Jaromir Jagr (rechts) gibt mit Kladno den Heimvorteil ab, um Geld für die Ukraine zu erlösen.
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In der Hauptrunde der tschechischen Extraliga fallen am Dienstag die letzten Entscheidungen. Eishockey-Idol Jaromir Jagr hat indes eine wichtige Vereinbarung zur Solidarität mit der Ukraine schon im Vorfeld getroffen. Jagr schlug vor, dass sein Team, Rytiri Kladno, im letzten Match auf das Heimrecht verzichtet und stattdessen die Partie des 60. Spieltages beim Gegner Sparta Prag austrägt. Die Verantwortlichen von Sparta und die Betreiber der Prager O2-Arena stimmten dem Vorschlag umgehend zu, so dass dieses Spiel vor bis zu 17.000 Zuschauern ausgetragen werden kann.
Dies ist auch Jagrs Wunsch, denn sämtliche Einnahmen aus diesem Duell sollen den Eltern und Kindern aus der Ukraine zugutekommen, die wegen des Kriegs in ihrem Land nach Tschechien geflüchtet sind. „Ich bin froh, dass wir uns schnell geeinigt haben und das Spiel in der O2-Arena stattfindet. Sie bietet einer wirklich großen Zahl an Besuchern Platz. Als wir uns für diese Aktion entschieden haben, wollten wir, dass es eine Arena mit großer Kapazität ist, damit die Hilfe sehr weitreichend ist“, begründete Jagr seine Idee. „Kern der Sache ist, dass wir das Spiel gemeinsam genießen, einen höchstmöglichen Betrag einnehmen und damit den Flüchtlingen helfen“, ergänzte die 50-jährige Legende des tschechischen Eishockeys.
Anstatt in Chomutov, wo Kladno aufgrund des Umbaues der eigenen Halle in dieser Saison seine Heimspiele austrägt, wird das vierte Hauptrundenmatch gegen den Erzrivalen nun in dessen Arena ausgetragen. „Die Rivalität tritt in dieser Partie beiseite. Wir wollen in unserer Heimstätte so viele Fans wie möglich begrüßen, die genauso wie wir Hilfe und Solidarität ausüben wollen“, erklärte Sparta Prags Managerin Barbora Snopková Haberová.
Das Duell wird am Dienstag, dem 8. März, um 17.20 Uhr angepfiffen. Es beginnt aber schon 17 Uhr mit einem Eröffnungszeremoniell, bei dem noch weitere Gelegenheiten zur Unterstützung der Menschen aus dem ukrainischen Kriegsgebiet bekanntgegeben werden. Eintrittskarten kann man Online beim Internetanbieter www.ticketportal.cz unter dem Motto „Rivalita stranou“ (Rivalität beiseitegelegt) erwerben.
Lothar Martin