NHL-Defender Miro Heiskanen (#41) war am Samstag mit drei Scorer-Punkten maßgeblich am Finaleinzug der Finnen beteiligt.
Foto: Andreas Robanser
Es war ein hartes Stück Arbeit für den WM-Gastgeber: Doch nach 60 umkämpften Minuten in Tampere am Samstagnachmittag bezwang Finnland das Team USA im WM-Halbfinale mit 4:3. Ein früher Rückstand und ein später Anschluss konnte die routinierte Auswahl von Trainer Jukka Jalonen nicht vom Weg ins Endspiel abbringen. Die defensiv arg dezimierte US-Auswahl verlangte dem Olmypiasieger von 2022 aber alles ab.
Das erste Halbfinalduell am Samstag in Finnland begann für den WM-Gastgeber gleich mit einer kalten Dusche. Gut eine Minute war erst auf der Uhr, als ein Schuss von US-Verteidiger Nate Schmidt (Winnipeg Jets) an Freund und Feind vorbei den Weg ins Tor der Finnen fand. Unter anderem Adam Gaudette hatte direkt vor dem Tor Finnlands Keeper Jussi Olkinuora die Sicht genommen. Doch die Hausherren kämpften sich Schritt für Schritt hinein ins Spiel und wurden in der 17. Minute belohnt: Eine schöne Einzelaktion von Verteidiger Miro Heiskanen (Dallas Stars), der vors Tor zog und per Rückhand erfolgreich unter die Latte abschloss, sorgte für das 1:1-Unentschieden nach dem ersten Spielabschnitt.
Im zweiten Drittel nahm der finnische Druck und die Überlegenheit der Hausherren zu. Die logische Folge war der 2:1-Führungstreffer in Überzahl durch den erneut auffälligen Sakari Manninen, der über halblinks kommend Jeremy Swayman (Boston Bruins) keine Chance ließ. Der schnelle Ausgleich der US-Boys durch Sean Farrell – erneut ein verdeckter Abschluss aus der Distanz – fiel aus dem Nichts; und nahm auch nicht den Schwung aus dem Spiel der Finnen. Verteidiger Sami Vatanen brachte die Auswahl von Trainer Jukka Jalonen wieder mit 3:2 in Front (30.).
Im Schlussabschnitt sorgte dann ein weiterer NHL-Profi im Team Suomi für die Vorentscheidung: Joel Armia (Montréal Canadiens) sorgte kurz nach Ablauf einer Strafe gegen das Team USA mit einem trockenen Schuss durch die Beine von US-Defender Schmidt hindurch für das umjubelte 4:2 (46.). Die vor allem defensiv dezimierte US-Auswahl (nur vier Verteidiger waren Head Coach Dave Quinn für das Halbfinalduell verblieben) steckte auch in der Folge nicht auf und versuchte noch einmal alles, um zurück in die Partie zu kommen. Und tatsächlich kamen die US-Boys bei bereits gezogenem Torhüter nach einer schönen Kombination zum 3:4-Anschluss (58.). Torschütze war einmal mehr in diesem Turnier Adam Gaudette von den Ottawa Senators. Doch der Ausgleich wollte der US-Auswahl nicht mehr gelingen, die finnische Mauer um Goalie Olkinuora hielt bis zur erlösenden Schlusssirene, die den Finaleinzug der Jalonen-Auswahl beim Heimturnier besiegelte. Das Team USA spielt am Sonntagnachmittag um Bronze.
Sebastian Groß