Der DEB um Präsident Franz Reindl (2. v. l.) und den Vizepräsidenten Bertholf Wipfler (l.), Marc Hindelang (2. v. r.) und Daniel Hopp (r.) hatten geladen.Foto: City-Press
Am vergangenen Samstag lud der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) in Frankfurt zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. Der Schwerpunkt lag dabei auf einer Satzungsänderung im Nachwuchs, die letztlich ohne Komplikationen angenommen wurde. Demnach werden die Jahrgänge in den deutschen Nachwuchsligen zur Spielzeit 2018/19 "eingefroren". Dies hat zur Folge, dass künftig die Altersgrenze für die Deutsche Nachuchs Liga (DNL) auf 20 Jahre statt bisher 19 Jahre ansteigt. In den Altersklassen darunter erfolgt eine entsprechende Anpassung. Zunächst wird auch das Modell des Overage-Jahrgangs beibehalten. "Damit führen auch wir ein System ein, mit dem Teile der internationalen Konkurrenz bereits Erfolg haben. Auch hinsichtlich biologischer und schulischer Aspekte kommt die neue Altersstruktur unseren äußeren Bedingungen stärker entgegen", begründet Marc Hindelang, DEB-Vizepräsident, die Neuerung. Daran angelehnt wurde ein erster Entwurf für eine neue Nachwuchsligenstruktur diskutiert. "Dabei geht es vor allem um Straffung der Ligen. Neben den Fünf-Sternen muss ein Club auch die sportlichen Voraussetzungen für die DNL erfüllen. Allerdings wird gerade dieser Bestandsschutz für Fünf-Sterne-Vereine kontrovers diskutiert", erläutert Hindelang, dass man sich in diesem Punkt noch in der frühen Planungsphase befindet.
Nur noch eine Förderlizenz
Ein weiterer Tagesordnungspunkt befasste sich mit dem Thema Förderlizenzen. Hierbei wurde beschlossen, dass ein einzelner Spieler künftig nur noch für einen weiteren Club spielberechtigt sein wird. Ein "Dreisprung" zwischen DEL, DEL2 und Oberliga wird demnach nicht mehr möglich sein. "So müssen sich die Sportlichen Leiter künftig stärker Gedanken darum machen, weche Liga oder welchen Verein sie für den richtigen für den Spieler halten. Wir verhindern somit ein Hin- und Hergeschicke der jungen Spieler, die teilweise gar nicht mehr wussten, wo ihnen überhaupt der Kopf steht. Allerdings ist ein Wechsel pro Saison erlaubt", erklärt Hindelang, dass man sich einer optimalen Entwicklung der Spieler nicht in den Weg stellen wird. In diesem Zusammenhang wird auch die U24-Regelung der DEL2 sowie die U21-Regelung in der Oberliga gekippt werden.
Aufstiegserleichtung in die Oberliga
Neben den Neuerungen im Nachwuchsförderungsbereich gab es auch Änderungen die Oberligen betreffend. So sind künftige Aufsteiger im ersten Jahr von den DEB-Abgaben befreit, eine Teilnahme am Reindl-Pool ist auf freiweilliger Basis möglich. In der Oberliga Süd ist ein größeres Teilnehmerfeld vorgesehen. So steht Schönheide, bei Erfüllung aller Vorgaben, die Tür theoretisch offen. "Der Landesverband Sachsen kann einen Oberligateilnehmer benennen. Zunächst ist das der Meister der Regionalliga. Bei einem Aufstiegsverzicht sind die Wölfe der erste Nachrücker", erläutert Hindelang. Für Höchstadt sieht es dagegen schlecht aus. Nur bei einem Nichtaufstieg von Memmingen oder Miesbach erhalten die Alligators einen Startplatz in der dritten Liga. Im Norden geht die Tendenz in Richtung einer 14er Liga. Allerdings ist der zeitnahe Einstieg von U23-Teams aus Berlin und Düsseldorf im Gespräch. "Die Liga wäre einem Einstieg solcher U-Teams nicht abgeneigt, auch wenn in dieser Sache nochmals abschließend gesprochen werden müsste. Aber jedes Team mehr ist gut für die Liga. Generell muss eine Aufstockung aber sinnvoll und gesund erfolgen", führt Hindelang aus.
Alexander Skasik