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Samstag, 9. November 2019

Verband erhöht Druck auf die Liga DEB-Sportdirektor Schaidnagel fordert Reduzierung der Importstellen in der DEL: „Man muss dieses Thema sofort angehen“

Stefan Schaidnagel
Foto: City-Press

Stefan Schaidnagel hat am Samstag am Rande des Deutschland-Cups in Krefeld eine Reduzierung der Importstellen in der DEL gefordert. Nachdem sich zuvor bereits Verbandspräsident Franz Reindl und Bundestrainer Toni Söderholm für eine Verringerung ausgesprochen hatten, sagte der DEB-Sportdirektor: „Wir müssen uns überlegen: Wollen wir uns für die Anstrengungen der letzten Jahre belohnen? Es darf keine Zeit verloren werden. Wir müssen um dieses Thema jetzt miteinander ringen, um die Nachhaltigkeit des Erfolgs zu generieren.“ Schaidnagel will dieses Thema bereits in der kommenden Woche bei einer Sitzung der Sportlichen Leiter der DEL-Clubs vorantreiben.

Seit Jahren dürfen die DEL-Clubs pro Saison elf Lizenzen an Importspieler vergeben, von denen neun pro Spiel eingesetzt werden dürfen. Nachdem die Nationalmannschaft zuletzt klare Aufwärtstendenz zeigte und die Anstrengungen im Nachwuchs auch durch die Aufstiege der U20- und U18-Nationalmannschaften Früchte trugen, sieht Schaidnagel die Liga gefordert. Zumal das Konzept „Powerplay 26“, dem auch die DEL zustimmte, bis 2026 eine Reduzierung auf acht pro Spielzeit vorsieht, von denen pro Partie maximal sechs eingesetzt werden dürfen. Bislang geschah aber nichts.

Den Argumenten der Liga, die Löhne der deutschen Spieler seien sowieso schon zu hoch und würden durch eine Reduzierung der Importstellen noch weiter steigen, widerspricht Schaidnagel. Er sagte: „Sie würden auch für 50.000 Euro spielen, weil sie spielen wollen.“ Auch die Befürchtung, das Niveau der Liga würde durch eine derartige Maßnahme sinken, teilt der DEB-Sportdirektor nicht. „Die neue Spielergeneration hat internationales Niveau. Das zeigt sie gerade beim Deutschland Cup. Man muss dieses Thema sofort angehen.“

Kurz vor Saisonbeginn der DEL hatte sich Gernot Tripcke sich gegen eine Reduzierung positioniert. Das sei „aktuell kein Thema“ sagte der Liga-Geschäftsführer im September im Interview mit Eishockey NEWS. „Das kann auch nicht per ,Order Mufti’ gehen, sondern muss sich entwickeln. Die jungen Spieler müssen auf die älteren deutschen Spieler Druck ausüben, damit deren Gehälter dann so sind, dass diese den achten oder neunten Ausländer sportlich und wirtschaftlich ersetzen. Momentan sind nicht nur die Spieler noch nicht da, sondern auch die Verhältnisse stimmen nicht.“

Außerdem sagte Tripcke: „Es gibt natürlich noch viele Clubs, die ihre sportliche Wettbewerbsfähigkeit durch die Ausländer herstellen. Und für uns als Profiliga ist wichtig, dass das wirtschaftlich vernünftig geschieht. Wir wollen einen ausgeglichenen sportlichen Wettbewerb haben, damit es spannend bleibt. Erst im zweiten Schritt kann die Frage kommen, wie machen wir das auch noch sportpolitisch korrekt.“


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Notizen

  • vor 2 Tagen
  • Stürmer Valentin Pfeifer fällt den Herne Miners (Oberliga Nord) zwei bis drei Wochen aus. Grund ist eine Unterkörperverletzung. Ob Stürmer Brad Snetsinger am Wochenende antreten kann, obliegt noch medizinischen Untersuchungen.
  • vor 3 Tagen
  • Brooklyn Beckers wechselt per Förderlizenz zu den Ratinger Ice Aliens in die Regionalliga. Die Ice Aliens verpflichten den 21-jährigen Stürmer von den Füchsen Duisburg aus der Oberliga Nord.
  • vor 3 Tagen
  • Patrik Rypar von den Höchstadt Alligators wurde neben einer Geldstrafe für vier Spiele gesperrt. Grund dafür war sein Check gegen den Kopf- und Nackenbereich gegen Jannik Hüserich im Spiel gegen Bayreuth. Dies veröffentlichte der DEB am 26. November.
  • vor 3 Tagen
  • Wolfsburgs Stürmer Sven Ziegler hat sich am Freitag eine schwere Oberkörperverletzung zugezogen. Der Grizzly muss operativ behandelt werden und wird dem Club mehrere Monate fehlen. Bislang verbuchte der 31-Jährige ein Tor und eine Vorlage.
  • vor 3 Tagen
  • Sebastian Ziener, Geschäftstellenleiter des SC Riessersee, verlässt nach rund sieben Jahren den Oberligisten zum 30. April 2026 auf eigenen Wunsch. In seiner Amtszeit trug er maßgeblich zur Modernisierung bei und auch der Gesellschafterkreis fand seine Leistungen „herausragend“.
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