Im dramatischen Hessen-Derby behielten die Kassel Huskies (weiße Trikots) gegen die Löwen Frankfurt mit 4:3 nach Verlängerung die Oberhand.
Foto: Hübner
Es war nicht nur das Spitzenspiel, sondern gleichzeitig auch die dramatischste Begegnung des 37. Spieltags: Beim Hessenderby zwischen den drittplatzierten Löwen Frankfurt und deren direktem Verfolger, den Kassel Huskies, kamen die Fans voll und ganz auf ihre Kosten. Die Gäste erwischten vor ausverkauftem Haus den deutlich besseren Start, lagen nach einer Viertelstunde mit 2:0 in Führung. Trotz des Anschlusstreffers noch vor der ersten Sirene schienen die Löwen kurz nach Wiederbeginn auf verlorenem Posten. Nummer-eins-Torwart Brett Jaeger hatte nach einer eigentlich harmlos scheinenden Aktion zu Beginn des zweiten Drittel deutliche Rückenprobleme, musste nur wenige Sekunden danach das dritte Gegentor quittieren. Doch der Kanadier biss trotz offensichtlicher Schmerzen die Zähne zusammen, stärkte so die Moral seiner Vorderleute. Die überwanden die zwischenzeitlich Schockstarre, und kamen noch vor der zweiten Pause zum Ausgleich. Nach torlosem Schlussabschnitt hatten schließlich die Schlittenhunde in der Verlängerung das bessere Ende für sich.
Die wahrscheinlich letzte Chance, nochmal ernsthaft in den Kampf um Platz zehn einzugreifen, vergab am Freitagabend der EHC Freiburg. Mit einem Sieg gegen den eben jenen Rang innehaltenden EC Bad Nauheim wären die Breisgauer bis auf fünf Punkte an die Hessen herangekommen. Stattdessen erlitten sie eine empfindliche 0:4-Niederlage.Bad Nauheim genießt jetzt einen Elf-Punkte-Vorsprung, den sie dank eines Spiels in der Hinterhand sogar noch ausbauen können.
Die wohl größte Überraschung des Spieltags gelang dem ESV Kaufbeuren. Nicht feierten die Allgäuer gegen den Tabellenzweiten SC Riessersee ein Derbysieg, mit 6:1 fiel der zudem noch ziemlich deutlich aus. Nach etwas mehr als 30 Minuten war die Partie beim Stand von 5:0 bereits so gut wie entschieden. Zwar schossen die Werdenfelser insgesamt 37-mal aufs Tor, konnten Stefan Vajs aber erst in der 45. Minute zum ersten und einzigen Mal überwinden.
Keine Blöße gab sich der Tabellenführer aus Bietigheim gegen die Eispiraten Crimmitschau, erzielte beim 3:0-Erfolg alle Treffer im Powerplay. Neben Goalie Sinisa Martinovic, der alle 25 Schüsse parierte, tat sich Stürmer Marcus Sommerfeld mit einem Tor und zwei Assists besonders hervor. Der Vorsprung der Schwaben auf Verfolger Riessersee beträgt 15 Spieltage vor Schluss jetzt zehn Punkte.
Die Bayreuth Tigers scheinen derweil weiterhin fest entschlossen, die Rote Laterne möglichst bald loszuwerden. Mit dem 3:2-Erfolg im Shootout gegen die Heilbronner Falken zogen die Wagner-Städter nach Punkten gleich mit den direkt vor ihnen platzierten Tölzer Löwen. Der Aufsteiger egalisierte im Heimspiel gegen die Ravensburg Towerstars zwar einen 1:3-Rückstand, hatte dann aber nach drei Minuten in der Overtime doch das Nachsehen.
Die Dresdner Eislöwen hingegen konnten im Sachsen-Duell bei den Lausitzer Füchsen die Overtime nicht erzwingen. Der Anschlusstreffer zum 3:4 aus ihrer Sicht fiel erst 31 Sekunden vor dem Ende - und damit zu spät, um die endgültige Entscheidung zu vertagen. Nach der dritten Niederlage in Folge mussten die Dresdner damit ihren sechsten Platz vorerst an Ravensburg abgeben.