Tobi Rieder (Archivbild) kann sich ab sofort Rekordhalter in der NHL nennen.
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Tobi Rieder und Unterzahltore: Das funktioniert nach wie vor sehr, sehr gut in den NHL-Playoffs 2020. Das Besondere an seinem zwischenzeitlichen 4:3 in Spiel 4 gegen die Dallas Stars in Spielminute 44: Damit stellte der gebürtige Landshuter einen neuen Rekord in der besten Liga der Welt auf, denn noch nie hat ein Spieler seine ersten drei Playoff-Tore allesamt in Unterzahl erzielt – und das ausgerechnet in Edmonton (Hub City für die Western-Conference-Teams), wo Rieder 2019/20 bei den Oilers in 67 Partien komplett ohne eigenen Treffer blieb.
Außerdem egalisierte der 27-Jährige mit seinem dritten Shorthander in der laufenden Endrunde einen weiteren NHL-Rekord. Zuvor war das erst sechs Spielern überhaupt gelungen, nämlich Todd Marchant (Edmonton, 1997), Wayne Presley (Chicago, 1989), einem gewissen Wayne Gretzky (Edmonton, 1983), Lorne Henning (New York Islanders, 1980), Bill Barber (Philadelphia, 1980) und Derek Sanderson (Boston, 1969). In den Reihen der Flames ist er somit der erste Spieler, der drei Playoff-Treffer mit einem Mann weniger auf dem Eis geschossen hat.
Note to everyone: Tobias Rieder is lethal shorthanded. #StanleyCup
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Dass es beim dramatischen 4:5 nach Verlängerung schlussendlich nicht zur 3:1-Serienführung für die Flames reichte, hatte sehr viel mit Joe Pavelski zu tun. Der 36-jährige Routinier markierte den ersten Hattrick in der Geschichte der Dallas Stars (seit 1993) und schickte die Partie erst 11,9 Sekunden vor Ende in die Overtime. Gut zweieinhalb Minuten vor Schluss hatte Dallas über das vermeintliche 4:4 gejubelt, dies wurde jedoch zurecht wegen Torhüter-Behinderung aberkannt.
In der Verlängerung hätte Rieder endgültig zum Matchwinner aufsteigen können, hatte bei einem Zwei auf Eins allerdings Pech, als bei seiner Direktabnahme in Minute 66 der angeknackste Schläger brach und er verzog – nichts war es mit dem zweiten Gamewinner in der laufenden Serie. Zum Helden auf Stars-Seite avancierte schließlich Angreifer Alexander Radulov, der den Puck bei einer Druckphase der Texaner per Abfälscher nach Schuss von Verteidiger John Klingberg zum 5:4 im Gehäuse von Cam Talbot unterbrachte (77.) und die Serie auf 2:2 ausglich. Talbots 57 Saves reichten also nicht, genauso wenig wie ein Drei-Punkte-Spiel von Sam Bennett, der zwei Tore markierte und ein Assist gab.
Michael Bayer
Tobias Rieder of the @NHLFlames is the seventh player in NHL history to score three shorthanded goals in a postseason. https://t.co/YcU3Uzv6id #NHLStats #StanleyCup pic.twitter.com/jUsK2DrFov
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