Während Brayden Schenn (vorne) versucht aufzustehen, ist hinten bereits eine heftige Schlägerei entbrannt.
Foto: imago
Während die Serie von Philipp Grubauer, der am Dienstag wieder ins zweite Glied auf die Ersatzbank rücken musste, bei den Washington Capitals ein Ende hatte, setzten die Florida Panthers um Marcel Goc ihre Erfolgsserie fort und schafften durch den 3:1-Erfolg bei den Toronto Maple Leafs wieder den Anschluss ans Mittelfeld in der Atlantic Division.
Es war der vierte Sieg in Folge für Goc (selbst punktlos, 71 Prozent der Bullys gewonnen) und die Panthers. Während die ersten drei Plätze in der Conference an Boston (48), Montreal (45) und Tampa Bay (43) fest vergeben sind, könnte um Platz vier (der möglicherweise für die Playoffs reicht) nun langsam ein Kampf entbrennen. Denn sowohl die Detroit Red Wings (2:5 gegen Anaheim, dritte Niederlage in Folge, 39 Punkte) als auch die Maple Leafs (nur drei der letzten zehn Spiele gewonnen, 37 Punkte) und die Ottawa Senators (34 Punkte) schwächeln. Die Panthers haben derzeit 31 Zähler.
Einen seltenen Sieg gab es auch für die Buffalo Sabres. Nach einem 0:2-Rückstand zu Beginn des Spiels erzielten sie vier Treffer in Folge und gewannen noch mit 4:2, Christian Ehrhoff gab eine Vorlage, Alexander Sulzer durfte zum ersten Mal seit dem 30. November wieder spielen. Zuletzt hatten sie am 15. November einen Sieg nach regulärer Spielzeit eingefahren. Vier Tore hatte sie zuletzt am 5. November beim 5:4-Penalty-Erfolg über die San Jose Sharks erzielt. Mit 19 Zählern und nur acht Siegen aus 34 Spielen sind die Sabres weiterhin das schlechteste Team der Liga.
Für den Aufreger des Abends sorgte aber Thomas Wilson von den Washington Capitals, der im Spiel gegen die Philadelphia Flyers (2:5) in der 36. Minute Brayden Schenn mit rund 20 Metern Anlauf und von hinten in die Bande rammte, was eine heftige Schlägerei auslöste. Wilson hatte kurz vor dem Körperkontakt offensichtlich noch einmal beschleunigt. Schenn schien den heranstürmenden Wilson kurz vorher noch gesehen zu haben, konnte aber nicht mehr ausweichen und krachte in die Bande Während die Flyers-Teamkameraden Schenn rächten, versuchte dieser zur Bank zu kommen, brach aber auf dem Weg dorthin zusammen und musste schließlich mit der Hilfe von Betreuern in die Kabine geführt werden.
Schenn dürfte eine Gehirnerschütterung davon getragen haben (noch nicht bestätigt), Wilson erhielt eine Spieldauerstrafe und dürfte ebenso wie Detroits Kyle Quincey, der Anaheims Ryan Getzlaf von hinten checkte (allerdings mit deutlich weniger Anlauf) mit einer Strafe durch Liga-Disziplinar Brendan Shanahan zu rechnen haben. Der 19-jährige Wilson spielte sein 34. NHL-Spiel und hat bisher 78 Strafminuten auf dem Konto.
Der neue Goalie-Held der Liga kommt derweil aus Los Angeles. Martin Jones, eigentlich die Nummer drei der Kings, durfte am Dienstag beim 3:0 gegen die Edmonton Oilers zum sechsten Mal in dieser Saison in der NHL ran und feierte dabei bereits seinen dritten Shutout. Gegen die Oilers parierte er 24 Schüsse. Seine Statistiken sind bisher herausragend: Fünf Gegentore in sechs Einsätzen, bei denen er stets die Kings zum Sieg führte. Sein Gegentorschnitt liegt beim 0,82 und seine Fangquote bei 97,2 Prozent. Der 23-Jährige dürfte aber zumindest wieder ins zweite Glied zurückrücken, sobald Jonathan Quick seine Leistenverletzung auskuriert hat.
Michael Bauer