Finnland feiert in diesen Tagen seinen 100. Geburtstag und Jokerit Helsinki wird 50. Dies wurde als Anlass genommen, etwas Großartiges zu veranstalten - man einigte sich auf ein Outdoor-Spiel (das erste in der 10-jährigen Geschichte der KHL), das am Samstag stattfand. Hinter dem Hauptbahnhof wurden zwei Stahltribünen aufgebaut, auf denen jeweils knapp 9.000 Zuschauer Platz (nur Stehplätze) fanden.
Als erstes fand aber am Freitag ein Spiel der ehemaligen Spieler von Jokerit Helsinki gegen SKA St. Petersburg statt. Unter den Alumnis waren auch der Ex-Kölner Petri Varis und der vierfache Stanley-Cup-Sieger Esa Tikkanen, der 2000/01 in Essen spielte. Dieses konnte das Team der ,Alten' aus Russland vor geschätzten 800 Zuschauern - freier Eintritt - bei leichtem Schneefall knapp für sich entscheiden. Am Samstag spielten dann die beiden KHL Teams vor 17.645 Menschen - ein neuer Zuschauerrekord für die KHL. Unter den Zuschauern waren auch viele Russen, die eine zweieinhalbstündige Zugfahrt auf sich genommen oder das Flugzeug gewählt hatten.
Das Thermometer zeigte + 2°C an, doch der Wind ließ es kälter erscheinen. Ilya Kovalchuk steuerte drei Scorer-Punkte (ein Tor, zwei Vorlagen) zum 4:3-Erfolg des amtierenden Titelträgers SKA St. Petersburg bei. Nachdem SKA den ersten Spielabschnitt mit 2:1 für sich entschieden hatte und elf Minuten vor dem Ende mit 4:2 in Front lag, riskierte Jokerit alles und nahm den Torhüter schon fünf Minuten vorm Ende vom Eis - doch außer des Anschlusstreffers in der 56. Minute gelang nichts mehr. Kurios: Auf der Pressekonferenz nach der Partie tauschten beide Trainer medienwirksam ihre vereinseigenen Winterjacken.
Wen man auch fragte, ob Sieger oder Unterlegene, jeder sprach von einem unvergesslichen Erlebnis, einem Event, einer perfekter Spielfläche und es kursierten schon bald Gerüchte, dass es nächste Saison so ein Ereignis in St. Petersburg geben werde - natürlich mit einem neuen Zuschauerrekord.