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Samstag, 24. September 2022

Eisbruch in der EgeTrans Arena Nach dem Spielabbruch in Bietigheim: Spielordnung sieht Neuansetzung vor

Die Bietigheimer versuchten es mit einer Reparatur. Vergeblich.
Foto: IMAGO/Pressefoto Baumann

Um 21:10 Uhr reichten sich die Kapitäne Constantin Braun und Fabio Wagner die Hände, schüttelten sie dann auch noch mit den Trainern und Schiedsrichtern. Nach 100 Minuten des Wartens auf den Spielbeginn und mehrmaligem Aufwärmen der Akteure stand fest: Die Partie der PENNY DEL am Freitagabend zwischen den Bietigheim Steelers und dem ERC Ingolstadt in der EgeTrans-Arena wird abgesagt. Sie soll neu terminiert werden.

Grund der Absage war eine nicht gefrierende Stelle im Eis an einer der Blauen Linie, Höhe Strafbank. Die Eismaschine hatte beim Abziehen des Eises zu tief aufgerissen, rund 15 Zentimeter, was nach Angaben der Steelers an einer defekten Abziehklinge lag. Jedenfalls gefror das Eis nicht mehr, obwohl Stadionmitarbeiter diverse Reparaturversuche einleiteten, darunter mit Kohlenstoffdioxid per Feuerlöscher. Bietigheim legte sich ins Zeug, um das Spiel noch zu retten.

Wann genau das Problem entstand, darüber gibt es allerdings verschiedene Aussagen. Drei Augenzeugen sagen unabhängig voneinander, die Furche sei schon weit vor der Partie zu sehen gewesen – schon während des Trainings der U20 des SC Bietigheim-Bissingen (im Eiszeitenplan von 17:30 Uhr bis 18:15 Uhr eingetragen). Sie habe nur auf zwei Drittel der Eisfläche trainiert. Schon da seien die Abgrenz-Markierungen an der betreffenden Stelle auf dem Eis gestanden – vergleichbar mit dreieckigen Werbebanden, wie man sie aus dem Fußball kennt. Reparaturarbeiten habe es zu diesem Zeitpunkt aber nicht gegeben.

Volker Schoch, Geschäftsführer der Bietigheim Steelers, beteuert auf Anfrage dagegen: „Das Problem ist um 17.45 Uhr passiert, da ist die U20 gerade vom Eis herunter, bei der Aufbereitung des Eises für das Warumup“ des Spiels der PENNY DEL. Man halte sich an die Vorgabe der Liga, 40 Minuten vor der Eiserwärmung das Eis zu machen. Das habe er in einem Bericht auch so angegeben.

In der DEL gibt es die grundsätzliche Vorgabe, dass drei Stunden vor dem Erstliga-Spiel keiner mehr aufs Eis darf. Schoch sagt, in Bietigheim halte man seit jeher eine Stunde Abstand, alles andere wäre nicht darstellbar. Die Eiszeiten sind, nicht nur in Bietigheim, begehrte Ware.

Zurück zur Zeit nach 19:30 Uhr. Die Schiedsrichter Sirko Hunnius und Gordon Schukies waren mit der Spielordnung der PENNY DEL vertraut. Sie riefen sich § 11 „Spielverzögerung, -unterbrechung, -abbruch und -absage“ ins Gedächtnis. Darin ist in Punkt (3) festgehalten, dass der „endgültige Abbruch erst nach einer Wartezeit von 90 Minuten erfolgen“ darf, in Abstimmung mit der Ligagesellschaft. Die Schiedsrichter zückten kurz vor 21 Uhr entsprechend das Telefon und bekamen nach Erläuterungen das Grüne Licht für den Abbruch. Einige der rund 2.000 Stadionbesucher, darunter circa 100 Fans aus dem 250 Kilometer entfernten Ingolstadt, pfiffen.

Steelers-Geschäftsführer Volker Schoch bedankt sich für die verständnisvolle Haltung der ERC-Verantwortlichen und hofft auf eine Neuansetzung. Das Spiel soll tatsächlich neu terminiert werden. Die Punkte gehen bei erklärbaren Umständen für das technische Problem nicht automatisch nach Ingolstadt, gemäß § 11 (6) wird dann „das Spiel nicht gewertet“. Aus § 11 (3) geht hervor, dass ein wegen am Spieltag auftretender technischer Probleme nicht begonnenes oder endgültig abgebrochenes Spiel „am nächsten Tag oder, im Falle dass innerhalb von 24 Stunden nach Beginn des neuen Termins bereits ein weiteres Spiel für eine der beteiligten Mannschaften angesetzt ist, am nächsten für beide Mannschaften spielfreien Tag vollständig nachgeholt werden“ muss.

Da beide Kontrahenten am Sonntag um 19 Uhr im Einsatz sind, bleibt nur der nächste spielfreie Tag dafür übrig. Die Teams und die Liga sind dazu im Austausch. Die Fans müssen dafür ihre Tickets aufbewahren. Bietigheim muss entsprechend des § 11 (7) der ERC-Mannschaft beim Nachholtermin „gegen Nachweis die zusätzlich entstehenden gewöhnlichen Reisekosten für bis zu 28 Personen“ erstatten.

 

Die Spiele der PENNY DEL am Sonntag, 25.09., (live in den Stadien und bei MagentaSport):
14.00 Eisbären Berlin – Löwen Frankfurt
16.30 Iserlohn Roosters – EHC Red Bull München
16.30 Grizzlys Wolfsburg – Nürnberg Ice Tigers
16.30 Augsburger Panther – Düsseldorfer EG
19.00 Straubing Tigers – Fischtown Pinguins
19.00 Adler Mannheim – Bietigheim Steelers
19.00 ERC Ingolstadt – Schwenninger Wild Wings


Kurznachrichtenticker

  • gestern
  • Die Dresdner Eislöwen (DEL2) und TecArt Black Dragons Erfurt (OL Nord) werden künftig nicht mehr kooperieren. Die Vereinbarung zwischen beiden Clubs wird nicht verlängert, da Dresden wegen der angestrebten Verkleinerung des Kaders nicht mehr zwingend einen Partner benötigt.
  • gestern
  • Die Schwenninger Wild Wings (PENNY DEL), der EHC Freiburg (DEL2) und die Stuttgart Rebels (OL Süd) werden künftig zusammenarbeiten. Das gaben die Clubs am Freitag bekannt. Schwenningen und Freiburg waren schon zuletzt Kooperationspartner.
  • gestern
  • Die U18-Nationalmannschaft bleibt bei der WM Division I, Gruppe A, im dänischen Frederikshavn auch im vierten von fünf WM-Spielen ungeschlagen. Das Team von André Rankel gewann gegen die Mannschaft aus Japan mit 6:2. Die deutsche U18 hat den Aufstieg am Samstag gegen Dänemark in eigener Hand.
  • vor 2 Tagen
  • Drittes Spiel, dritter Sieg: Die deutsche U18-Auswahl hat bei der WM im dänischen Frederikshavn mit 2:1 nach Verlängerung gegen die bis dato ungeschlagene Ukraine gewonnen und damit Platz eins in der Tabelle übernommen. Siegtorschütze war Lenny Boos, das erste DEB-Tor erzielte Elias Pul.
  • vor 2 Tagen
  • Frank Fischöder wird neuer Sportlicher Leiter der Iserlohn Young Roosters. Der ehemalige DEL-Trainer war in dieser Saison Coach von Oberliga-Club Leipzig. Der 52-Jährige tritt den neu geschaffenen Posten im Iserlohner Nachwuchs am 1. Mai an.
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