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Donnerstag, 21. Februar 2019

Im Interview: „Ich denke, dass wir uns hier auf einem schmalen Grat bewegen" – René Rudorisch über die Linie des DEL-Disziplinarausschusses

DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch.
Foto: DEL2

In der DEL sind diese Themen seit Wochen ein Brennpunkt - doch was sagt die DEL2 dazu? DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch nimmt vor dem Liga-Endspurt Stellung zu den aktuellen Themen Disziplinarausschuss und Schiedsrichter.

Herr Rudorisch, in der Deutschen Eishockey Liga kochte das Thema "Schiedsrichter und Disziplinarausschuss" in den letzten Wochen und Monaten immer mal wieder hoch. Inwiefern ist die DEL2 davon betroffen?

René Rudorisch: "Die Diskussionen in der DEL zu diesem Thema sind sicher auch an uns nicht vorbeigegangen. In der DEL2 selbst ist diese Diskussion aber nicht derart groß und öffentlich. Dennoch werten wir diese Themen in unserer Kommission ebenfalls aus. Grundlegend ist eine sachliche Diskussion zu Schiedsrichterleistungen und Entscheidungen des Disziplinarausschusses wichtig und immer begrüßenswert. Allerdings sollte man einen gewissen Stil wahren und die Diskussion an den richtigen Stellen führen. Hier ist jeder Gesellschafterclub, jede Ligagesellschaft, die Stammvereine und der Verband gefragt. Gerade die beiden Profiligen sind weitestgehend selbstbestimmt. Jeder Club hat als Gesellschafter eine Stimme und kann und sollte diese entsprechend einbringen."

Die Leit-/Richtlinien für die Dauer von Sperren in der DEL wurde im November erneut mit den Sportlichen Leitern der DEL-Clubs abgestimmt. Wird das einfach so für die DEL2 übernommen oder wurden hierbei auch die DEL2-Clubs zur Beratung herangezogen?

Rudorisch: "Grundlegend erfolgen Sanktionierungen im Spielbetrieb der DEL2 durch den Disziplinarausschuss der DEL. Dies ist in unserem Dienstleistungsvertrag geregelt und im Regelwerk der DEL2 verankert. Dies ist gut und wichtig, denn meiner Meinung nach sollten die beiden Profiligen vor allem im Bereich des Spielbetriebes möglichst gleich agieren. Sicher wäre es aus meiner Sicht wünschenswert, dass grundlegende Diskussionen hierzu und vor allem Festlegungen zur Umsetzung auch mit der DEL2 und deren Clubs oder Kommission diskutiert und abgestimmt werden. Dies war bisher nicht der Fall."

Der Disziplinarausschuss fährt - auch auf Wunsch der Sportlichen Leiter der DEL-Clubs - eine Linie, die besonders nach Checks wenige Sperren ausspricht. Und er unterscheidet sich in dieser Linie auch von einem großen Rest der europäischen Ligen. Gehen Sie mit dieser Linie konform?

Rudorisch: "Ich denke, dass wir uns hier auf einem schmalen Grat bewegen. Auf der einen Seite wollen wir Checks und ein hartes Körperspiel nicht verbieten. Davon lebt unser Sport. Auf der anderen Seite wissen wir aber auch, dass gerade bei Verletzungen durch einen Check gegen den Kopf unangenehme und schwerwiegende Folgen für die verletzten Spieler entstehen können. Wir balancieren also zwischen der Attraktivität des Sports und einer Verantwortung gegenüber den Spielern im Bereich des Playersafety. Allerdings kenne ich die Diskussion und die Beweggründe der Sportlichen Leiter in der DEL nicht, weshalb es umso wichtiger wäre, diese gemeinsam zu führen. Allerdings muss uns bewusst sein, dass unser Sport gerade auch im Bereich von Verletzungen und Betrachtungen der VBG ein ohnehin teurer Sport ist. Wir dürfen nicht in die Gefahr laufen, diese Kosten durch eine zu geringe Bestrafung bei Regelverletzungen zu erhöhen."

Das gesamte Interview finden Sie in unserer aktuellen Print-Ausgabe, die seit Dienstag am Kiosk ist. Teil zwei davon gibt es am morgigen Freitag online zu lesen.


Kurznachrichtenticker

  • vor 19 Stunden
  • Die Selber Wölfe (DEL2) sind nach eigenen Angaben zum wiederholten Male mit einer Geldstrafe bedacht worden. Grund seien Becherwürfe im Heimspiel gegen die Dresdner Eislöwen am Freitag vergangener Woche. Sie sprechen von finanziellem Schaden und beflecktem Image und suchen nach den Werfern.
  • vor 2 Tagen
  • Das DEL-Schiedsgericht hat die Sperre von fünf Spielen inklusive einer Geldstrafe gegen Jakob Weber von den Eisbären Regensburg aufrechterhalten, nachdem Weber Berufung gegen das Urteil eingelegt hatte. Somit ist der Verteidiger nun noch drei weitere Spiele gesperrt.
  • vor 2 Tagen
  • Goalie Timo Herden verlässt die Saale Bulls Halle. Der 29-Jährige kam beim Nord-Oberligisten in den vergangenen beiden Spielzeiten auf insgesamt 89 Einsätze.
  • vor 2 Tagen
  • Sascha Paul wird der neue Nachwuchs-Sportchef und Headcoach für den gesamten Nachwuchs von der U7 bis zur U20 bei den Lindau Islanders (OL Süd). Er war von 2018 bis 2022 bereits Sportlicher Leiter beim EVL und folgt auf Spencer Eckhardt, der als Jugendleiter zu einem höherklassigen Club wechselt.
  • vor 2 Tagen
  • Die NHL-Ergebnisse aus der Nacht zum Dienstag: St. Louis Blues – Vegas Golden Knights 1:2 n.V. (0:1, 0:0, 1:0, 0:1) und Vancouver Canucks – Los Angeles Kings 2:3 (1:1, 0:2, 1:0).
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