Fand deutliche Worte: Mannheims Trainer Pavel Gross.
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Die Vorgehensweise der Schiedsrichter und sowie die Leitlinien der DEL und ihrer Clubs in Sachen öffentlicher Kritik schlagen weiter hohe Wellen. Dieses Mal übten die Trainer Thomas Popiesch (Bremerhaven) und Pavel Gross (Mannheim) auf der Pressekonferenz nach dem direkten Duell am Dienstag, das 6:5 für die Adler endete, harsche Kritik daran.
"Die Aggressivität der Mannheimer ist okay, das muss man einfach so sehen. Aber wenn ich sehe, dass wir Spieler verlieren mit Check gegen den Kopf, in die Bande rein mit allem Drum und Dran - da sind die Schiedsrichter schon da, die Spieler zu schützen. Das habe ich teilweise ganz klar nicht gesehen", gab Popiesch zu verstehen. "Ich sehe das jetzt nicht beim ersten Spiel, sondern bei mehreren hintereinander vom selben Schiedsrichter. Wenn das gang und gäbe ist, dann weiß ich nicht mehr, in welche Richtung wir uns bewegen. Wir sollen und wollen nicht immer kritisieren, sondern einfach nur mal Fakten auf den Tisch legen. Da muss ich einfach sagen, das ist nicht der Weg gewesen, den ich mir vorgestellt habe."
Amtskollege Pavel Gross, der mit seinem Team durch den Sieg den DEL-Rekord an Punkten (109) in einer Hauptrunde mit 52 Spieltagen eingestellt hat (Berlin 2002/03), wurde noch deutlicher: "Warum sollten wir über die Schiedsrichter reden? Es ist alles verboten hier in der Liga. Dieses Pflaster haben wir auf den Mund bekommen. Diese Liga wird dadurch ganz schwer besser, weil wir eigentlich keine öffentliche Kritik haben. Da sind uns die Fußballer einfach meilenweit voraus. Deswegen ist das auch eine der besten Ligen der Welt, weil man mit positiver Kritik umgehen kann." Und weiter: "Aber gebe ich dem Schiedsrichter die Schuld? Die gebe ich der Liga und den Managern. Die haben das einfach abgesegnet. Die Manager haben auch gesagt, wir dürfen die Schiedsrichter nicht kritisieren. Das war die Mehrheit. Und dann halten wir einfach die Schnauze."