Der EV Landshut ist für die heiße Saisonphase gerüstet. Foto: Gerleigner
Zehn Vereine aus den beiden Oberligen haben sich fristgerecht für einen Platz in der DEL2 - einen sportlichen Aufstieg vorausgesetzt - beworben und die entsprechende Bürgschaft dafür hinterlegt. Damit ist diese Zahl nach sieben Clubs vor zwei Jahren und neun vor Jahresfrist weiter steigend. Und dies, obwohl mit dem Deggendorfer SC, der am Ende der Saison 2017/18 den Aufstieg geschafft hat, ein Standort nicht mehr dabei ist.
Das ist definitiv ein positives Signal für die Attraktivität der DEL2 und auch dafür, dass es immer mehr Clubs in den Oberligen mit sportlichen wie wirtschaftlichen Ambitionen gibt. Dennoch gibt es im Zusammenhang mit den DEL2-Bewerbern auch einen negativen Beigeschmack. Dass der Nord-Meister aus Tilburg bekanntlich nicht aufsteigen darf, ist seit jeher bekannt. Dass aber auch der voraussichtliche Meister der Oberliga Süd, der EC Peiting, wie in den vergangenen Jahren auch, nicht zu den Bewerbern zählt, stimmt etwas traurig. Einerseits muss man es den Verantwortlichen im "kleinen gallischen Dorf" der Oberliga hoch anrechnen, dass sie das finanzielle Potenzial des Standorts realistisch einschätzen und keine Harakiri-Aktion starten, um die DEL2 zu realisieren. Zudem begrenzt auch die Eissporthalle Peiting die Möglichkeiten des Standorts. Andererseits ist es schon schade, dass die sportlich beste Mannschaft des Südens nicht nach Höherem strebt.
Gerade ein mögliches Finale Tilburg gegen Peiting würde in Fankreisen für reichlich Proteste sorgen. Aus Attraktivitätssicht wäre dies für die Oberliga der Super-GAU! Es gäbe keinen sportlichen Aufsteiger, da in einem solchen Fall der DEL2-Absteiger der erste Nachrücker wäre. Spätestens dann würden wieder zahlreiche Anhänger der aufstiegsambitionierten, aber dann gescheiterten Clubs auf die Barrikaden gehen. Zudem würden wieder Rufe laut werden, dass Mannschaften, die nicht aufsteigen wollen oder dürfen, vor den Playoffs ausgeschlossen werden sollten.
Es bleibt also fast zu hoffen, dass eines der beiden stärksten Teams der Hauptrunde vorzeitig auf der Strecke bleibt und damit einem der aufstiegsambitionierten Vereine den Weg frei macht.
Sebastian Saradeth