Es ist angerichtet für das Finale in der Eishockey-Oberliga. Im Kampf um den DEL2-Aufstieg stehen sich ab dem morgigen Freitag die Blue Devils Weiden und die Starbulls Rosenheim in einer Best-of-five-Serie gegenüber. Die große Playoff-Überraschung, wie man sie in den vorherigen Jahren immer wieder erleben durfte, ist also ausgeblieben. Letztlich haben sich die beiden Top-Favoriten aus dem Süden souverän durchgesetzt. Die Teams, die vor und während der Saison am meisten in den Kader investiert haben, stehen sich nun in den letzten Spielen der Spielzeit gegenüber.
Das Finale der Oberliga verspricht eine spannende Serie zu werden. Bereits während der Hauptrunde trafen beide Teams vier Mal aufeinander. Drei Mal sahen die Zuschauer eine enge Partie, nur ein Mal gab es einen deutlichen Sieg für Weiden: 3:2, 2:1 und 8:2 gewannen die Oberpfälzer, 2:0 die Starbulls aus Rosenheim. Durch die Playoffs sind beide Teams bislang (fast) schadlos durchmarschiert. Weiden musste nur eine Niederlage einstecken, im Halbfinale beim 2:5 gegen die Saale Bulls aus Halle, es war gleichzeitig der schwächste der Auftritt der Weidener in den Entscheidungsspielen. Rosenheim kassierte zwei Niederlagen, gegen Tilburg und bei den Hannover Scorpions nach Verlängerung.
Von der Qualität des Kaders dürften die Starbulls die Nase einen kleinen Ticken vorne haben. Zudem sind die Oberbayern richtig im Playoff-Modus angekommen, wurden sowohl gegen die Tilburg Trappers als auch die Hannover Scorpions richtig gefordert. Die Blue Devils Weiden verfügen zwar über einen sehr ausgeglichenen Sturm, sind hinten jedoch immer wieder anfällig. Das war gerade in der Serie gegen Halle zu sehen. Rosenheims Achillesferse könnte auf der Torhüterposition lauern. Zwar hat man mit Christopher Kolarz und Andreas Mechel zwei gute Goalies im Kader. Trainer Jari Pasanen war aber bereits des Öfteren dazu gezwungen, seinen Goalie während der Partie zu tauschen. Allerdings hat man noch einen Trumpf in der Hinterhand: Tomas Pöpperle verletzte sich im ersten Playoff-Spiel, befindet sich dem Vernehmen nach allerdings bereits wieder im Training und könnte in der Finalserie zurückkehren. Ist der 38 Jahre alte Torhüter fit, könnte er den Unterschied machen. Sebastian Buchwieser dagegen vertraut auf Jaroslav Hübl im Tor der Blue Devils. Der 40-jährige Goalie hat alle Playoff-Partien absolviert, Backup Marco Wölfl erhielt bislang keine Sekunde Eiszeit. Daran sollte sich auch in der Finalserie nichts ändern.
So oder so: Die Fans und Zuschauer dürfen sich auf eine spannende Finalserie freuen. Am Ende werden Kleinigkeiten den Unterschied ausmachen, beide Teams trennen nur Nuancen. Wer von den beiden Teams das Rennen macht, darf sich auch verdientermaßen Oberliga-Meister und DEL2-Aufsteiger nennen.
Roland Rappel