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Montag, 17. Oktober 2016

Unstimmigkeiten um den Standort Krefeld Probleme des Förderlizenzmodells: Pinguine verstoßen gegen Gesellschaftervertrag

Die DEL ohne die Krefeld Pinguine? Eigentlich undenkbar. Seit Liga-Gründung 1994 sind die Rheinländer fester Bestandteil des Oberhauses. Doch vielleicht hätten die Pinguine in dieser Saison gar nicht in der Beletage des deutschen Eishockeys spielen dürfen. Warum? Krefeld verstieß oder verstößt noch immer gegen eine im Gesellschaftervertrag der Liga festgeschriebene Regel. Darauf deutet viel hin, wie Recherchen von Eishockey NEWS ergaben.

Seit drei Jahren ist jeder DEL-Club dazu verpflichtet, eine Kooperation mit einem DEL2-Club einzugehen. Dieser Vertrag ist eine der zu erfüllenden Voraussetzungen, damit der Erstligist die Lizenz für die Spielzeit erhält. Mindestens drei Spieler des DEL-Clubs müssen laut Statuten per Förderlizenz auch für den Partner in der 2. Liga spielberechtigt sein. "Wir haben keinen Vertrag mit Krefeld", erklärt Rosenheims Trainer Franz Steer gegenüber Eishockey NEWS. Jörg von Ameln, Leiter Spielbetrieb der DEL, bestätigt das. "Ja, das stimmt." Die Star Bulls waren der einzig noch mögliche Partner für die Pinguine (siehe Landkarte). Nun haben die Rheinländer dank einer besonderen Regel doch noch die Regeln erfüllt - oder werden es wohl in Kürze tun. So dürfen Torhüter auch an einen anderen DEL2-Club als den Kooperationspartner verliehen werden. Das nutzte Krefeld aus. Patrick Klein spielte bereits für Kassel, Justin Schrörs und Lucas Di Berardo, die Goalies Nummer vier und fünf, sollen für Frankfurt spielberechtigt sein - und das laut DEL-Aussage von Samstag bereits seit Saisonstart. Am Freitag, als Eishockey NEWS erste Fragen stellte, war noch von einer "Ausnahmesituation" die Rede. Auf Nachfrage sagte DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch dagegen am Sonntag, dass Di Berardo in der 2. Liga definitiv nicht lizenziert sei. Dafür spricht auch, dass nur Schrörs aber nicht Di Berardo in der Kaderliste der Löwen auf der offiziellen Homepage der Liga geführt wird.

Neben den Ungereimtheiten fördert der "Fall Krefeld" aber auch eines der Grundprobleme des Systems zu Tage. Während die DEL-Clubs zu einer Kooperation verpflichtet sind, gilt das für die Teams in der DEL2 nicht. Sie müssen keinen Partner vorweisen, um beim Lizenzierungsverfahren durchgewinkt zu werden. Das bringt die Zweitligisten in eine komfortable Verhandlungsposition. Erst recht, wenn nur noch ein DEL- und DEL2-Club ohne Partner dastehen und der Erstligist eigentlich zu einer Kooperation gezwungen wäre. Auch das Wort "Erpressung" wurde in diesem Zusammenhang schon benutzt.

Torsten Weiß/Tobias Welck

Den kompletten Bericht lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Eishockey NEWS (ab 18. Oktober am Kiosk).


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Notizen

  • vor 5 Stunden
  • Verteidiger Andreas Schwarz bleibt Kapitän des EV Landshut. Seine Assistenten in der neuen DEL2-Spielzeit 2025/26 sind die vier Stürmer Jakob Mayenschein, Tobias Lindberg, David Elsner und Tor Immo, von denen je zwei auswärts und je zwei zu Haus das "A" tragen werden.
  • vor 3 Tagen
  • Verteidiger Sten Fischer sowie die Stürmer Marco Münzenberger und Kevin Niedenz von den Kölner Haien wurden mit Förderlizenzen für die Düsseldorfer EG ausgestattet und können damit auch für den DEL2-Club auflaufen.
  • vor 5 Tagen
  • Mike Connolly bleibt der Kapitän der Straubing Tigers (PENNY DEL). Der Rekord-Scorer der Niederbayern in Liga eins trägt weiterhin das „C“. Unterstützt wird er von Verteidiger Marcel Brandt sowie den Stürmern Tim Brunnhuber, Danjo Leonhardt und Stefan Loibl als Assistenten.
  • vor 6 Tagen
  • Die Straubing Tigers (PENNY DEL) und der EV Landshut (DEL2) setzen ihre Kooperation fort. Die Stürmer Linus Brandl, Tobias Schwarz und Simon Seidl wurden mit Förderlizenzen ausgestattet und sind auch für den Zweitligisten spielberechtigt.
  • vor 6 Tagen
  • Angreifer Sebastian Zwickl (18), schon im Vorjahr für DEL2-Club Rosenheim aktiv, ist ab sofort per Förderlizenz von PENNY-DEL-Club Augsburg wieder für Rosenheim spielberechtigt.
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