wendell zu den Profis.
  • vor 3 Tagen
  • Der Österreicher Vinzenz Rohrer hat einen über drei Jahre laufenden Entry-Level-Vertrag bei den Montreal Canadiens unterschrieben. Der 20-Jährige, der 2022 an #75 von den Habs gedraftet wurde, spielte zuletzt bei den ZSC Lions (Schweiz) und hat schon zwei WM-Turniere für Österreich bestritten.
  • vor 5 Tagen
  • Mit Marko Sakic verlängerte der bisherige Co-Trainer der EV Lindau Islanders seinen Vertrag beim Süd-Oberligisten und bleibt damit der Assistent von Cheftrainer Michael Baindl, der dem Club ebenfalls erhalten bleibt.
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