Goalie Dustin Strahlmeier war beim Halbfinaleinzug in Straubing insbesondere in der Schlussphase ein starker Rückhalt für die Grizzlys Wolfsburg.
Foto: imago images/Eibner/Johann Medvey
Die Grizzlys Wolfsburg komplettieren das Playoff-Halbfinale der PENNY DEL. Das Team von Head Coach Mike Stewart war am Mittwochabend im alles entscheidenden siebten Spiel der Viertelfinalserie gegen die Straubing Tigers im ersten Abschnitt unterlegen, steigerte sich jedoch ab dem zweiten Durchgang und sicherte sich mit einer effizienten, abgeklärten Auswärtsleistung letztlich einen 3:1 (0:1, 2:0, 1:0)-Erfolg. In der Vorschlussrunde treffen die Grizzlys nun auf Hauptrundenchampion EHC Red Bull München, das zweite Halbfinale bestreiten der ERC Ingolstadt sowie die Adler Mannheim.
In einem erwartet intensiven Auftaktdrittel kontrollierte Straubing das Geschehen. Die Tigers erarbeiteten sich zwar nicht allzu viele Hochkaräter, setzten sich allerdings immer wieder in der Wolfsburger Zone fest und ließen ihrerseits defensiv kaum etwas anbrennen. Der verdiente Lohn war das 1:0 durch Travis St. Denis, der Grizzlys-Goalie Dustin Strahlmeier per Bauerntrick bezwang (12.). Erst in der Schlussphase des ersten Durchgangs wurde Wolfsburg mutiger.
Daran anknüpfend gestalteten die Grizzlys den zweiten Abschnitt deutlich ausgeglichener, wobei zwingende Tormöglichkeiten zunächst auf beiden Seiten Mangelware waren – was auch daran lag, dass den Straubinger Offensivaktionen die Zielstrebigkeit und Klarheit des Auftaktdurchgangs abhandenkam. Symptomatisch hierfür war der Fehlpass vor dem Ausgleich. Mike Connolly legte den Puck bei einem Konter ins Nichts, woraufhin Wolfsburg selbst den schnellen Gegenangriff initiierte – und Glück hatte, dass Laurin Brauns Querpass von Stephan Daschners Schläger zum 1:1 in das eigene Gehäuse abgefälscht wurde (29.).
Nun hatten die Grizzlys das berühmte Momentum auf ihrer Seite, während Straubing nach wie vor die nötige Entschlossenheit im Spiel nach vorne vermissen ließ – und erneut in einen Konter lief. Tyler Morleys Einzelaktion entschärfte Tigers-Keeper Hunter Miska zwar zunächst noch spektakulär, doch im Nachschuss staubte Darren Archibald zum 2:1 für Wolfsburg ab (35.). Mit einer abgebrühten Auswärtsleistung hatten die Grizzlys das Match also im zweiten Drittel gedreht.
Und die Führung wollte sich Wolfsburg im dritten Durchgang auf keinen Fall mehr nehmen lassen. Die Grizzlys verteidigten leidenschaftlich gegen das Straubinger Anrennen blockten zahlreiche Schüsse, waren giftig in den Zweikämpfen und demonstrierten in vielen Szenen ihre gesamte Routine, während die Offensivbemühungen der Tigers weiterhin etwas zu kompliziert und unpräzise ware. Deutlich kaltschnäuziger waren da die Besucher aus Niedersachsen, die durch einen Abfälscher von Luis Schinko auf 3:1 erhöhten (50.).
Mit dem Mut der Verzweiflung kam Straubing daraufhin zwar noch zu mehreren guten Gelegenheiten in der Schlussphase der Partie, weil Wolfsburg nun die lange Serie physisch anzumerken war und sich die Grizzlys den einen oder anderen Schnitzer in der Defensive leisteten. Mit Strahlmeier hatte der Hauptrundenfünfte allerdings einen starken Rückhalt, der keinen weiteren Treffer der Tigers mehr zuließ und einen großen Anteil daran hatte, dass Wolfsburg zum dritten Mal in Folge das Halbfinale erreicht hat.
Stefan Wasmer