Die Kassel Huskies um Lois Spitzner bejubeln einen Treffer gegen Kaufbeuren.
Foto: Jan-Malte Diekmann
Am ersten Spieltag der DEL2-Saison 2023/24 landeten Regensburg (4:1 in Freiburg), Crimmitschau (4:3 in Landshut), Bad Nauheim (4:3 n.V. in Ravensburg) und Krefeld (6:5 n.V. in Bietigheim) Auswärtssiege. Zu Hause setzten sich Kassel (3:1 gegen Kaufbeuren), Dresden (3:2 n.V. gegen Rosenheim) und Selb (4:3 gegen Weißwasser) durch.
Bei der Final-Neuauflage in Ravensburg nutzte Tim Coffman (9.) einen Fehlpass von Pawel Dronia zum Bad Nauheimer Führungstreffer. Im Powerplay gelang Nick Latta (30.) der Ausgleich, ehe Taylor Vause (34.) nach einem Doppelpass mit Markus Lillich auf 1:2 stellte. Auch den zweiten Towerstars-Treffer durch Florin Ketterer (38.) beantworteten die Kurstädter: Jerry Pollastrone (40.) traf eine Sekunde vor der zweiten Pause. Lange verteidigten die Hessen dann geschickt, doch ausgerechnet bei eigener Überzahl in der Schlussminute gab der amtierende Vizemeister den knappen Vorsprung noch aus der Hand. Robbie Czarnik (60.) stürmte über die linke Seite und überwand ECN-Schlussmann Niklas Lunemann auf der Fanghandseite. Über den zweiten Zähler, den Kevin Schmidt (65.) nach abgesessener Strafe via Alleingang in der Overtime sicherte, durften sich die Bad Nauheimer Anhänger aber dennoch freuen.
Spektakel in Bietigheim: Beim Duell der letzten beiden Absteiger aus der PENNY DEL gewann Krefeld im Ellental mit 6:5 nach Verlängerung. Die Steelers dominierten in den ersten 20 Minuten und hätten sogar höher als 2:0 (Tore durch Ryker Killins und Jack Doremus) führen können. Die Pinguine drehten beim Zweitliga-Einstand von Christian Ehrhoff die Partie im Mittelabschnitt, kassierten aber noch vor der zweiten Pause das 3:3. Im Schlussdrittel konnten die Seidenstädter zwei weitere Führungen nicht über die Zeit bringen. Guillaume Naud (58.) sorgte für das späte 5:5. Steelers-Goalie Olafr Schmidt saß zu diesem Zeitpunkt bereits auf der Spielerbank. Letztendlich musste sich die Auswahl von Dean Fedorchuk aber mit einem Zähler begnügen, da Krefelds Eric Gotz (65.) in der Verlängerung ein erstes persönliches Ausrufezeichen in der DEL2 setzte.
Die Lausitzer Füchse liefen beim Gastspiel in Selb früh einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher. Jordan Knackstedt (4.) und Lukas Vantuch (9.) waren für die Wölfe erfolgreich. Dann brachte Eric Hördler (14.) die Ostsachsen auf die Anzeigetafel – und ärgerte damit sicherlich auch seinen Vater Frank auf der anderen Seite. Wölfe-Stürmer Richie Gelke (39.) stellte den alten Abstand wieder her. Im Schlussdrittel gelang Weißwasser nach Toren von Jake Coughler (47.) und Lane Scheidl (51.) zunächst der Ausgleich, doch Gelke (53.) erzielte das Game-Winnng-Goal für Selb.
Die Dresdner Eislöwen mussten beim Duell mit Aufsteiger Rosenheim ohne Torhüter Janick Schwendener auskommen. Bei den Starbulls fehlten kurzfristig die angeschlagenen Stürmer Norman Hauner und Lukas Laub. Dennoch hielten die Oberbayern gut mit und die mitgereisten Fans durften sich nach Treffern von Sebastian Streu (30.) und Reid Duke (44.) lange über eine Führung freuen. Doch die Sachsen drehten in der Schlussphase auf. Niklas Postel (48.) und Dani Bindels (57.) forcierten eine Overtime, die Johan Porsberger (62.) nach nur 67 Sekunden zugunsten der Hausherren beendete. Jake Weidner ließ die Nordhessen-Arena – gefüllt mit 4.159 Zuschauern – in Kassel schon nach 81 Sekunden explodieren. Der gastierende ESV Kaufbeuren blieb jedoch lange im Spiel und John Lammers (45.) sorgte im letzten Abschnitt für das 1:1. Im Anschluss blieb die Huskies-Defensive um den neuen Torhüter Brandon Maxwell allerdings stabil – und Tomas Sykora (49.) und Yannik Valenti (56.) schossen die Nordhessen zum ersten Sieg.
Die Eisbären Regensburg entführten drei Zähler aus Freiburg. Petr Pohl (16.) und Nikola Gajovsky (47.) trafen vor und nach dem einzigen Wölfe-Treffer, den Calvin Pokorny (36.) markiert hatte. Im letzten Drittel erschwerte eine große Strafe gegen Jesse Roach (56.) das aus EHC-Sicht avisierte Comeback. Stattdessen schraubten die Gäste-Neuzugange Andrew Yogan und Abbott Girduckis das Resultat in die Höhe. Einen Fehlstart erwischte der Rivale aus Landshut: Vor heimischer Kulisse verspielte das Team von Heiko Vogler einen 2:0-Vorsprung gegen Crimmitschau. Youngster Justin Büsing (37.), Scott Feser (45.) und Vinny Saponari (50.) drehten das Match für die Westsachsen. Der EVL kam durch Brett Cameron (51.) zwar zum 3:3, doch nur 78 Sekunden später gelang den Eispiraten durch Thomas Reichel (52.) das letztlich entscheidende 3:4.
Tim Heß