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Montag, 28. Februar 2022

Ausschluss aus dem Weltverband wird gefordert Die IIHF und der Krieg in der Ukraine: WM-Turniere 2023 in Russland und die Teilnahme russischer Teams stehen im Fokus

IIHF-Präsident Luc Tardif (68)
Foto: imago images/Lehtikuva/Antti Aimo-Koivisto

Der russische Angriff auf die Ukraine beschäftigt auch die Welt des Sports. Zahlreiche Veranstaltungen sind als Reaktion auf die Geschehnisse bereits aus Russland abgezogen oder abgesagt worden, darunter das Endspiel der Fußball-Champions-League aus St. Petersburg und der Formel-1-Grand-Prix von Sochi. In den Fokus gerät somit auch der Terminkalender des Eishockey-Weltverbandes IIHF um Präsident Luc Tardif, wurden mit der A-Weltmeisterschaft (St. Petersburg) sowie der U20-WM (Novosibirsk und Omsk) doch gleich zwei Großevents des Jahres 2023 nach Russland vergeben.

Auf schriftliche Nachfragen von Eishockey NEWS zum Umgang mit der derzeitigen Situation reagierte die IIHF bis Sonntagabend nicht. Der Weltverband veröffentlichte am Freitag jedoch ein Statement auf seiner Webseite und kündigte ein Council-Meeting für den späten Montagnachmittag an. Man verurteile den Einsatz militärischer Gewalt und prüfe mögliche Konsequenzen für IIHF-Veranstaltungen. Der Weltverband vermied es in seiner Stellungnahme allerdings, Russland unmissverständlich als Aggressor zu benennen – was verständlicherweise Kritik hervorrief.

Das Internationale Olympische Komitee hat sämtliche Sportverbände dazu aufgefordert, keine Events in Russland und Belarus – der dortige Machthaber Alexander Lukashenko ist ein enger Verbündeter von Russlands Präsident Vladimir Putin – stattfinden zu lassen. Gleichzeitig geht es nicht nur um die Austragungsorte der IIHF-Veranstaltungen 2023, sondern auch um die Frage, ob russische Teams an den diesjährigen Turnieren in anderen Ländern teilnehmen dürfen – was aktuell kaum vorstellbar scheint. Schließlich zeichnete sich der Tenor des Council-Meetings bereits am Sonntag ab: Sowohl der Schweizer als auch der lettische Verband veröffentlichten Statements, in denen der Ausschluss von Russland und Belarus sowie ihrer Funktionäre aus der IIHF gefordert wird.

Die Swiss Ice Hockey Federation verlangt darüber hinaus explizit den Abzug der beiden Weltmeisterschaften 2023 aus Russland – und schreibt ähnlich wie die Letten von „weiteren Mitgliederverbänden“, welche die Forderungen unterstützen. Der Deutsche Eishockey-Bund erklärte auf Nachfrage unserer Zeitung am Sonntagabend, man wolle sich nicht zu der Initiative äußern. Gerüchten zufolge haben sich ihr jedoch zahlreiche nationale Verbände aus Europa sowie die Nordamerikaner angeschlossen. Weitreichende Sanktionen gegen das russische Eishockey im Rahmen des Council-Meetings gelten deshalb als wahrscheinlich.

Stefan Wasmer


Notizen

  • vor 6 Stunden
  • Red Bull Salzburg hat am Freitagvormittag bestätigt, dass U20-Nationalspieler Philipp Sinn, der 2022/23 bereits zwei DEL-Spiele für München absolviert hat, in Salzburg bleibt. Er absolvierte 49 Spiele für den österreichischen Meister (zehn Punkte) und spielte auch neunmal für die Hockey Juniors.
  • vor 8 Stunden
  • Das Gerüst der U23-Perspektivspieler der Augsburger Panther für die kommende Saison steht. Die Verträge der jungen Stürmer Justin Volek, Moritz Elias, Marco Niewollik und Christian Hanke sowie des U23-Verteidigers Leon van der Linde wurden verlängert.
  • gestern
  • Frankreich verbleibt als einziger Bewerber für die Ausrichtung der WM 2028, die am 24. Mai vergeben wird. Der Verband Kasachstan hat laut IIHF seine Kandidatur zurückgezogen. Das asiatische Land war bereits um die WM 2027 angetreten, dort aber in der Abstimmung Deutschland unterlegen.
  • vor 5 Tagen
  • Der frühere deutsche Nationalspieler Brooks Macek bleibt in der KHL. Avtomobilist Jekaterinburg meldet den Verbleib des Spielers für eine weitere Saison.
  • vor 6 Tagen
  • Emily Nix, Erstreihenstürmerin der deutschen Nationalmannschaft, steht vor einem Wechsel nach Schweden. Die SDHL gilt als stärkste europäische Liga. Der ERC Ingolstadt vermeldet ihren Abgang.
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