Abschied nehmen von den Fans: Das deutsche Team fliegt am Mittwoch zurück in die Heimat.
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Die WM 2018 ist für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft Geschichte. Das 0:3 im letzten Turnierspiel gegen Kanada änderte am Turnierfazit des Bundestrainers nichts: "Wir haben nicht den gewünschten Start ins Turnier gehabt, haben dort einige Punkte liegen lassen. Obwohl wir nicht ganz die deutsche Mannschaft waren, die wir gegen Finnland waren, hätten wir trotzdem die Möglichkeit gehabt, da mehr mitzunehmen. Aber wir haben diese Möglichkeiten nicht genutzt, und deshalb sind wir wahrscheinlich auch zurecht nicht im Viertelfinale."
Die glatte Niederlage im abschließenden Duell mit der kanadischen Star-Auswahl war auch der Ausgangslage geschuldet. "Ich glaube auch, dass vom Kopf vielleicht nicht alle hundert Prozent da waren. Uns war ja bewusst, wie die Tabellensituation ist", gibt Verteidiger Moritz Müller zu. Und der Bundestrainer ergänzt: "Heute war irgendwie die Luft raus, das hat man von Anfang an gemerkt. Auch der Respekt war zu groß."
Und so lag das deutsche Team schon nach 20 Sekunden in Rückstand. "Das frühe Gegentor hat uns nicht gut getan, um ins Spiel zu kommen. Auch wenn das gegen Finnland nicht groß anders war", meint Moritz Müller. Im zweiten Abschnitt hätte das Spiel dann eine andere Wendung nehmen können, doch das Glück war nicht aufseiten der DEB-Auswahl. "Wir hatten unsere Chancen, leider konnten wir diese nicht nutzen. Am Ende hat uns aber auch die Kraft gefehlt, um das Spiel nochmal zu drehen", so Angreifer Leon Draisaitl.
Und so blieb die Wende auch im Schlussabschnitt aus. Die Wette zwischen McDavid und Draisaitl gab es, aber: "Ich glaube, die hat wirklich keiner von uns gewonnen. Dennoch hat es Spaß gemacht, mal wieder gegen die Jungs zu spielen", so der deutsche NHL-Star. Jetzt sind die Spieler allesamt froh über die Sommerpause, und zu einem Gutteil auch erleichtert, wie Moritz Müller bestätigt: "Ja, da bin ich ganz ehrlich. Das war schon eine Mörder-Saison dieses Jahr. Immer wieder neu hochzufahren. Gefühlt hat eine Drucksituation und ein Highlight das nächste gejagt. Hier nochmal herzukommen, war auch kein Leichtes. Respekt an alle Jungs, die sich der Aufgabe gestellt haben und hierher gekommen sind, gerade nach dem Erfolg im Februar."
Sebastian Groß