Foto: imago
Im Findungsprozess um einen neuen Rahmentarifvertrag zwischen der NHL und der NHLPA ist so viel Bewegung wie noch nie in mehr als 100 Tagen Lockout. Die NHL hat am Dienstag wie erwartet ein weiteres Gegenangebot an die NHLPA abgegeben. Es ist das dritte Angebot beider Seiten seit dem vergangenen Freitag.
In einem Statement sagte NHL-Commissioner Gary Bettman: "In unserem Angebot waren einige Dinge, bei denen die Gewerkschaft gebeten hatte, dass wir zustimmen, einige Dinge, bei denen wir uns in ihre Richtung bewegt haben und es waren auch einige Dinge enthalten, die wir abgelehnt haben." Details zum neuen Angebot drangen zunächst wie schon bei dem der NHLPA am Montag nicht nach draußen. Auch die gewöhnlich gut unterrichteten Experten der amerikanischen und kanadischen TV-Anstalten wussten nichts über neue Diskussionspunkte.
"Wir haben uns rund eine halbe Stunde mit dem Verhandlungskomitee der Eigner getroffen", sagte Gewerkschaftsboss Donald Fehr. "Sie haben ein neues, umfassendes Angebot abgegeben und wir haben einige Fragen gestellt. Wir müssen nun alles durchsehen und vergleichen." Damit wurde noch in der Nacht begonnen.
Denn schon am heutigen Mittwoch sollen die Verhandlungen weitergehen. "Die Gewerkschaft hat uns mitgeteilt, dass sie sich bei uns melden werden, sobald sie mit der Durchsicht fertig sind", sagte Bettman. "Ich bin froh, dass wir in einem beständigen Verhandlungsprozess befinden, aber wir sind wirklich noch an keinem Endpunkt angelangt."
Offenbar haben sich beide Seiten nun in vielen Punkten bereits geeinigt, darunter die Einnahmenverteilung von 50:50. Auch die Länge des Gesamtvertrags von zehn Jahren steht nach einer Meldung von RDS nicht mehr zur Diskussion. Allerdings ist der Salary Cap, der 2013/14 nach dem Wunsch der NHL auf nur noch 60 Mio. Dollar fallen soll, noch ein Streitpunkt. Die Zeitung The Globe and Mail hatte berichtet, die Spieler wollten ein Minimum von 67 Millionen Dollar. Für die aktuell zu spielende Saison soll der Cap bei etwas mehr als 70 Millionen Dollar angesetzt werden.
Michael Bauer