Cam Green, Gründer von „The Hockey House“ und BHL-Vorsitzender, darf am Sonntag wieder Eishockey spielen.
Foto: Cam Green
Neuseeland hatte mit einer der strengsten Ausgangssperren der Welt auf die Corona-Fälle im Land reagiert, sieben Wochen musste die Bevölkerung daheim ausharren. Nun hat Premierministerin Jacinda Ardern Phase 2 im Kampf gegen das Virus eröffnet, nachdem seit Mittwoch nur eine einzige Neuinfektion in dem Inselstaat am anderen Ende der Welt bekannt geworden war.
Das hat auch positive Auswirkungen auf das Eishockey im Land, denn: Während die NHL ihre Pläne zur Fortsetzung der Saison präsentiert hat, ist Neuseeland schon einige Schritte weiter. Dort startet der Spielbetrieb nämlich kommenden Sonntag (31. Mai) unter Beachtung aller behördlichen Vorgaben sowie unter Sicherstellung größtmöglicher Sicherheit wieder – und für alle, die nach Eishockey live lechzen, bietet sich die Möglichkeit, die Finalserien der Backyard Hockey League (BHL) zwischen „Top Cheese“ und „Les Castors“ sowie derjenigen der Frontyard Hockey League (FHL) zwischen „The Sauce“ und „Les Coqs“ auf dem YouTube-Kanal von „Hockey House NZ“ zu verfolgen (Uhrzeiten siehe Übersicht).
Die Partien werden live kommentiert, Spieler namentlich vorgestellt. Auch Musik, Interviews und Werbeunterbrechungen wird es geben. Die beiden Wettbewerbe werden übrigens unter dem Dach von „The Hockey House“ ausgespielt. Gerungen wird unter anderem um eine Nachbildung des Stanley Cups.
„Eishockey hat uns als Gemeinschaft so viel gegeben. Unser Glück, als eine der Ersten weltweit wieder auf das Eis gehen zu können, ist eine Gelegenheit für uns, dem Spiel etwas zurückzugeben, indem wir unsere Erfahrungen mit der Welt teilen“, sagte der Gründer von „The Hockey House“ und BHL-Vorsitzende, Cam Green. Er wird als Mitglied von „Top Cheese“ im BHL-Finale mittendrin sein. Green zufolge spielen einige der besten Akteure Neuseelands in der BHL, die eigentlich eine Summer League darstellt, in der Neuseelands Top-Spieler zwischen den Saisons agieren. Bevor es losgeht, steht am Samstag erst noch ein einstündiges Trainingscamp für die jeweiligen Finalisten an. „Wenn das länger gehen würde, müssten wir einen Notarzt auf Abruf arrangieren“, scherzte Green gut aufgelegt auch noch um 3 Uhr morgens Ortszeit in Hamilton (Neuseeland).
Die BHL war 2013 mit vier Teams auf Bestreben von vier Kanadiern gegründet worden. Wie in der NHL gibt es auch dort die Free Agency, Trades, Waivers, Trikots, Stadionsprecher, Musik während der Spielunterbrechungen, Playoff-Serien und den Draft. Momentan gehören der BHL und der FHL je acht Mannschaften an, wobei die FHL als so etwas wie die „Entwicklungsliga“ für die BHL zu sehen ist – ähnlich der AHL, die die Farmteams der NHL-Franchises stellt.
Michael Bayer