Collins und Adler-Maskottchen Udo.
Foto: Bauer
Sein Trikot war bei Weitem nicht das exotischste oder am weitesten gereiste beim dritten DEL Winter Game am Samstag in Sinsheim. Denn just in dem Moment, als Lewis Collins mit Adler-Maskottchen Udo für ein Foto posierte, marschierte ein Fan im Eishockey-Trikot der australischen Nationalmannschaft vorbei.
Wie so viele andere Fans, die dick eingepackt in Anorak, Schal, Mütze und zum Teil mit Decken in Taschen ins Stadion marschierten, fiel ihr blick zuerst auf die Beine von Collins. Denn diese waren teilweise sichtbar und steckten in einem lila-schwarz-karierten Kilt. Das sind die Farben seines Clubs, des Braehead Clans aus Renfrewshire in der Nähe von Glasgow/Schottland, der in der Elite Ice Hockey League spielt.
Collins war extra aus Glasgow angereist: "Ich bin das erste Mal in Deutschland", sagte Lewis, der zugab "definitiv sehr, sehr zu frieren. Meine Beine sind ja auch schon blau, ich bin auch nur ein Mensch." Seit drei Jahren gehe er in Schottland ins Eishockey und sei großer Fan des schottischen Clubs - aber auch der Adler Mannheim wie er zugab. Daher freute er sich umso mehr über den Adler-Sieg, wie er am Dienstag dem Autor dieser Zeilen über Twitter mitteilte: "Ich habe jede Sekunde des Spiels genossen. Es war eine tolle Erfahrung für mich, auch wenn ich ein bisschen gefroren habe."
Neben dem Adler-Spiel standen auch zwei Spiele aus der DEL2 in Bietigheim und Heilbronn auf dem Plan. "In Bad Nauheim spielt ein Freund mir, Marcus Götz, der hat mir viel über das deutsche Eishockey erzählt." Er finde das deutsche Eishockey viel stärker und technisch versierter und die große Kulisse in Sinsheim beeindruckend. "Aber in ein paar Jahren bekommt Braehead vielleicht auch mal ein größeres Stadion, momentan schauen dort rund 3.400 Leute zu. Eishockey wächst bei uns aber auch mittlerweile."
Das Team des Braehead Clan war im vergangenen Jahr bereits in Deutschland zu Gast. Damals spielte man in der Gruppenphase der Champions Hockey League gegen den ERC Ingolstadt, verlor aber mit 2:5. Damals hatten etliche schottische Fans das Team begleitet, Collins war aber noch nicht darunter.
Fünf Tage war er diesmal in Deutschland. Es war seine erste große Eishockeyreise dieser Art: "Die Leute hier sind super nett, es. Ich habe auch mit vielen Leuten Fotos gemacht. Die Kulisse im Stadion war beeindruckend. Alle waren sehr freundlich zu uns."
Michael Bauer