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Mittwoch, 31. Januar 2024

Oberliga-Zukunft nicht ausgeschlossen: Bayreuths Insolvenzverwalter Peter Roeger: „Mit dem derzeitigen Kader ist eine Fortsetzung des Spielbetriebs möglich“

Haben die Bayeuth Tigers eine Zukunft in der Oberliga Süd?
Foto: IMAGO/Nordphoto

Positive Nachrichten für die Fans der Bayreuth Tigers (Oberliga Süd) verkündete Insolvenzverwalter Peter Roeger von der PLUTA Rechtsanwalts GmbH am Mittwoch: Das Heimspiel gegen die Tölzer Löwen in der Oberliga Süd am 4. Februar im Kunsteisstadion Bayreuth kann planmäßig stattfinden. Ebenso wird das nächste Auswärtsspiel am 2. Februar in Höchstadt durchgeführt. Zudem sei es derzeit sehr wahrscheinlich, dass die Mannschaft bis zum regulären Saisonende am Spielbetrieb teilnehmen wird. Das letzte Hauptrundenspiel findet am 25. Februar statt. Aufgrund der Statuten des Verbands ist eine Teilnahme an den Playoffs nicht möglich. Am Dienstag hatten die Tigers – unterstützt von einigen Ingolstädter Nachwuchsspielern – mit einem Rumpfkader eine deutliche Niederlage in Peiting kassiert.

In den vergangenen Tagen habe das PLUTA-Team konstruktive Gespräche mit den Verantwortlichen der Gesellschaft, den Spielern und dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) geführt. Die Voraussetzungen seien erfüllt, damit die Mannschaft den Spielbetrieb bis zum Ende der laufenden Saison fortführen kann. „Die Busfahrten zu den Auswärtsfahrten sind geregelt und auch für die Heimspiele ist die Stadionnutzung sichergestellt. Einige Spieler sind bereits zu anderen Mannschaften gewechselt, aber mit dem derzeitigen Kader ist eine Fortsetzung des Spielbetriebs möglich. Die Gehälter der Spieler sind über das Insolvenzgeld gesichert und die Insolvenzgeldvorfinanzierung wurde bereits in die Wege geleitet“, heißt es in der über die Club-Kanäle versendeten Mitteilung.

Insolvenzverwalter Peter Roeger sagt: „Wir haben zahlreiche Gespräche geführt, damit die Mannschaft weiter am Spielbetrieb teilnehmen kann. Das ist uns gelungen und wir hoffen auf die Unterstützung der Fans.“ Zugleich ist ein finanzieller Beitrag aller Zuschauer nötig, da aus insolvenzrechtlichen Gründen keine Gläubiger bevorzugt werden dürfen. Daher müssen auch die rund 500 Dauerkartenbesitzer einen Beitrag von fünf Euro für jedes Heimspiel bezahlen. Der Kauf ist an der Abendkasse und online als Zusatzticket möglich.

„Eine Dauerkarte ist rechtlich gesehen eine Forderung gegen das Unternehmen und muss seit dem Insolvenzantrag unter insolvenzrechtlichen Gesichtspunkten betrachtet werden. Diese Maßnahme betrifft alle Inhaber eines Saisontickets, also Steh- und Sitzplätze in allen Kategorien. Tagestickets werden weiter zu den normalen Preisen zwischen acht Euro und 22 Euro angeboten. Den Verantwortlichen ist bewusst, dass diese Maßnahme für die Dauerkartenbesitzer überraschend sein kann, aber aus rechtlichen Gründen gibt es leider keine Alternative“, so die vorliegende Erklärung der PLUTA Rechtsanwalts GmbH.

Neben dem tagesaktuellen Geschäft arbeitet das Insolvenzverwalterteam an einer möglichen langfristigen Lösung für die Tigers. Nach einer ersten Prüfung der Sachlage sei eine Plansanierung ein Szenario, um die Mannschaft in der Oberliga Süd halten zu können. Hierzu müssen allerdings mehrere Bedingungen eintreten. „Der Insolvenzverwalter und sein Team werden in den kommenden Tagen und Wochen intensiv einen finanzstarken Partner oder eine Gruppe von Sponsoren suchen, die bereit sind, in Zukunft die Verantwortung bei den Bayreuth Tigers zu übernehmen. Sobald diese Unterstützung feststeht, wird auf Basis eines belastbaren finanziellen Konzepts ein Sanierungsplan erstellt, der von den Gläubigern genehmigt und vom Amtsgericht bestätigt werden muss. Zudem braucht es die Zustimmung des Deutschen Eishockey-Bundes“, heißt es in der Mitteilung der PLUTA Rechtsanwalts GmbH.

Roeger erklärt zur Niederlage in Peiting: „Ich möchte ein großes Kompliment an die Mannschaft aussprechen, die gestern hervorragenden Einsatz gezeigt hat und auch den mitgereisten Fans gebührt großer Respekt. Das gestrige Spielergebnis ist zweitrangig, denn es geht nun um die Zukunft des Eishockey-Clubs. In den kommenden Wochen werden wir daher sämtliche Optionen prüfen, um der Bayreuth Tigers Eishockey GmbH eine Zukunft in der Oberliga Süd ermöglichen zu können. Dazu müssen viele Faktoren passen, aber eine solche Lösung ist aus rechtlicher Sicht möglich. Jetzt geht es darum, dass alle an einem Strang ziehen, die Fans durch ihr Kommen und den Support für das Team, die Mannschaft durch ihr Spielen, die Unterstützung aller Beteiligten, die Spiele ermöglichen und die zukünftigen Sponsoren/Investoren für die Plansanierung.“


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Notizen

  • vor 11 Stunden
  • Die Starbulls Rosenheim (DEL2) kooperieren in der Oberliga Süd ab sofort mit den ECDC Memmingen Indians. Dagegen wird die Zusammenarbeit mit dem EC Peiting „in beidseitigem Einvernehmen" nicht fortgesetzt.
  • gestern
  • Die Blue Devils Weiden setzen auch nach ihrem Aufstieg in die DEL2 auf Simon Ertl (Video-Coach) und Jürgen Arzberger (Torwarttrainer).
  • gestern
  • Nach Stationen in Wolfsburg und Köln fungiert der 51-jährige Finne Ilari Näckel künftig als Torwarttrainer des EV Landshut (DEL2).
  • vor 2 Tagen
  • Wegen personeller Engpässe bei den Gemeindewerken kann der SC Riessersee erst ab dem 24. August statt wie geplant ab 19. August das Eis im Olympia-Eissportzentrum nutzen. Der Trainingsstart des Süd-Oberligisten findet daher in Bad Tölz statt, das Testspiel in Bellinzona (SUI) am 24. August entfällt.
  • vor 2 Tagen
  • Peter Holmgren bleibt den Eisbären Regensburg erhalten. Sein auf zwei Jahre befristeter Vertrag beim DEL2-Meister wurde in einen unbefristeten umgewandelt. Der Leiter für Standortentwicklung erhält ab sofort auch Prokura für die Eisbären GmbH & Co. KG.
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