Eine gute Chemie haben Torjäger Tristan Keck (links) und Spielmacher Taylor Vause in Bad Nauheim schnell entwickelt.
Foto: Andreas Chuc
Er ist wohl der schnellste Spieler in der DEL2: Bad Nauheims Neuzugang Tristan Keck. Der Kanadier mit deutschen Wurzeln hat in der Wetterau bereits einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Dabei lief es für den wuseligen Linksaußen in der Vorbereitung zunächst gar nicht nach Plan. Mit dem Start in die Hauptrunde wusste der 26-Jährige, der bisher in sieben von acht Spielen traf, dann aber zu überzeugen. „Bisher ist es in Bad Nauheim unglaublich. Ich bin sehr dankbar für diese Möglichkeit und das Vertrauen der Verantwortlichen. Die Fans hier sind so laut und feuern uns so gut an. Das ist eine großartige Erfahrung für mich“, so Keck.
„Wahnsinn der Antritt, ja spinnt der“, schrie der Tölzer Pressesprecher und SpradeTV-Kommentator Simon Rentel ins Mikrofon, als Tristan Keck dem Löwen-Quintett am 5. Spieltag im Eiltempo entwischte und mit einem platzierten Handgelenkschuss an die Unterlatte das 7:3 für den EC Bad Nauheim erzielte. Sinnbildlich war die Szene für Kecks stärkste Attribute: Der unglaubliche Speed und ein schneller Release. Generell kann man den Linksaußen trotz der Körpergröße von nur 1,73 Meter auf dem Eis eigentlich nicht übersehen. Pro Partie erläuft sich Tristan Keck meist mindestens einen Alleingang, oft gar zwei oder drei. „Die Geschwindigkeit war schon immer meine Stärke. Darauf liegt auch mein Fokus in der Off-Season“, erklärt Keck. Seine Explosivität komme vor allem vom Training mit Gewichten. „Viel habe ich aber auch meinem Trainer aus Omaha zu verdanken, mit dem ich noch heute zusammenarbeiten“, betont der bodenständige „Canuck“. Nach dem Training feilt Tristan Keck vor allem an seinem Schuss. „Ich möchte meine vielen Chancen ja auch so gut wie möglich nutzen". Im Shootout fühlt sich Keck – trotz der vielen „Breakaways“ im Spiel – hingegen überhaupt nicht wohl. „Das ist in meinen Augen etwas ganz anderes. Ich habe viel lieber einen Alleingang im Spiel als einen Penalty.“
Trotz des famosen Saisonstarts mit zehn Treffern aus acht Partien hat sich der aktuelle Top-Torjäger der DEL2 kein persönliches Ziel gesetzt. „Ich versuche nicht darüber nachzudenken. Ich will einfach aufs Eis gehen und spielen, das gibt mir eine gewisse Freiheit.“ In der Vorbereitung hatte die Nummer 71 der Roten Teufel noch viele Möglichkeiten vergeben, ihm wurde von einem Teil der Fans der vorläufige Titel des „Chancentods“ verpasst. Die Meinungen der ECN-Anhänger hat Keck schnell ins Gegenteil verändert. Der Start des Turnarounds seien die beiden Testspiele gegen Freiburg und Kassel gewesen. „Wir wussten früh, was wir können. Wir haben eine sehr schnelle Mannschaft, das bereitet vielen Gegnern Probleme“, meint Keck.
Das vollständige Portrait über Bad Nauheims Shootingstar Tristan Keck finden Sie in der aktuellen Printausgabe von Eishockey NEWS.