Jamie Arniel (EC Kassel Huskies) überwindet Krefelds Torhüter Hendrik Hane.
Foto: Jan-Malte Diekmann
Am 44. DEL2-Spieltag kehrte Tabellenführer Kassel mit einem 5:2 über Krefeld in die Erfolgsspur zurück. Und da der ESV Kaufbeuren gegen Schlusslicht Bayreuth (1:2) patzte, ist den Schlittenhunden der Hauptrunden-Titel nun auch rechnerisch nicht mehr zu nehmen. Im Pre-Playoff-Kampf ließen die Selber Wölfe (3:5 gegen Ravensburg), die Eispiraten Crimmitschau (3:4 n.V. gegen Heilbronn) und die Lausitzer Füchse (2:3 n.V. gegen Landshut) wertvolle Zähler auf der Strecke. Am Sonntag war zudem der EHC Freiburg (4:3 n.V. gegen Regensburg) erfolgreich.
Auch im vierten Vergleich mit den Kassel Huskies mussten sich die Krefeld Pinguine geschlagen geben – und das obwohl Marcel Müller die Seidenstädter vor 5.785 Zuschauern in Nordhessen in Führung brachte. Die Huskies drehten die Partie durch Jamie Arniel (15.) und Tomas Sykora (17.) noch vor der ersten Pause und setzten sich anschließend souverän durch. Arniel (ein Tor, drei Vorlagen) war beim 5:2-Coup der beste Spieler auf dem Eis.
Kurios ging es in Selb zu: Wölfe-Torhüter Michael Bitzer schoss im ersten Drittel aus der eigenen Zone den 1:1-Ausgleich. Towerstars-Schlussmann Jonas Stettmer dachte offensichtlich, dass das Spiel unterbrochen sei – denn der Youngster stand mit dem Rücken zum Geschehen und war mit seiner Trinkflasche beschäftigt. In einem offenen Schlagabtausch markierte Selbs Torjäger Nick Miglio im weiteren Verlauf endlich seinen ersten Treffer im Kalenderjahr 2023, doch nach einem Doppelpack von Ravensburgs Top-Scorer Sam Herr (42./57.) gingen die Porzellanstädter bei einem Endstand von 3:5 letztendlich doch leer aus.
Für eine Überraschung sorgten die Bayreuth Tigers mit einem 2:1-Erfolg beim Tabellenzweiten Kaufbeuren. Brett Schaefer (43.) markierte den Gamewinner für das Schlusslicht, das im Allgäu lediglich 16 Torschüsse abgab. Torhüter Brandon Halverson zeigte mit 40 Saves eine starke Leistung. Die Eispiraten Crimmitschau verpassten gegen Heilbronn bei zwei Alleingängen im Mitteldrittel eine frühzeitige Entscheidung. Stattdessen kamen die Falken durch Julian Lautenschlager, der zuvor bereits einen Shorthander erzielte, 179 Sekunden vor Schluss zum 3:3-Ausgleich. In der Verlängerung ließen die Westsachsen dann auch ein Powerplay verstreichen, was Falken-Verteidiger River Rymsha (65.) mit einer erfolgreichen Einzelaktion bestrafte.
Auch das Match zwischen den Lausitzer Füchsen und dem EV Landshut fand erst in der Overtime eine Entscheidung. Dabei benötigte Jack Doremus nur 14 Sekunden für die Entscheidung zugunsten der Niederbayen. Zuvor hatte Daniel Bruch (47.) im Schlussabschnitt egalisiert, nachdem die Füchse das Spiel im Mitteldrittel zwischenzeitlich gedreht hatten. Regensburg erkämpfte sich beim 3:4 nach Verlängerung in Freiburg einen Punkt. Bitter war aus Eisbären-Sicht das 3:3 durch David Makuzki (53.), als der ansonsten stark aufspielende Goalie Patrick Berger einen fatalen Fehlpass spielte. Mit Ablauf der regulären Spielzeit vergab Kevin Orendorz im Powerplay noch eine gute Gelegenheit. Anschließend nutzte Top-Stürmer Tor Immo nach nur 16 Overtime-Sekunden die numerische Überlegenheit mit einem krachenden One-Timer gnadenlos aus.
Tim Heß