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Sonntag, 18. Februar 2024

Hockey Outdoor Triple am Sonntag: Booth-Doppelpack und Yogan-Gamewinner: Regensburg schlägt Weißwasser vor 10.600 Fans in Klingenthal mit 3:2 in der Overtime

David Booth erzielte am Sonntag unter freiem Himmel einen Doppelpack für Regensburg.
Foto: Melanie Feldmeier

Die Eisbären Regensburg haben beim Abschluss des Hockey Outdoor Triple in Klingenthal am Sonntag einen 3:2-Overtime-Sieg über die Lausitzer Füchse gefeiert. Vor 10.600 Fans in der Vogtland Arena verspielte der Tabellenzweite aus der Oberpfalz zunächst eine 2:0-Führung in nur zwei Minuten. Doch in der Verlängerung hatten die Gäste dann das Glück auf ihrer Seite, um die Füchse im Schatten der Skisprungschanze zu bezwingen. Auch am dritten Tag sorgten die Fans der beiden DEL2-Clubs für eine prickelnde Atmosphäre. Weißwasser bleibt trotz des Punktgewinns auf Platz neun, Regensburg verkürzte den Rückstand auf Spitzenreiter Kassel auf acht Punkte.

Die Partie musste schon nach wenigen Sekunden unterbrochen werden, weil die blau-gelben Papierrollen der Füchse-Fans von der Eisfläche geschafft werden mussten. In der Folge kamen beide Teams nur schwer ins Spiel. Die erste Top-Chance hatte Corey Trivino für Regensburg in der 14. Minute. Doch sein Versuch mit der Rückhand ging parallel zur Torlinie wieder heraus aus der Gefahrenzone, nachdem Matthew Galajda den ersten Schuss des Eisbären-Stürmers noch abgewehrt hatte. Weißwasser kam erst in der Schlussminute des ersten Drittels in Überzahl zu ersten guten Gelegenheiten – doch der erste Abschnitt verstrich torlos und relativ ereignisarm.

Viel mehr geboten auf dem Eis war dann aber im zweiten Abschnitt, der den ersten an Klasse deutlich übertraf. Vor allem weil Regensburgs Ex-NHL-Stürmer David Booth sein Ausnahmekönnen für die DEL2 zeigte und gleich doppelt für die Eisbären zum 2:0 nach knapp 28 Minuten traf. Zweimal stürmte der 39-Jährige über rechts kommend auf die zahlreichen Gästefans zu und ließ diese jubeln – einmal mit einem platzierten Schuss aus der Distanz und einmal im Verwerten seines eigenen Rebounds. Doch wer nun mit einer einseitigen Partie gerechnet hatte, wurde in wenigen Minuten vom Gegenteil überzeugt. Ein Konter- und ein Überzahltreffer der Lausitzer Füchse sorgten innerhalb von zwei Minuten für ein 2:2 auf der Anzeigetafel. Die Torschützen waren Weißwassers Goldhelm Roope Mäkitalo und der Kanadier Jake Coughler. Der turbulente zweite Spielabschnitt hätte durchaus noch weitere Treffer bieten können, doch besonders Booth war in der Folge vom Glück verlassen. Die Nummer 7 der Eisbären hätte in den zweiten 20 Minuten auch vier oder fünf Trefffer markieren können – scheiterte aber einmal am Pfosten, einmal am Außennetz und einmal im Alleingang.
 

Das Spiel im Stenogramm: (1 Einträge)

 


Das letzte Drittel sah zunächst druckvolle Füchse und einen Regensburger Schockmoment. Goldhelm und Spieler des Jahres Andrew Yogan musste mit schmerzverzerrtem Gesicht das Eis verlassen – war aber wenige Wechsel später wieder zurück. Der Tag des DEL2-Top-Scorers war es aber nicht, wenig später musste er wegen einer Unsportlichkeit in die Kühlbox. Weißwasser konnte das – und gute Chancen in der Schlussminute – nicht nutzen und so ging es in die Overtime. Und in dieser war es dann eben doch Yogan, der den Schlusspunkt setzte und den Eisbären zwei Punkte bescherte. Nach einer guten Chance der Füchse waren er und Corey Trivino auf und davon. Ein Doppelpass – und Galajda war machtlos. Der Tabellenzweite entführte damit zwei Punkte aus Klingenthal, die gastgebenden Füchse müssen sich im Kampf um Platz zehn mit einem Zähler begnügen.

„Das war wirklich klasse. So ein Event ist für alle Beteiligten eine sehr gute Sache. Eine kleinere Eisfläche und eine nicht so gute Eisqualität sind nicht die besten Zutaten für unser Spiel. Ob der Sieg verdient ist oder nicht, interessiert am Ende sowieso keinen“, bilanzierte Regensburgs Trainer Max Kaltenhauser zum Outdoor-Sieg seiner Mannschaft. Auch Weißwassers Trainer Petteri Väkiparta war voll des Lobes über die Organisation und stolz auf sein Team: „Wie viele Stunden die Leute hier gearbeitet haben und sich um alles gekümmert – das ist erste Klasse. Es war ein Kampf um jeden Zentimeter auf dem Eis. Darauf müssen wir stolz sein. Es war nicht einfach nach den zwei schnellen Gegentoren. Wir haben den Charaktercheck aber bestanden. Das ist ein sehr wichtiger Punkt für uns.“

Nach einem medizinischen Notfall kurz nach der Schlusssirena musste die Freude der beiden Teams über die gewonnen Punkte etwas hinten anstehen. Doch die Rettungskräfte waren schnell zur Stelle und der Fan nach kurzer Zeit stabil und ansprechbar. „Ein Dankeschön an die Einsatzkräfte und die Zuschauer, die in diesem Moment so gut reagiert haben. Das war ein nicht so schönes Ende eines sehr guten Wochenendes", so Eva Wagner, Geschäftsführerin der ausrichtenden Sportwerk GmbH. Ihre Gesamtbilanz zum Event: "Wir sind am Freitag mit größeren Startschwierigkeiten ins Rennen gegangen. Es gab keine Generalprobe – so ein Event kann man vorher nicht testen. Alle, die am Samstag und am Sonntag dann hier waren und das Shuttle-Konzept genutzt haben, werden zufrieden gewesen sein. Wir haben insgesamt 36.000 Zuschauer hier in Klingenthal begrüßen dürfen. Das ist eine stattliche Zahl, aber wir sind ein Stück hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Es fehlen uns am Ende 10.000 Zuschauer, um das ganze kostendeckend abdecken zu können. Das bedeutet ein Minus im sechsstelligen Bereich. Aber das Ganze war und bleibt ein Eishockeyerlebnis der besonderen Art. Deshalb macht man solche Veranstaltungen. Wir haben Eishockey wieder zurück nach Klingenthal gebracht und ein besonderes Erlebnis geschaffen.“

Sebastian Groß


Notizen

  • gestern
  • Gergely Majoross, zuletzt in der DEL2 bei den Ravensburg Towerstars als Cheftrainer an der Bande, ist neuer Head Coach der ungarischen Nationalmannschaft. Majoross wurde in Ravensburg nach einer Saison (Aus im Viertelfinale) entlassen und durch Bo Subr ersetzt.
  • vor 3 Tagen
  • Frank Gentges bleibt Cheftrainer der Ratinger Ice Aliens in der Regionalliga West. In den ersten beiden Spielzeiten unter ihm als Chef an der Bande wurden die Ice Aliens zweimal Hauptrunden-Sieger und standen in beiden Jahren im Playoff-Endspiel. 2024 wurde Ratingen Meister.
  • vor 3 Tagen
  • Rangers-Kapitän Jacob Trouba hat den Mark Messier NHL Leadership Award erhalten. Dieser geht an den Spieler mit den größten Führungsqualitäten für eine Mannschaft, auf und abseits des Eises. Mit der Auszeichnung wird auch sein Einsatz für die Rangers-Community gewürdigt.
  • vor 8 Tagen
  • Red Bull Salzburg hat am Freitagvormittag bestätigt, dass U20-Nationalspieler Philipp Sinn, der 2022/23 bereits zwei DEL-Spiele für München absolviert hat, in Salzburg bleibt. Er absolvierte 49 Spiele für den österreichischen Meister (zehn Punkte) und spielte auch neunmal für die Hockey Juniors.
  • vor 8 Tagen
  • Das Gerüst der U23-Perspektivspieler der Augsburger Panther für die kommende Saison steht. Die Verträge der jungen Stürmer Justin Volek, Moritz Elias, Marco Niewollik und Christian Hanke sowie des U23-Verteidigers Leon van der Linde wurden verlängert.
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