NHL in der Nacht auf Mittwoch: Seider trifft, Detroit gewinnt und verpasst dennoch die Playoffs – Ovechkin und Oshie führen Washington in die Endrunde

Das letzte Playoff-Ticket in der NHL ist vergeben: Die Washington Capitals zogen als 16. und letztes Team in der Nacht auf Mittwoch in die Endrunde der besten Liga der Welt ein. Im direkten Duell mit Philadelphia, das bei einem Sieg nach 60 Minuten auch noch Chancen auf das letzte Playoff-Ticket gehabt hätte, setzten sich die Capitals auswärts mit 2:1 durch. Alex Ovechkin hatte im ersten Abschnitt das 1:0 für seine Mannschaft erzielt, T.J. Oshie gelang der Siegtreffer nach genau 57 Spielminuten per Empty-Net-Tor, weil Philadelphia alles versuchen musste, um den Sieg in der regulären Spielzeit zu schaffen. Zu diesem Zeitpunkt wussten die Flyers noch nicht, dass ihre Playoff-Chancen aufgrund des späten Ausgleichstreffers der Red Wings in Montréal (siehe unten) ohnehin dahin waren. Washington trifft nun in der 1. Runde der Playoffs auf die New York Rangers, das punktbeste Team der Hauptrunde.

Bitter war das Ergebnis in Philadelphia besonders für Detroit. Die Red Wings, die sich nach einer folgenschweren Schwächephase zuletzt wieder in Stellung gebracht hatten, gewannen ihr Auswärtsspiel in Montréal mit 5:4 im Shootout. Doch weil auch Washington zwei Punkte holte, reichte das nicht. Moritz Seider hatte das zwischenzeitliche 1:1 erzielt, David Perron fünf Sekunden vor Schluss den Ausgleich und Patrick Kane den Gamewinner im Penalty-Schießen. So richtig freuen konnte sich darüber am Ende niemand. Die Red Wings verpassen mit 91 Zählern – ebenso viele wie Washington, aber die Capitals haben mehr Siege nach regulärer Spielzeit auf ihrem Konto (Tie-Breaker) – die Playoffs und warten damit weiter auf die erste Endrunden-Teilnahme seit 2016. Und auch für Pittsburgh geht die Saison am Mittwoch zu Ende. Die Penguins um ihren Superstar Sidney Crosby mussten am Dienstag tatenlos zuschauen, wie das letzte Playoff-Ticket ausgespielt wurde. Ihr abschließendes Hauptrundenspiel bei den New York Islanders ist nun bedeutungslos.
 

Folgende Entscheidungen sind am Dienstag in der NHL ebenfalls gefallen: Weil Boston zu Hause mit 1:3 gegen Ottawa verlor (Tim Stützle fehlte bei den Senators weiterhin verletzt) und zeitgleich Florida mit 5:2 gegen Toronto gewann, sicherten sich die Panthers Platz eins der Atlantic Division mit einem Punkt Vorsprung vor den Bruins. Der Vorjahresfinalist trifft nun in der ersten Runde im Florida-Duell auf die Tampa Bay Lightning. Und damit ist auch das namhafte Erstrunden-Duell zwischen Boston und Toronto fix. Die Carolina Hurricanes müssen gegen die New York Islanders ran.

Die Vancouver Canucks haben sich mit einem 4:1-Sieg über Calgary den ersten Platz der Pacific Division gesichert. Leon Draisaitls Oilers können die Canucks nun auch mit zwei Siegen in den verbleibenden Spielen nicht mehr überflügeln. Die Vegas Golden Knights haben sich dank eines 3:1-Sieges über Chicago (Lukas Reichel mit gut 13 Minuten Eiszeit, aber ohne Punkt) vorerst auf Platz drei der Pacific Division hinter den beiden genannten Teams geschoben. Noch haben aber sowohl Vegas (gegen Anaheim) als auch Los Angeles (gegen Chicago) je eine Partie ausstehend, um dieses Rennen endgültig zu entscheiden. Der Sieger des Fernduells am Donnerstag wird auf Edmonton treffen. Die Winnipeg Jets sicherten sich mit einem 4:3-Heimsieg über Seattle (Philipp Grubauer mit 20 Saves, 83,3 Prozent Fangquote) das Heimrecht in ihrem anstehenden Playoff-Duell mit Colorado.

Sebastian Groß

Die Ergebnisse vom Dienstag in der Übersicht:
Boston – Ottawa 1:3 (0:0, 0:2, 1:1)
Columbus – Carolina 6:3 (3:2, 1:1, 2:0)
Montréal – Detroit 4:5 n.P. (1:1, 2:1, 1:2, 0:0, 0:1)
Philadelphia – Washington 1:2 (0:1, 1:0, 0:1)
Florida – Toronto 5:2 (0:2, 4:0, 1:0)
Winnipeg – Seattle 4:3 (2:1, 1:2, 1:0)
Vancouver – Calgary 4:1 (2:0, 1:0, 1:1)
Vegas – Chicago 3:1 (0:0, 1:0, 2:1)