Die WM-Partien vom Freitagabend Frolik und Jaskin treffen doppelt bei tschechischem Kantersieg gegen Italien – Finnland darf für das Viertelfinale planen

Finnland darf bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in der Slowakei für das Viertelfinale planen: Die Leijonat sicherten sich am Freitagabend in der deutschen Gruppe A in Kosice mit einem streckenweise mühsamen 5:0 (0:0, 3:0, 2:0) gegen Underdog Großbritannien ihren vierten Dreier im fünften Gruppenspiel. Selbiges gelang parallel in der Gruppe B in Bratislava auch Tschechien mit einem deutlichen 8:0 (1:0, 4:0, 3:0) gegen die Italiener, die damit wie auch die Briten weiterhin auf ihren ersten Punktgewinn der laufenden WM warten müssen.

In Kosice hielt Aufsteiger Großbritannien wie schon am Mittwoch gegen die USA als krasser Außenseiter überraschend ein Unentschieden nach dem ersten Drittel. Dabei verzeichnete Gegner Finnland im Auftaktabschnitt zwar deutlich mehr Torschüsse (12:2), doch weil die Briten einmal mehr hervorragend dagegenhielten und im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch exzellent verteidigten, resultierten die finnischen Offensivbemühungen der ersten 20 Minuten nicht allzu häufig in wirklich zwingenden Gelegenheiten und folgerichtig auch nicht in Treffern.

Im Mitteldrittel dauerte es dann allerdings nicht lange, ehe Toni Rajala mit dem 1:0 für die Finnen im Powerplay (21.) sowie Atte Ohtamaa (26.) die Partie in die erwartete Richtung lenkten, und etwas mehr als fünf Minuten vor der zweiten Pause legte Joel Kiviranta mit einem verwandelten Rebound auch noch das 3:0 für die Leijonat nach. Nichtsdesotrotz verkaufte sich Großbritannien auch in der Folge teuer und ließ nicht zu, dass das finnische Spiel den ganz großen Glanz versprühte. In Gefahr geriet der Dreier für die Mannschaft von Trainer Jukka Jalonen nach den ersten Toren jedoch freilich nicht mehr, und in der Schlussphase des dritten Drittels gestalteten Kristian Kuusela mit einem Empty-Net-Goal (58.) sowie Verteidiger Mikko Lehtonen im Powerplay (60.) das Resultat noch etwas deutlicher, während sich der erstmals im Turnierverlauf eingesetzte finnische Goalie Juho Olkinuora direkt ein Shutout sicherte, dafür allerdings auch lediglich zwölf britische Versuche parieren musste.

In Bratislava brachte unterdessen ausgerechnet der nachnominierte Milan Gulas die Tschechen bei seinem ersten WM-Einsatz überhaupt in Führung: Der 33-jährige Rechtsaußen vom HC Skoda Plzen erzielte nach etwas mehr als gespielten Minuten nach einem klugen Doppelpass mit Dominik Kubalik mit einem sehenswerten Schuss in den kurzen Winkel das 1:0 für das Team von Head Coach Milos Riha und sorgte damit für den einzigen Treffer des ersten Drittels. Deutlich torhungriger präsentierte sich die tschechische Auswahl dann jedoch im mittleren Abschnitt, in dem Defender Radko Gudas mit einem harten Schuss aus der neutralen Zone (28.), Michael Frolik (33.), Jan Kovar (34.) sowie Dmitrij Jaskin (35.) das Ergebnis auf 5:0 schraubten, und auch im lange eher ereignisarmen Schlussdrittel sollten den Italienern, die in den ersten vier Turnierbegegnungen bereits 30 (!) Treffer hatten schlucken müssen, weitere Gegentore letztlich nicht erspart bleiben: Dominik Simon (57.) sowie Jaskin und Frolik mit ihren jeweils zweiten Treffern des Abends (beide 58.) stellten in der Endphase der Partie den 8:0-Endstand für Tschechien her. Das Shutout im Tor der Mitteleuropäer holte sich derweil Pavel Francouz mit nur 15 abgewehrten italienischen Schüssen.

Stefan Wasmer