Dickes Grinsen unter der Maske: Torhüter Arno Tiefensee feiert seinen Treffer - nicht sein erster übrigens.
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Die PENNY DEL hat am 37. Spieltag wieder für einige Schlaglichter gesorgt, darunter ein Torhüter-Tor - und der 38. Spieltag am Sonntag kündigt Spannung an. Ein Rundumblick zum Wochenende.
Die Zuschauer im Eisstadion am Seilersee sahen am Freitagabend eine Rarität: ein Tor, das einem Torhüter gutgeschrieben wird. Im Gastspiel der Adler Mannheim bei den Iserlohn Roosters erzielte offiziell Adler-Goalie Arno Tiefensee den 5:2-Endstand. Der Rückpass des Iserlohner Angreifers Sven Ziegler ging von der gegnerischen Torlinie bis ins eigene Tor, das Andreas Jenike (zuvor mit einem Assist) für einen zusätzlichen Feldspieler verlassen hatte (59.). Weil das Eishockey keine Eigentore kennt und Tiefensee als letzter Adler-Spieler am Puck gewesen war, führt ihn die Statistik nun als Torschützen auf.
Es war erst das dritte Torhüter-Tor in der Geschichte der PENNY DEL. Die Premiere war Jean-Marc Pelletier am 16. September 2007 beim 6:3-Sieg der Hamburg Freezers bei den Eisbären Berlin gelungen, zum 4:3 in der 43. Minute. Auch hier: Emptynet, gegnerische Ausführung. Und auch beim zweiten Torhüter-Treffer war die gegnerische Hand entscheidend: Die Hamburg Freezers hatten bei angezeigter Strafe gegen die Kölner Haie ihren Torhüter gezogen, als ein Passversuch ins eigene Tor rutschte. 108 Sekunden waren da erst gespielt und Gustaf Wesslau der offizielle Torschütze. Seine Kölner Haie siegten an diesem 19. Februar 2016 nach diesem 1:0 letztlich mit 3:1.
Während Wesslau da im Herbst der Karriere sein Tor-Debüt feierte, war es für den erst 21-jährigen Tiefensee bereits der zweite eigene Treffer. In den vergangenen Saison hatte er, damals für Zweitligist Heilbronner Falken im Einsatz, schon einmal getroffen. 67 Sekunden vor der ersten Pause ging ein Abpraller eines harten Powerplay-Schusses von seiner Ausrüstung an die Bande und schlitterte weiter. Ein Verteidiger der Selber Wölfe ging der Scheibe nicht energisch genug hinterher, sie lief bis ins Tor, das wegen einer weiteren angezeigten Strafe aufgegeben war, durch zum 3:0. Heilbronn, das später absteigen sollte, gewann diese Partie mit 6:1.
Justin Schütz von den Kölner Haien hat durch sein Siegtor im Spielspiel gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven seine persönliche Torbestmarke durchbrochen. Der 2:1-Overtime-Treffer war bereits das 16. Saisontor des Nationalstürmers, bisher stand sein Rekord (Playoffs eingerechnet) bei 15. Für die Haie geht es am Sonntag mit einem Schlüsselspiel weiter. Die siebtplatzierten Kölner haben die Schwenninger Wild Wings zu Gast, die vier Punkte voraus auf Rang fünf liegen. Auch an anderen wichtigen Strichen in der Tabelle kommt es am Sonntag zu direkten Duellen: Im Rennen um Rang zehn messen sich dessen Inhaber, die Nürnberg Ice Tigers, und der erste Verfolger Löwen Franfkurt. Frankfurt, das am Donnerstag seine zehn Spiele dauernde Niederlagenserie kappte, hat nun die nächste schwarze Serie im Visier: In fremder Arena unterlagen sie zuletzt siebenmal in Folge. Auch Nürnberg und Frankfurt trennen vier Zähler in der Tabelle. Vier Punkte - auf diese Distanz wollen die Iserlohn Roosters am Sonntag an die Augsburger Panther herankommen. Dies gelingt, wenn das Schlusslicht im direkten Duell am Seilersee alle drei Punkte abstaubt.