Allen Grund zur Freude hatten die Starbulls Rosenheim um Norman Hauner Foto: Petrow/GSD
Zwei Tage nach dem entscheidenden Viertelfinalspiel fünf zwischen den Halle Saale Bulls und dem Deggendorfer SC ging es am Karsamstag direkt weiter mit dem Halbfinale in der Oberliga. Die Saale Bulls, die sich bekanntlich gegen den DSC durchsetzen konnten, mussten nach Weiden, die Hannover Scorpions empfingen die Starbulls Rosenheim. Während die Blue Devils Weiden das Heimrecht zum ersten Sieg nutzten konnten die Starbulls aus Rosenheim das Break fahren und sicherten sich ihrerseits nun den Heimvorteil.
Im Duell des Südmeisters gegen die Saale Bulls behielten die Blue Devils mit 6:3 am Ende deutlich die Oberhand. Bereits im ersten Abschnitt hatten die Oberpfälzer zahlreiche hochkarätige Chancen, die allesamt von Timo Herden zunichte gemacht wurden. Wie es dann so oft kommt, schlägt es auf der anderen Seite ein: Matias Varttinen erwischt Jaroslav Hübl auf dem falschen Fuß, den Schuss des Finnen konnte Hübl nicht parieren (12.). Kurze Zeit später gelingt Weiden der Ausgleich: Einen Schuss von Adam Schusser muss Herden zum 1:1 passieren lassen (15.). Im Mitteldrittel zogen die Blue Devils an, sie konnten drei Treffer erzielten. Markus Eberhard (22.), Martin Heinisch im Powerplay (36.) und Tomas Rubes (38.) schossen die Tore. Trotz Gläsers 5:1 (49.) wurde es am Ende doch nochmal kurzzeitig spannend. Denn Varttinen schnürte einen Doppelpack (52./55.). Als die Saale Bulls ins Risiko gehen mussten trafen Dennis Thielsch (57.) und Fabian Voit (59.) ins verwaiste Tor der Hallenser. Nardo Nagtzaam sorgt für den 8:3-Endstand einer torreichen Partie (60.).
„Weiden war sehr diszipliniert und hat sich viele Chancen erarbeitet. Weiden hat extreme Qualität und nutzt unsere Fehler aus. In zwei Tagen versuchen wir das Ergebnis anders zu gestalten“, so Marius Riedel nach Spielende, der verletzungsbedingt während der Partie auf zwei Verteidiger verzichten musste. „Wir sind gut gestartet, anders als gegen Hannover. Im zweiten Drittel haben wir aus der Vielzahl der chancen auch die Tore schießen können. Gegen die gefährlichen Spieler von Halle musst du immer konzentriert sein. Wir wollen in Halle nachlegen, wissen aber auch, dass die Trauben hoch hängen“, analysiert Weidens Trainer Sebastian Buchwieser die Partie.
Ganz anders sah die Partie in Mellendorf aus. Hier standen beide Teams defensiv sehr gut. Die Scorpions waren zwar am Drücker, Christopher Kolarz und seine Vorderleute konnten das 0:0 aber festhalten. Der Rosenheimer Führungstreffer durch Manuel Strodel (16.), der lange abwartend Scorpions-Keeper Brett Jaeger verladen konnte, stellte den Spielverlauf schon etwas auf den Kopf, war am Ende aber ein Resultat der Unkonzentriertheit von Hannover. Im Powerplay konnten die Starbulls den zweiten Treffer erzielten (34.). Norman Hauner hatte alle Zeit der Welt und zielte ins lange Eck. Jaeger war dabei die Sicht verdeckt und konnte nicht reagieren. Rosenheim verstand es die Angriffsbemühungen der Scorpions zu unterbinden. Im Schlussdrittel erhöhten die Hausherren nun den Druck. Ähnlich wie schon gegen den SC Riessersee wollten die Niedersachsen nun die Wende erreichen. Allan McPherson gelang bei einem verdeckten Schuss der 1:2-Anschlusstreffer (49.). Als Hannover Torhüter Brett Jaeger zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Feld nahm, traf Lukas Laub 25 Sekunden vor dem Ende zum 1:3-Endstand ins Tor der Scorpions, voraus ging ein katastrophaler Puckverlust der Hannoveraner.
„Wir sind mit großem Respekt hierher gekommen und wussten Bescheid, was uns hier erwartet. Wir haben sehr gut die Mitte vor dem Tor weggenommen und auch das Tempo in der neutralen Zone rausgenommen. Man kann die Scorpions nur mit einer guten Torwart- und Defensivleistung der gesamten Mannschaft schlagen. Aber es war nur ein Spiel“, analysiert Rosenheims Coach Jari Pasanen das Match. Kevin Gaudet betont dagegen nochmal die Stärke des Südens: „Man sieht, wie gut die Mannschaften dort sind, das ist eine andere Liga. Es war nicht einfach Chancen zu bekommen. Die wir bekommen haben, haben wir nicht genutzt. Während wir gelernt haben, wie der Gegner spielt lagen wir bereits 0:1 hinten. In Rosenheim wird es nicht einfacher.“
Roland Rappel