Erik Keresztury
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38 Scorer-Punkte sammelte Erik Keresztury in der Spielzeit 2018/19. In der laufenden Saison glückte dem Angreifer vom Süd-Oberligisten Eisbären Regensburg hingegen erst im 20. Spiel sein erster Treffer. Seither ist der 23-jährige Deutsch-Ungar aber wieder in starker Form und steht mittlerweile auch schon wieder bei 20 Scorer-Punkten.
Herr Keresztury, in den ersten Wochen der Saison konnten Sie nicht an Ihre starken Leistungen der Vorsaison anknüpfen. Was war der Grund dafür und warum läuft es nun seit einigen Wochen richtig gut für Sie?
Erik Keresztury: „Ich wurde schon häufig gefragt, warum es am Anfang nicht so gut lief, und ich musste immer antworten, dass ich keinen wirklichen Grund dafür habe. Ich habe im Sommer super trainiert und mich auch mental für den Saisonstart fit gemacht. Es hat aber einfach nicht funktioniert. Nach ein paar Wochen habe ich gemerkt, dass es an mir selbst liegt. Vielleicht habe ich mir auch zu viel Druck gemacht. Ich hatte dann viele Gespräche mit meinen Teamkameraden, meinen Reihenkollegen und unseren Trainern. Sie haben mich bestärkt, dass ich einfach weiter hart an mir arbeiten soll. Dann wird es irgendwann funktionieren. Ich bin ja auch nicht schlechter geworden als letztes Jahr. Seit dem Trainerwechsel hat die Mannschaft einfach eine ganz andere Einstellung und es herrscht eine andere Atmosphäre in der Kabine. Das gibt uns extra Energie. Zudem wächst mit jedem Treffer das Selbstvertrauen und alles wird einfacher.“
Sie sprechen Ihre Reihenkollegen an. Welche Rolle spielte die Rückkehr in die Erfolgsreihe der Vorsaison mit Constantin Ontl und Peter Flache?
Keresztury: „Das war für mich sehr wichtig. Im Sommer hat Igor (Anm. d. Red.: der ehemalige Trainer Igor Pavlov) uns gegenüber eigentlich kommuniziert, dass wir als Reihe zusammenbleiben. Dann kamen aber am Anfang der Saison meine Verletzung und die vom Consti dazwischen. Außerdem hat Igor nach jedem verlorenen Spiel die Reihen geändert. Wir hätten vielleicht etwas mehr Zeit gebraucht, um uns einzuspielen. Wie man sieht, funktioniert es jetzt wieder mit uns dreien.“
Wie sehen Ihre Ziele für den Rest der Saison aus?
Keresztury: „Mir ist wichtig, dass unsere Reihe defensiv sehr stark bleibt, keine Gegentore bekommt, wir aus dieser Defensivarbeit heraus gute Konter fahren und diese Chancen dann auch nutzen. Ich bin sicher nicht auf Punktejagd oder will Top-Scorer werden. Aus dem letzten Jahr habe ich gelernt, dass es völlig egal ist, wie viele Punkte die erste oder die zweite Reihe macht. Wenn wir wieder in der ersten Playoff-Runde ausscheiden, ist alles egal. Wichtig ist, dass wir als Mannschaft dann in Topform sind und viel, viel weiter kommen als in der vergangenen Saison. Ich finde auch, dass wir jetzt besser eingestellt sind und langfristig mehr Energie und Motivation haben als letztes Jahr.“
Sie waren ungarischer Juniorennationalspieler. Haben sie das Thema A-Nationalteam aktuell auch im Hinterkopf?
Keresztury: „Das Thema regt mich auf. Da hatten wir vor knapp zweieinhalb Jahren einen Trainerwechsel. Seither haben sie kein Interesse an mir gezeigt, obwohl ich zuvor im Nachwuchs immer im Nationalteam war und mich auch im A-Team beim alten Trainer schon gut präsentiert habe. Ich habe vergangenes Jahr mal nachgefragt, aber leider ohne Erfolg. Ich würde mich wirklich sehr gerne international zeigen. Mittlerweile bin ich so weit, dass ich darüber nicht mehr nachdenke, weil es mich nur aufregt und mir nicht guttut. Ich schaue einfach, dass ich in Regensburg meine Leistungen bringe und mich stetig verbessere. Irgendwann muss ich dann einfach eine Chance bekommen.“
Interview: Sebastian Saradeth