Defender Luke Prokop (19) bei der Unterzeichnung seines NHL-Einstiegsvertrags bei den Nashville Predators im Dezember 2020.
Foto: Instagram/lukeprokop_
Luke Prokop aus der Organisation der Nashville Predators hat sich als homosexuell geoutet und damit NHL-Geschichte geschrieben. Der 19-jährige Defender ist der erste bei einem NHL-Club unter Vertrag stehende Spieler, der sich öffentlich zu seiner Homosexualität bekannt hat. Prokop wurde 2020 in der dritten Runde von den Predators gedraftet, unterschrieb im Dezember des vergangenen Jahres seinen Einstiegskontrakt bei der Organisation aus dem US-Bundesstaat Tennessee und verbrachte die abgelaufene Saison 2020/21 im Trikot der Calgary Hitmen aus der nordamerikanischen Juniorenliga WHL.
„Ich könnte nicht glücklicher mit meiner Entscheidung sein, mich zu outen. Seit einem jungen Alter träume ich davon, ein NHL-Spieler zu sein, und ich glaube, mein authentisches Leben zu leben, wird es mir ermöglichen, mein ganzes Ich in die Halle mitzubringen und meine Chancen erhöhen, mir meinen Traum zu erfüllen“, schrieb Prokop am Montag auf seinen Social-Media-Kanälen. Er habe „keine Angst mehr“ zu zeigen, „wer ich bin“ und hoffe mit seinem Outing demonstrieren zu können, „dass homosexuelle Menschen in der Eishockeygemeinschaft willkommen sind“.
Aus der NHL und von seinem Arbeitgeber erhielt Luke Prokop nach seinem Outing umgehend viel Zuspruch und Rückendeckung. „Sein Mut ist sowohl für uns als auch für die LGBTQ-Community in Nashville eine Inspiration“, ließ sich beispielsweise Nashvilles General Manager David Poile zitieren, während Predators-Kapitän Roman Josi sagte: „Wir sind sehr stolz auf ihn und seinen Schritt. Unsere Botschaft als Team lautet, dass wir ihn natürlich unterstützen. Eishockey ist für jedermann, und ich denke, dass die Predators-Organisation dies wirklich lebt.“
Auch Liga-Commissioner Gary Bettman nannte Prokops Schritt an die Öffentlichkeit „mutig“ und sicherte dem Verteidiger-Talent die Unterstützung der „NHL-Familie“ zu. „Und falls er irgendwelche Probleme haben sollte, hat er meine Handynummer und sollte nicht zögern, mich anzurufen.“
Stefan Wasmer