Wehrt sich gegen Vorwürfe: DEB-Präsident Franz Reindl.
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Der Deutsche Eishockey-Bund hat gegen den „Spiegel“ vor dem Landgericht Köln eine „strafbewehrte Unterlassungserklärung nach folgenschwerer Falschberichterstattung“ erwirkt. Das teilte der DEB am Dienstag mit. Demnach darf das Nachrichtenmagazin nicht mehr behaupten, dass in dem an die DOSB-Ethikkommission übermittelten Bericht des DOSB-Ombudsmanns ein Anfangsverdacht bezüglich einer Straftat bestätigt worden sei.
Als vermeintlichen Beleg habe der „Spiegel“ in einem Artikel vom 24. September das Fazit des in der Sache unzuständigen DOSB-Ombudsmannes angeführt. Tatsache sei, dass das angeführte Fazit in dem Bericht an keiner Stelle stehe. „Vielmehr kam der DOSB-Ombudsmann zu dem Ergebnis, dass er nicht einmal eine abschließende Beurteilung hinsichtlich eines bloßen Anfangsverdachtes gegen den DEB-Präsidenten vornehmen könne“, heißt es in einer Pressemitteilung des Verbands.
Einen Tag vor den Wahlen zum IIHF-Präsidium hatte das Nachrichtenmagazin erneut die Verbandsführung von DEB-Präsident Franz Reindl berichtet. Bereits im Juni hatte es einen ersten Bericht gegeben. Darin ging es unter anderem um das Gehalt, das Reindl als Geschäftsführer einer DEB-Tochterfirma kassiert hatte. Reindl war 2014 Präsident geworden und hatte als Geschäftsführer der Organisations-GmbH für die Heim-WM 2017 ein Gehalt bezogen. Die GmbH mit Reindl als Geschäftsführer bestand auch nach der WM weiter. Dies wurde vom Verband stets damit begründet, dass auch im Nachgang zur Abwicklung der WM weitere Arbeiten angestanden hätten.
Das DEB-Präsidium hatte sämtliche Vorwürfe bereits in einer Pressemitteilung vom 7. Oktober als unbegründet zurückgewiesen. Zudem wurde eine Kanzlei mit der unabhängigen und vollumfänglichen Aufklärung der Sachverhalte beauftragt. Über dieses Ergebnis wolle der DEB transparent informieren, kündigte der Verband erneut an.
Zu der Untersuchung hatte auch der Chef der DOSB-Ethikkommission, Thomas de Maizière, in einer E-Mail an den DEB und die Landesverbände aufgerufen. Laut „Frankfurter Allgemeiner Zeitung“ riet der frühere Bundesinnenminister „dringend“ dazu, den Sachverhalt „im DEB umfassend und unabhängig zu prüfen. Es muss geklärt werden, ob eine verdeckte Finanzierung der ehrenamtlichen Funktion des Präsidenten vorliegt. Das wäre nicht in Ordnung.“