Der 51. Spieltag der Oberliga Nord am Freitag Scorpions bauen Derby-Serie gegen Indians aus, Erfurt und Herford überraschen gegen Halle und Herne

Im zwölften Spiel unter der Leitung von Björn Naujokat mussten sich die Hannover Indians am Freitag erstmals geschlagen geben. Vor 4.608 Besuchern am ausverkauften Pferdeturm unterlag man im Niedersachsen-Derby den Hannover Scorpions mit 2:6 und wartet somit weiter auf den ersten Erfolg gegen den Lokalrivalen aus der Wedemark seit mehr als vier Jahren. Bereits nach neun Minuten lag der Ligaprimus mit drei Treffern vorne, mit dem ersten Angriff im zweiten Abschnitt verkürzten die Hausherren auf 1:3. Nach je einem weiteren Tor beider Teams baute der Spitzenreiter seinen Vorsprung bis zum Schlusssirene aus und feierte somit den 14. Derbysieg in Serie gegen die Großstadtindianer.

Das kleine mitteldeutsche Derby zwischen den gastgebenden TecArt Black Dragons Erfurt und den Saale Bulls aus Halle war geprägt von sechs Toren erzielt in sechseinhalb Minuten. Zunächst schockten die Thüringer nach einem torlosen Auftaktdrittel die Hallenser zu Beginn des zweiten Spielabschnittes mit drei Toren binnen 107 Sekunden und beendeten frühzeitig den Arbeitstag von Justin Köpf bei dessen Debüt im Gehäuse der Händelstädter. Nach dem vierten Treffer der Drachen kamen die Gäste durch zwei Tore innerhalb einer Zeigerumdrehung auf 2:4 heran, anderthalb Minuten vor dem Ende gelang schließlich noch der Anschlusstreffer – doch für Punkte sollte es für die Hallenser, die ihre erste Niederlage nach zuvor vier Siegen quittieren mussten, nicht mehr reichen.

Das dritte HEV-Duell dieser Spielzeit zwischen dem Herner EV und dem Herforder EV ging nach zuvor zwei Erfolgen für die Miners dieses Mal an die Ice Dragons. Mit einem deutlichen 8:3-Erfolg am Gysenberg, bei dem man nach einer furiosen Anfangsphase mit drei Toren in fünf Minuten frühzeitig die Weichen auf Sieg stellte und nach einer halben Stunde einen 5:0-Vorsprung herausspielte, feierten die Ostwestfalen ihren vierten Auswärtssieg in Serie und stehen nun acht Zähler vor den Playdown-Rängen.

Durch einen knappen 3:2-Heimsieg gegen die EXA IceFighters Leipzig behaupteten die Tilburg Trappers ihren zweiten Tabellenplatz. Angreifer Max Hermens sorgte mit je einem Treffer in den ersten beiden Dritteln für eine 2:0-Führung der Niederländer, die bis in den letzten Spielabschnitt Bestand hatte. Mit zwei Toren (46., 55.) egalisierte Leipzig die Partie und konnte sich Hoffnung auf Zähler machen – eine Hoffnung, die Danny Stempher knapp 90 Sekunden nach dem Ausgleich mit dem Siegtreffer zugunsten der Trappers zunichtemachte, die somit – nach den Hannover Scorpions als zweites Team – die 100-Punkte-Marke knackten.

Insgesamt viermal lagen die Crocodiles Hamburg vor 1.360 Fans in der Partie gegen die Hammer Eisbären im Hintertreffen, viermal gelang den Hanseaten der Ausgleich. Nach einer zwischenzeitlichen 3:2-Führung (29.) lagen die Hausherren zu Beginn des Schlussabschnittes (43.) mit 4:5 zurück, ehe man jeweils in Überzahl zunächst ausgleichen (45.) und später den Siegtreffer, erzielt durch Harrison Reed mit seinem zweiten Treffer des Abends (53.), bejubeln konnte.

Die Rostock Piranhas haben ihre 13 Spiele andauernde Niederlagenserie gestoppt und durch einen 4:1-Heimerfolg über die EG Diez-Limburg den ersten Sieg seit dem 20. Dezember sowie den ersten Erfolg unter Head Coach Lenny Soccio einfahren können. Zwei Überzahltreffer, ein Fünf-gegen-fünf-Tor sowie ein Schuss ins verwaiste EGDL-Gehäuse sicherten dem Tabellenschlusslicht drei wichtige Punkte und ließen den Rückstand auf den Vorletzten Krefeld auf einen Zähler schmelzen.

Eine zweimalige Zwei-Tore-Führung reichte dem Krefelder EV 81 nicht, um Punkte aus Essen zu entführen. Nach dem 2:0 benötigten die gastgebenden Moskitos vom ESC Wohnbau gerade einmal 22 Sekunden, um mit zwei Toren die Partie wieder auf Anfang zu setzen. Auch die folgenden beiden Treffer der Rheinländer konterten die Hausherren, um ihrerseits in der 53. Minute erstmals durch Robin Slanina in Führung zu gehen. Dem Krefelder 5:5-Ausgleich ließ Enrico Saccomani den Siegtreffer für die Stechmücken folgen, die somit zum vierten Mal in Folge vor eigenem Publikum erfolgreich waren.

Mario Schoppa