Rainer Beck und Christian Donbeck (oben von links) müssen sich Proteste der Fans anhören.
Fotos: Gerleigner, Raczka; Fotomontage: Eishockey NEWS
Die erste sportliche Aufgabe ist geglückt, hinter der Kulissen rumort es beim EVL Landshut aber weiter sehr. Nun haben auch die Fans ihrem Unmut eine öffentliche Plattform gegeben - sowohl am Freitag beim knappen 3:2-Sieg nach Penalty-Schießen gegen die Tölzer Löwen wie auch am Samstag in einem offenen Brief "an den Gesellschafter der LES GmbH Rainer Beck und deren Geschäftsführer Christian Donbeck", der auch Eishockey NEWS vorliegt. Man sei nicht bereit unter der Führung der beiden nun einfach zur Tagesordnung überzugehen.
Im von beiden Fanbeauftragten, Thomas Witt und Patricia Seidl, sowie von zwölf Fanclubs unterschriebene Brief fordern die Fans: "Übertragen Sie die Lizenz für die Oberliga Süd zu einem symbolischen Preis von einem Euro an den Stammverein", und "ermöglichen Sie durch Ihren Rücktritt Gespräche mit potentiellen Sponsoren und Investoren nach dem diese weitere Verhandlungen mit Ihnen bereits öffentlich ausgeschlossen haben!"
Nach Wochen des Hoffens und Bangens sei den Fans nun die Teilnahme an der Oberliga Süd als Erfolg angepriesen worden, schreiben sie. "Doch entgegen Ihrer Pressemitteilungen sind wir Anhänger keinesfalls von den Geschehnissen am Gutenbergweg so begeistert wie Sie dies gerne darstellen möchten. Nach wie vor herrscht Unverständnis darüber, wie es für den EVL binnen weniger Wochen so weit kommen konnte. Die Fragen der Fans wurden bisher weitgehend ignoriert oder nur vage beantwortet!"
Auch am Freitag beim Spiel in Bad Tölz hatten die Fans bereits eine öffentliche Plattform gesucht. Circa 100 hatten die Mannschaft nach Oberbayern begleitet und mit Sprechchören und Bannern ihre negative Stimmung gegenüber Beck und Donbeck ausgedrückt: "Ganz egal in welcher Liga - unter DON-BECK geh'n wir wieder nieder", stand auf einem riesigen Banner, auf einem zweiten hieß es "Pro Stammverein, jetzt."
Allerdings machten sie auch deutlich: "Die Fans unterstützen die aktuelle Mannschaft und sportliche Leitung ohne Einschränkung! Die Fans stehen weiterhin zu 100 Prozent hinter dem Standort Landshut und werden jeden Weg mitgehen um das Eishockey in Landshut samt der vorbildlichen Nachwuchsarbeit in allen Altersklassen zu erhalten!"
Der Lizenzentzug habe sie wie "ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen". Entgegen der positiven Pressemitteilungen seien die "Anhänger keinesfalls von den Geschehnissen am Gutenbergweg so begeistert wie Sie dies gerne darstellen möchten."
Michael Bauer