Boston gegen Carolina auf Mittwoch verschoben Fünfte Overtime, mehr als 150 Minuten Spielzeit: Mehrere Playoff-Rekorde bei Tampas Auftaktsieg gegen Columbus

Die Playoffs in der NHL sind in der Nacht zum Mittwoch mit einem Spektakel der besonderen Art gestartet und haben gleich zum Auftakt eine der noch offenen „Blasen“-Fragen beantwortet. Denn weil die Columbus Blue Jackets und die Tampa Bay Lightning ihre Partie erst in der fünften Overtime entscheiden konnten, musste die in Toronto eigentlich danach geplante Partie 1 zwischen Boston und Carolina auf den Mittwoch verschoben werden.

Brayden Point erzielte nach 10:27 Minuten in der fünften Overtime den Siegtreffer für die Lightning. Die Partie, die somit insgesamt 150:27 Minuten dauerte, ist die viertlängste aller Zeiten. Zusammengenommen dauerte das Spiel über die acht Drittel 6:13 Stunden. 151-mal schossen die beiden Teams aufs Tor – neuer Playoff-Rekord, ebenso wie Tampas 88 Schüsse und Joonas Korpisalos 85 Saves. Blue-Jackets-Verteidiger Seth Jones stand 65:06 Minuten auf dem Eis – ebenfalls Rekord, seit ab 1997/98 offiziell die Eiszeit erfasst wurde. Für Tampa war der Sieg Teil eins einer möglichen Revanche, denn in der vergangenen Spielzeit hatten sie als Top-Team nach der Vorrunde die Serie mit 0:4 verloren.

Am 4. Mai 2000 gewannen die Philadelphia Flyers gegen die Pittsburgh Penguins zuletzt in Overtime 5. Keith Primeau erzielte damals in der 153. Minute den entscheidenden Treffer. Das längste Spiel aller Zeiten fand am 24. März 1936 statt, als die Detroit Red Wings gegen die Montreal Maroons in der sechsten Overtime gewannen. Mud Bruneteau erzielte nach 176:30 Minuten den Siegtreffer. Insgesamt zweimal mussten Teams in der Historie in Overtime sechs, dreimal war eine Partie nach fünf Verlängerungen entschieden.

Für Tobias Rieder und die Calgary Flames verlief der Start ebenfalls wie gewünscht: Zwar vergaben die Flames nach zwei Treffern von Dillon Dube (11./19.) eine 2:0-Führung, weil Denis Gurianov (31.) und Jamie Benn (32.) innerhalb von nur neu Sekunden im zweiten Drittel ausglichen, Rasmus Andersson gelang in der 37. Minute aber die erneute Führung, die auch im Schlussdrittel hielt. Rieder erhielt knapp elf Minuten Eiszeit.

Edmonton-Besieger Chicago Blackhawks zog in Spiel 1 gegen die Vegas Golden Knights mit 1:4 den Kürzeren. Reilly Smith erzielte dabei zwei Treffer (44./49.). Shea Theodore (28.) und William Carrier (30.) hatten die Golden Knights mit 2:0 in Führung gebracht, ehe David Kämpf in Unterzahl der Anschluss gelang. Bei den Golden Knights stand Robin Lehner im Tor, der zur Trade Deadline aus Chicago verpflichtet worden war. Er machte 19 Saves.

Michael Bauer