Venla Hovi bejubelt einen der finnischen Treffer im ersten Drittel. Jenny Harß und Kerstin Spielberger sind geschlagen.
(Foto: Matt Zambonin/HHOF-IIHF Images)
Die Frauen-Nationalmannschaft unterliegt Finnland im Spiel um Platz 3 der 2017 IIHF Frauen Eishockey-Weltmeisterschaft in Plymouth (USA) mit 0:8 (0:3, 0:5, 0:0) und beendet das Turnier damit auf Platz vier. Im Halbfinale hatte die Mannschaft gegen die USA mit 0:11 verloren. Weltmeister wurde dann auch die USA mit einem 3:2-Sieg nach Verlängerung gegen Kanada - die achte Goldmedaille in den letzten zehn Jahren, aber die erste auf heimischem Eis.
Für die deutschen Frauen-Nationalmannschaft war das Spiel um Platz drei ebenfalls historisch. In Plymouth kämpfte die DEB-Auswahl erstmals in der Geschichte um eine Medaille. Gegen Finnland hatte man zuletzt im Viertelfinale 2013 mit 0:1 verloren, der letzte Erfolg stammte aus dem Jahr 2008, als man 3:2 gewann.
Wie schon im Spiel gegen die Amerikanerinnen gerieten die deutschen Frauen sehr früh in Rückstand. Den Versuch eines Bauerntricks konnte Jenny Harß im deutschen Tor zwar verhindern und die Scheibe am Pfosten festklemmen, aber Petra Nieminen stocherte den Puck unter der Torhüterin durch ins deutsche Gehäuse - 53 Sekunden waren gerade mal gespielt. Ronja Savolainen legte nach nicht einmal vier Minuten nach, Venla Hovi markierte zweieinhalb Minuten vor dem Ende in Unterzahl das 3:0.
Im zweiten Abschnitt brachte Frauen-Bundestrainer Benjamin Hinterstocker Ivonne Schröder statt Harß im deutschen Tor. Die Finninnen legten aber gleich nach. Als eine deutsche Verteidigerin auf der Strafbank saß dauerte es nur 14 Sekunden, bis Kapitänin Jenni Hiirikoski, mit einem verdeckten Schlagschuss von der blauen Linie auf 0:4 höhen konnte (22.). Den deutschen Frauen waren jetzt deutlich die Strapazen der letzten zweieinhalb Wochen und dem siebten Spiel innerhalb von nur zehn Tagen anzumerken. Finnland drückte weiter und erhöhten mit einem Doppelpack Mitte der Partie auf 6:0 (Noora Tulus, Sana Valkama). Nur selten gelang es den deutschen Frauen in dieser Phase für Entlastung zu sorgen, zu groß blieb der Druck des Gegners. Jeder Scheibenverlust im eigenen Drittel wurde eiskalt bestraft, so beim 0:7 durch Nieminen zwei Minuten später. 18 Sekunden vor der zweiten Pause mussten die deutschen Frauen dann nach einem verlorenen Bully auch noch das 0:8 durch Mira Jalosuo schlucken.
Die beste Phase hatten die Deutschen dann zu Beginn des letzten Drittels, als zum zweiten Mal eine Finnin auf die Strafbank musste. Laura Kluge, Manuela Anwander und Kerstin Spielberger scheiterten an einer starken Noora Räty im finnischen Gehäuse. Überhaupt zeigte die deutsche Mannschaft Charakter und arbeitete weiter hart. Ihr gelang es, die Begegnung ausgeglichen zu gestalten und die letzten 20 Minuten torlos zu Ende zu bringen. So blieb es letztendlich beim Endstand von 0:8. Die deutschen Frauen gaben nur elf Schüsse auf das Tor von Noora Räty ab.